SPD Kamen verurteilt Gewaltexzess bei Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in Heeren und begrüßt Maßnahmen der Vereine
Kamen. (AG) Nachdem es bei der Stadtmeisterschaft im Hallenfußball vor einer Woche eine handfeste Massenschlägerei zwischen Spielern und Anhängern der A-Jugendmannschaften von BSV Heeren und VfL Kamen gekommen war, spricht sich die Kamener SPD für entsprechende Maßnahmen aus.
Die Stadtmeisterschaft in der Heerener Sporthalle begann friedlich und mit schönen Spielen, doch beim Turnier der A-Jugenden musste der Ordnungsdienst eingreifen, später wurde auch die Polizei hinzugezogen. Das Spiel zwischen BSV Heeren und VfL Kamen musste abgebrochen werden, nachdem erst zwei gegnerische Spieler aneinander geraten waren und das Spielfeld daraufhin von etwa einem Dutzend Zuschauer gestürmt wurde, die eine Schlägerei entfachten. Dabei wurde ein Heerener Spieler so hart getroffen, dass er mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Jetzt fordern die Kamener Sozialdemokraten Konsequenzen und begrüßen Maßnahmen, die die Vereine schon jetzt ankündigen.
Der SPD-Ortsverband Kamen-Mitte verurteile die jüngsten Gewalteskalationen auf Schärfste, erklärt Vorsitzender Gökcen Kuru. "Es ist absolut inakzeptabel, dass sportliche Veranstaltungen, die dem fairen Wettkampf und dem gesellschaftlichen Miteinander dienen, von Gewalttätern missbraucht werden", so Kuru. Bereits im vergangenen Jahr hatte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Kamen die Entwicklung eines Präventionskonzepts gegen Gewalt auf Sportanlagen initiiert. Dieses Konzept wird in Zusammenarbeit mit dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) erarbeitet und anschließend umgesetzt. Die aktuellen Vorfälle belegten, wie wichtig diese Maßnahmen sind, so Kuru.
Daniel Heidler, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Kamen, erklärt: "Die jüngsten Vorfälle verdeutlichen die Dringlichkeit des Präventionskonzepts. Gewalt hat auf unseren Sportanlagen keinen Platz, und wir setzen alles daran, dass die Sportvereine sowie die Sportlerinnen und Sportler in Kamen ein sicheres Umfeld haben. Die SPD-Fraktion wird im nächsten Sportausschuss nach dem Entwicklungsstand des Präventionskonzepts fragen. Es ist nötiger denn je". Nach den Vorfällen bei den Stadtmeisterschaften habe er mit Norbert Kaczmarek, dem sportlichen Leiter der Jugendabteilung des VfL Kamen, gesprochen. Dieser habe ihm mitgeteilt, dass der VfL sich klar von den Tätern und deren Umfeld distanziert und bereits ein Hausverbot für die Beteiligten im heimischen Jahnstadion ausgesprochen hat. "Solche Leute brauchen wir nicht und wollen wir nicht auf unserer Sportanlage sehen", sagt Kaczmarek. Man werde künftig genau überprüfen, wer an der Seitenlinie steht oder zu Auswärtsspielen mitfährt. "Wenn es Anzeichen von Gewaltbereitschaft gibt, werden wir diese Personen konsequent fernhalten", versichert Kaczmarek. Einen "Input von außerhalb" verspreche sich der Verein auch von einem Referenten des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen, der am heutigen Freitag zu einer Infoveranstaltung zum Thema Gewaltprävention auf dem Spielfeld erwartet wird. "Zudem werden wir Spieler und Mannschaften, die sich nicht an die Regeln halten, rigoros vom Spielbetrieb suspendieren. Mit solchen Typen wollen wir nichts zu tun haben - wir ziehen die Zügel jetzt maximal an", kündigt Kaczmarek an.
SPD-Fraktionschef Heidler lobt darüber hinaus die innovative Idee der Kamener Vereine, die Stadtmeisterschaften künftig als großes Freiluftturnier auszutragen und dabei möglicherweise auch die Bergkamener Vereine einzubinden: "Dieser Vorschlag ist ein starkes Signal für Zusammenhalt und Kreativität im Kamener Sport. Ein solches Turnier könnte nicht nur die Attraktivität der Stadtmeisterschaften steigern, sondern auch den gemeinsamen Spirit der Region stärken. Solche innovativen Ansätze unterstützen wir als SPD mit Nachdruck", so Heidler. Die SPD Kamen appelliere an alle Verantwortlichen in den Vereinen sowie an die Zivilgesellschaft, weiterhin gemeinsam Haltung zu zeigen und klar Stellung gegen Gewalt zu beziehen. „Nur gemeinsam können wir diese Herausforderung bewältigen“, betont Kuru abschließend.
Archiv: Spannende Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in Kamen: Ergebnisse und Highlights