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Linke lehnt Freigabe der Weststraße für Radverkehr ab, Grüne im Wesentlichen für Öffnung der Fußgängerzone

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

fahrrad22KWAuch die Fraktion von Linke/GAL und Bündnis-Grünen stehen einer Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr bis auf Ausnahmen positiv gegenüber. Foto: Archiv KamenWeb.deKamen. (AG) Nachdem sich die Ratsfraktionen von SPD und CDU zumindest unter Vorbehalt bereits positiv zu einer von der Verwaltung vorgeschlagenen testweisen Öffnung der Fußgängerzone in der Kamener City für den Radverkehr zur Verbesserung der Radnetzkohäsion äußerten, nehmen jetzt auch die Fraktion von Grüne/Bündnis 90- und Linke/GAL Stellung zu dem Thema.

In ihrer letzten Fraktionssitzung hatten die Linken teilweise kontrovers zu den Freigabeplänen diskutiert. Einig sei man sich in dem Grundsatz, dass vor allem die schwächeren Verkehrsteilnehmer geschützt werden müssen. Dies seien zunächst einmal die Fußgänger, darunter insbesondere kleine Kinder und ältere Menschen. "Das bedeutet, dass da, wo sich Spielgeräte befinden und die Straßen besonders eng sind, der Radverkehr herausgehalten werden muss. Eine Öffnung der Weststraße für den Radverkehr lehnen wir deshalb ab", so die Linke/GAL-Fraktion. Zu erwägen sei indessen eine Freigabe des Alten Marktes und der Weerenstraße, da die Adenauerstraße bereits eine Radfahrspur habe und die Kampstraße auch vom Radverkehr genutzt werden könne. Über die Verbindung zwischen Markt, Weerenstraße, Kampstraße und Adenauerstraße könnten Radlerinnen und Radler die südöstliche und nordwestliche Innenstadt erreichen, so die Linken.

"Für unsere Fraktion ist die teilweise Freigabe der Fußgängerzone ein wichtiger Baustein zur Schaffung eines attraktiveren Radverkehrs in Kamen und wurde bereits 2018 durch uns im zuständigen Ausschuss beantragt", postet die Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Grüne, Anke Dörlemann, auf Facebook. Diese Freigabe könne allerdings nur gelingen, wenn die Wünsche und Anforderungen der Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, ebenfalls hinreichend beachtet würden. Entsprechende Anregungen seien im städtischen Nahmobilitätskonzept eingearbeitet worden, das vor drei Jahren im damaligen Planungsausschuss einstimmig beschlossen wurde. Ihre Fraktion sei der Auffassung, dass die fachliche Expertise des Büros Planersocietät als Grundlage für die Öffnung dienen solle, da diese bereits zum damaligen Zeitpunkt von allen Fraktionen mitgetragen wurde, so Dörlemann. Änderungswünsche in Bezug auf die Öffnung der Fußgängerzone wurden seitdem von keiner Fraktion geäußert, "insgesamt kommt dem auch der Vorschlag der Stadtverwaltung sehr nahe", so die Grünen-Fraktionsvorsitzende. Darin vorgesehen sind neben einer ganztägigen Öffnung der Weerenstraße und des östlichen Teils der Weststraße auch eine Freigabe des westlichen Bereichs der Weststraße sowie eine Verbindung zu Willy-Brandt-Platz und Markt. Dieser Bereich solle aufgrund des geringen Straßenquerschnitts allerdings nur außerhalb der Geschäftszeiten freigegeben werden, was auch dem Antrag der Grünen von 2018 entspreche. "Damit ein gutes Miteinander zwischen Radfahrern und Fußgängern gelingt, ist rücksichtsvolles und defensives Fahren im Schritttempo geboten und dessen Einhaltung gegebenenfalls durch die Ordnungsbehörden sicherzustellen", so Dörlemann.

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