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SPD und CDU für Fahrradfreigabe in der Kamener Innenstadt nur in den Abendstunden

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

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Kamen. Aufgrund der vielfachen Kritik aus der Bürgerschaft und vielen bedenkenswerten Ar- gumenten auch innerhalb der Fraktionsdiskussionen an dem Vorhaben, die Innenstadt für den Radverkehr generell freizugeben, schlagen die Fraktionen der SPD und CDU nun eine Öffnung nur in den Abend- und Nachtstunden vor. Dazu geben die verkehrs- politischen Sprecher der Fraktionen Klaus Kasperidus (SPD) und Rainer Fuhrmann (CDU) eine gemeinsame Erklärung ab.

„Der Vorschlag der Verwaltung war für beide Fraktionen zunächst diskussionswürdig und wir hätten einer Erprobung zugestimmt“, erklärt Fuhrmann.

Kasperidus erläutert: „Wenn man die Verkehrswende ernsthaft diskutiert, dann darf es keine Denkverbote geben, zumal es in anderen Kommunen durchaus positive Erfahrungen mit der Öff- nung der Innenstädte für Radfahrer gibt.“

Da das Thema jedoch sehr kritisch in der Bevölkerung gesehen und deshalb in den Fraktionen intensiv diskutiert wurde, haben SPD und CDU ihre Diskussionsergebnisse dazu miteinander abgeglichen. Am Ende sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass es derzeit für eine generelle Öffnung zu wenig Akzeptanz in der Bürgerschaft gibt. „Der Bereich der Innenstadt, in dem das Fahrradfahren bisher nicht erlaubt ist, wird räumlich als zu eng für ein Miteinander von Rad- und Fußverkehr empfunden. Das ist ein Problem, wenn viele Fußgänger in der Innenstadt bummeln“, erläutert Klaus Kasperidus eine Überlegung. „Ebenso muss man feststellen, dass die Innenstadt mit dem Fahrrad schon jetzt gut zu erreichen ist und sich die Frage stellt, ob wenige Meter mehr Radfahrmöglichkeit einen wirklichen Mehrwert für Radfahrer bringen, zumal dann auch nur Schrittgeschwindigkeit möglich wäre“, stellt Rainer Fuhrmann eine weitere gemeinsame Überlegung dar. Für Fuhr- mann und Kasperidus ist klar: „Wenn Vorhaben Ängste und Sorgen auslösen, dann darf die Politik nicht einfach darüber hinweggehen.“

Deshalb soll keine generelle Öffnung für den Radverkehr in der Innenstadt erfolgen. „Was wir uns vorstellen können, ist eine Öffnung von 19.00 Uhr bis 7.00 Uhr“, nennen die beiden Verkehrspolitiker ein Ergebnis des Diskussionsprozesses in den Fraktionen. „In dieser Zeit dürften die angesprochenen Nutzungskonflikte nicht mehr relevant sein“, sagt Fuhrmann. „In den späten Abendstunden gibt es sogar Gründe, warum es sogar sinnvoll sein kann, die Innenstadt zügig zu durchfahren. Insbesondere in späten Abendstunden, hat eine schnelle Zielankunft eine noch intensivere Bedeutung“, sagt Klaus Kasperidus.

„Diesen Vorschlag werden wir im Verkehrsausschuss erneut diskutieren“, sagt der Vorsitzende des Verkehrsausschusses. „Eine solche Regelung soll allerdings ebenfalls zunächst erprobt und später evaluiert werden“, ergänzt Fuhrmann. Für CDU und SPD ist klar: Es braucht weiterhin Überlegungen, wie die Innenstadt attraktiv bleibt, dazu werden noch einige Aspekte diskutiert. Die verkehrspolitischen Überlegungen beziehen diese Überlegungen klug mit ein.