von Alex Grün
SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Heidler rief aus aktuellem Anlass in einem Antrag an den Verkehrsausschuss zu einer Wiederbelebung des Kreiselprojektes an der Kaiserauer Lindenallee auf. Fotos: ArchivKamen. Mit ihren beiden Anträgen, die sie in der letzten Sitzung des Mobilitäts- und Verkehrsausschusses des Rates der Stadt Kamen einbrachten, waren sowohl die SPD-, als auch die CDU-Fraktion erfolgreich.
Der SPD ging es dabei um den geplanten und schon vor längerer Zeit vom zuständigen Straßenbaulastträger Straßen.NRW zugesicherten Bau des Kreisverkehrs an der Kreuzung Lindenallee/Lortzingstraße/Robert-Koch-Straße/Einsteinstraße im Westen des Methleraner Ortsteils Kaiserau, für dessen Planung sie einen Sachstandsbericht angefordert hatten. Im Jahr 2000, erinnerte SPD-Ausschussmitglied Oliver Bartosch, habe ein Antrag bereits dafür gesorgt, dass der Kreisel - auch aufgrund seiner unfallträchtigen, weil schwer einzusehenden Beschaffenheit - auf Platz 4 der Prioritätenliste städtischer Baumaßnahmen gestanden habe, doch sei das Projekt im Laufe der Jahr aus dem Blickwinkel geraten. Die Kostenvoranschläge hätten sich damals noch auf ein Volumen von 200.000 bis 250.000 D-Mark beschränkt, weist Bartosch darauf hin, dass bei einer früheren Umsetzung des Projektes eine Menge Geld hätte gespart werden können. Dies will man seitens der SPD-Fraktion jetzt versuchen, mit einem Antrag nachzuholen. Gespart werden soll dadurch, dass die derzeit laufenden Straßenbaumaßnahmen in der Robert-Koch-Straße mit dem Bau des Kreisverkehrs verbunden werden sollen. Nach Vollendung der Kanalbauarbeiten soll die Robert-Koch-Straße zwischen der Germaniastraße und der Kreuzung, die unmittelbar angrenzt, eine neue Fahrbahndecke erhalten. "Wenn beide Maßnahmen nicht aufeinander abstimmbar wären, wäre dies ineffizient", so Fraktionsvorsitzender Daniel Heidler im Antrag. Wenn jedoch die Möglichkeit bestünde, sie aufeinander abzustimmen, spare das Planungsaufwand und Kosten, so Heidler.
CDU-Ratsmitglied Rainer Fuhrmann machte in Sachen Verkehrsbelastung an der Derner Straße aus einem Erlassantrag einen Prüfauftrag an die Verwaltung, der einstimmig vom Ausschuss beschlossen wurde.Die Stadt habe da letztlich nicht das Sagen, erklärte Fachbereichsleiter Matthias Breuer gegenüber dem Ausschuss. Der Grund: Die Kreuzung besteht aus vier Straßen im Zuständigkeitsbereich von drei Baulastträgern, von denen die Stadt Kamen am geringsten an der Trägerschaft beteiligt sei, so Breuer. Trotzdem sei die Verwaltung in den letzten Jahren immer wieder auf Landes- und Kreisebene zugekommen und habe Anfragen gestellt. "Wir sind immer wieder dran, können aber noch keinen Vollzug melden", so Beigeordnete Hanna Schulze. Sowohl vom Kreis als auch von Straßen.NRW warte man auf die Antwort auf die Frage nach dem Planungsstatus der seinerzeit zugesicherten Maßnahme. Das von der SPD-Fraktion vorgeschlagene Vorgehen, so Breuer, sei "genau die richtige Maßnahme". Der Ausschuss einigte sich darauf, einen Verwaltungsauftrag zu stellen, der vorsieht, den zuständigen Baulastträgern dieses Prozedere in der Maßnahme nahezulegen. Eine Rückhaltsbekundung seitens des Fachausschusses reiche für eine entsprechende Erklärung aus, erklärte Beigeordnete Schulze. Dem Verwaltungsauftrag wurde vom Ausschuss einstimmig grünes Licht erteilt.
Mit einer textlichen Einschränkung wurde auch der Antrag der CDU-Fraktion einstimmig angenommen, die den Punkt "Überplanung der Verkehrsregelung nördlich der Derner Straße" auf die Tagesordnung gesetzt hatte. Die Mitglieder des Fachausschusses waren sich mit den Antragsstellern so ziemlich einig, was die mangelnde Sicherheit im Bereich Stettiner, Breslauer, Danziger oder Königsberger Straße betrifft, weil das Wohngebiet vom Durchgangsverkehr zwischen Derner Straße und Hammer Straße belastet werde. Darunter leide auch die Parksituation in den betroffenen Straßenzügen. Allerdings sei diese aktuell aufgrund der Baumaßnahmen an der Derner Straße "nicht repräsentativ", so Beigeordnete Hanna Schulze - trotzdem sei der Verkehrsfluss auch ohne Baustelle groß, räumt SPD-Ratsherr Denis Aschhoff ein. Schulze schlug vor, den Abschluss der Baumaßnahmen abzuwarten und dann Daten bezüglich der Verkehrsmengen und -arten festzustellen, anhand derer mögliche Abhilfemaßnahmen etwa in Form von Einbahnstraßenregelungen oder eingeschränkten Parkflächen geschaffen werden können. Daher strich CDU-Ratsmitglied und verkehrspolitischer Sprecher Rainer Fuhrmann die letzten vier Worte aus dem Antrag und machte aus einem Erlassantrag einen Prüfauftrag, der vom Ausschuss einstimmig und ohne Gegenstimme angenommen wurde.