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Neue Philharmonie Westfalen: Biblische Chöre in Kamen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

252482VFranz Leo Matzerath Foto: Pedro Malinowski Kreis Unna. Es geht weiter: Die Neue Philharmonie Westfalen (NPW) führt die sinfonische Reihe mit einer Darbietung mächtiger Chöre fort. Die Vorführung mit dem Titel "The Apostles" findet am Sonntag, 13. November, statt und verspricht Gesänge biblischer Größe. Auf dem Programm steht das Chorwerk vom Edward Elgar mit seinem namensgebenden Stück "The Apostles op. 49".

In einem grandiosen Oratorium mit mächtigen Chören erzählt "The Apostles" von Edward Elgar die Geschichte der zwölf Apostel und Maria Magdalena. Das Stück folgt Jesus Fußstapfen von seiner Kreuzigung bis zu seiner Himmelfahrt. Das Stück gehört in England seit der Uraufführung 1903 in Birmingham zu den beliebtesten Chorwerken. Nun bietet sich die seltene Gelegenheit, das großformatige biblische Werk mit seinem pathetischen Schwung und menschheitsumarmenden Melodien mit den eigenen Augen und Ohren zu erleben. Für die himmlischen Stimmen und mystischen Gesänge vereint sich der Oratorienchor der Stadt Kamen mit den Solistinnen und Solisten der NPW.

Die Leitung übernimmt diesmal Franz Leo Matzerath. Das Konzert beginnt am 13. November etwas früher als gewohnt um 18 Uhr in der Konzertaula, Hammer Straße 19 in Kamen.

Tickets im Online-Vorverkauf

Karten gibt es über den Online-Ticketshop unter: https://ticketservice.kreis-unna.de. Als Ansprechpartnerin steht Doris Erbrich vom Kulturbereich des Kreises entweder telefonisch unter Fon 0 23 03 / 27 - 14 41 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Verfügung. Mehr Infos gibt es auch unter www.neue-philharmonie-westfalen.de. PK | PKU

"En Place Live": diesmal wieder Donnerstag - und bitte mit Reservierung!

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

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Kamen. (AG) Nach einem Monat Abstinenz von der Afterwork-Sessionreihe "En Place Live" können sich die Kamener Musikfreundinnen und -freunde jetzt wieder auf handgemachte und phantasievoll gecoverte Live-Versionen großer Hits der letzten 50 Jahre Rock- und Popgeschichte freuen - aufgepasst: diesmal wieder an einem Donnerstag!

Am 10. November ab 19 Uhr steigt die nächste Ausgabe der beliebten Livemusik-Reihe im En Place am Markt. Der Sänger und Entertainer Muri Müller steht diesmal im Vordergrund der Show. Der vielseitige Stimmakrobat ist erfolgreich mit der Party-Band "Roadrunner" unterwegs, hat aber auch schon als Live-Anheizer für bekannte Künstler und Bands wie Tobias Regner, "Monrose", Frank Zander, Guildo Horn oder Ute Freudenberg seine Spuren hinterlassen. Darüber hinaus hat er sich als charismatischer Party-Act für Borussia Dortmund durch Auftritte im Signal-Iduna-Park und in der Berliner Waldbühne einen Namen gemacht. Keyboarder Björn Stäwen und Bassist John da Silva kennen sich schon seit vielen Jahren aus der "Radio Gaga Show" mit "Sam Meldock" und sind ein eingespieltes Team. Drummer und Percussionist Michael Meier muss man als Leader und einziger Fixpunkt der En Place Live-Reihe in Kamen schon lange keinem Stammgast mehr vorstellen. Natürlich gibt es auch diesmal nicht nur die bewährte Portion Partyatmosphäre mit "Unplugged-Sound", sondern auch ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken - live und wie immer mit Gratis-Eintritt.

En Place-Chef Arjan Gjini weist darauf hin, dass Reservierungen dringend erforderlich sind. Diese werden unter Tel. 02307/993888 im En Place angenommen.

Musikkritik: Utopien, Wünsche, gutes Leben für Alle - Reinhard Fehling und der Wille zur Gerechtigkeit

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

RFehling 1022JPReinhard Fehling - Foto: Jörg Prochnow

von Dr. Götz Loos

Die Aufführungen von Reinhard Fehling und seinen "Letzten Heulern" sind immer ein Ereignis, das kann man ohne Übertreibung sagen. Ich wurde jedenfalls zuvor niemals enttäuscht. Allerdings heißt dies auch, dass man mit einer großen Erwartungshaltung dorthin geht - so wie am vergangenen Sonntag in die Konzertaula. Das Programm stand unter dem Titel "Wie wir leben wollen".

Doch der Titel ruft schon, ohne das Programm zu kennen, verschiedenste Assoziationen hervor - und lädt zum Interpretieren ein: Wer sind "wir"? Geht es offensichtlich um Elementares, das Leben, eher um Lebensstile, um Notwendigkeiten - so zu leben, wie es die Wirklichkeit es gebietet - oder sich bewusst gegen die bestehende Realität zu stellen? Zumindest gibt es einen Nachdruck - das "Wollen"; also scheint es doch darum zu gehen, sich gegen Bestehendes zu wenden - die "wir" wollen anders leben als es andere verursachen. So scheint es. Und dann die Frage: Utopie, Manifest oder lediglich ein Wunschtraum?

Reinhard Fehlings Textwahl ist stets sehr deutlich und weist ihn aus als progressiv und friedlich. Gerechtigkeit bis hin zu Gleichheit in den Lebensbedingungen liegen ihm am Herzen. Entrechtete, Verfolgte, von der Reaktion Ermordete lieferten ihm oft die Texte - hier aber sind es Lyriker, die ähnlich denken bzw. dachten wie er. Und so lag nichts näher, diese Gerechtigkeit und Gleichheit einfordernden Utopisten zur Grundlage zu nehmen, zumal sie auch fast stets explizit Frieden einfordern sowie gegen Armut und ungerechte Verteilung anschreiben. Nichts kann derzeit aktueller erscheinen.

Barbara Bluemel 1022JPBarbara Blümel - Foto: Jörg ProchnowAlso gab es ein entsprechendes Programm mit Kompositionen und Arrangements, vereinzelt auch Textanpassungen von Reinhard Fehling, unter seiner Leitung, mit seinem Chor "Die letzten Heuler" plus dem nicht minder bewährten Instrumentalensemble, der Combo "Die wilde 7". Sologesänge nahmen Leif Dryden, Karola Felstow, Malte Hinz, Doris Horn, Margita Oebbeke, Julia Treinies und Reinhard Fehling selbst vor. Barbara Blümel, ebenfalls bei Fehlings Aufführungen lange bewährt, übernahm die Rezitationen zwischen den musikalischen Werken, während Fehling mitunter als lockerer Conferenciér wirkte, jedenfalls Geschichtchen zu Kompositionen, Texten, Menschen - Nachdenkliches und Anekdotisches - brachte.

Das Programm startete - nach Rezitation von Barbara Blümel aus Brechts "Buckower Elegien" - mit vier Songs von drei Beatles (2x Lennon, McCartney, Harrison): "Because", "Blackbird", "Something", "Imagine". Also ein Start mit der Schönheit der Welt an sich, mit der Endlichkeit, mit der Liebe und schon einer zugespitzten Utopie der "einen" Welt. Beginnend mit einem rührenden Violinenintro von Freya Deiting in "Because", das insgesamt schwebend-sanft in dieser Bearbeitung war, über Sologesänge von Malte Hinz (stimmgewaltig in "Something") zu Karola Felstow und Julia Treinies (beide ohne Chor in "Imagine") wurde ein arrangementmäßig breiter Bogen gespannt. Der Kanon in "Blackbird" geriet dabei allerdings teilweise etwas zu schleppend.

Fehlings Spezialität, die auch hier in mehreren Stücken aufschien, ist die Verbindung des stampfenden Kampfliedrhythmus mit Elementen aus Blues und Swing und/oder Varieté und Jazz. Blues-Swing-mäßig entwickelt war "Rise like lions" aus Percy Bysshe Shelleys "The masks of anarchy", eine dichterische Reaktion auf das Manchester-Massaker von 1819. Nach ersten Versen a capella durch den Chor setzte die Combo ein, solistisch kam Malte Hinz zum Tragen. Der stakkatohafte marschierende Rhythmus gipfelt im "Aufbruch", symbolhaft vorscheinend durch die Trompete.

Weihnachtskonzert: Vorverkauf beginnt

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Kreis Unna. Wenn Lebkuchen und Dominosteine in den Supermarktregalen zu finden sind, ist Weihnachten zwar noch ein bisschen hin, gut organisierte Menschen starten aber schon mit den Vorbereitungen. Denn: Die Termine rund um die Feiertage sind schneller vergeben als gedacht. Deshalb startete auch jetzt der Vorverkauf für das große Weihnachtskonzert der Neuen Philharmonie Westfalen am 21. Dezember.

In dieser Woche hat der Vorverkauf begonnen. Das beliebte Weihnachtskonzert findet am Mittwoch, 21. Dezember 2022 um 19 Uhr in der Erich Göpfert Stadthalle in Unna statt. Einlass ist ab 18 Uhr. Generalmusikdirektor Rasmus Baumann gibt mit der Neuen Philharmonie Westfalen die musikalische Einstimmung auf die Feiertage.

Die Karten kosten 35 Euro, ermäßigt 16 Euro und sind ab sofort online über den Webshop https://ticketservice.kreis-unna.de zum selbst Ausdrucken zu kaufen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, die Tickets gegen eine Gebühr in Höhe von 3,90 Euro pro Auftrag per Post zustellen zu lassen. PK | PKU

Musikschule veranstaltet wieder Schülervorspiele

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

musikschuleKWKamen. Nach der Corona-Pause fiebert die Städtische Musikschule einem besonderen Highlight entgegen: Schüler zeigen bei Vorspielen wieder, was sie im Unterricht gelernt haben. Interessierte können sich trotz der erschwerten Bedingungen der letzten zwei Jahre auf musikalische Qualität freuen – zunächst bei einem Herbstvorspiel der Klavier-und Keyboardschüler von Lola Heckmann am Samstag, den 19. November, um 12 Uhr, danach beim ersten „Talentschuppen“, einem der regelmäßigen Schülervorspiele der Musikschule, am Samstag, 10. Dezember, um 17 Uhr.

Beide Veranstaltungen finden im Giebelsaal der Musikschule statt und werden selbstverständlich unter den entsprechenden Corona-Schutzmaßnahmen durchgeführt. Aktuelle Hinweise auf der Homepage der Musikschule unter www.musikschule-kamen.de.

Auch im Hauptfachunterricht kann die Musikschule glücklicherweise trotz Corona nach wie vor ein breites Angebot an 18 verschiedenen Instrumentalfächern anbieten. Dank vieler qualifizierter Lehrkräfte können die Schülerinnen und Schüler auf stilistische Vielfalt zählen – ob Rock, Pop, Klassik etc., der Unterricht bietet viele verschiedene Richtungen an. Die Kurse sind nach wie vor gut nachgefragt und ausgebucht.

In einigen Fällen kann die Musikschule jetzt außerdem Kurzentschlossenen die Möglichkeit anbieten, kurzfristig ein Instrument zu erlernen: in den Fächern Gitarre und Schlagzeug werden gebührenfreie Probestunden bei Tatiana Kurenchakova (Gitarre) und Sven Lehmkämper (Schlagzeug) angeboten. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ebenso wie an Erwachsene. Wer sich weiter mit dem Instrument beschäftigen möchte, kann gerne auch ein Mietinstrument der Musikschule erhalten. Gitarren werden auch in Kindergrößen ausgegeben.

Interessenten sich gerne mit dem Sekretariat in Verbindung. Weitere Informationen sind außerdem auf der Website www.musikschule-kamen.de zu finden. Die Musikschule ist hoch erfreut, dass der Wiederaufbau nach Corona so rege Beteiligung erfährt und die Musik weiterhin ihren festen Platz in Kamen innehat. So freuen sich die Akteure auf viele Veranstaltungen – hoffentlich weiterhin in der Gesellschaft vieler Menschen, die sich von der Musik zusammenführen lassen.

Musikkritik: Zweites NPW-Sinfoniekonzert der Spielzeit 2022/23 - "Königinnen"

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Musik Datei176696959 Urheber abstract fotoliaDatei: #176696959 | Urheber: abstract | fotolia.comvon Dr. Götz Loos

Kamen. Bei diesem Programmnamen denkt man unwillkürlich an eines der zeitgeschichtlichen Ereignisse, das wir eben erst erlebt haben - den Tod der britischen Königin Elisabeth II. Und tatsächlich spielt gerade auch diese Monarchin beim Programm eine Rolle. Zu ihrer Krönung war Benjamin Britten mit der Komposition einer Oper beauftragt worden - "Gloriana" geheißen - die Elisabeth II. förmlich mit Elisabeth I. verband. Jene Epoche war dann maßgebend für das Werk - und was wir an diesem Konzertabend als erstes Stück hören durften, waren dann die "Courtley Dances" aus "Gloriana", op. 53a von Britten.

Dieses außergewöhnliche Werk einmal in Kamen zu hören, ist der Verdienst von GMD Rasmus Baumann, der sich wirklich stets um ein außergewöhnliches Programm für die Neue Philharmonie Westfalen bemüht. Und so war auch die Interpretation hervorragend erarbeitet, mit Sorgfalt zwischen Brittens Imitation der Tudor-Renaissance und seinen charakteristischen zeitlosen Elementen glücklich balancierend.

Einer der Gründe für meine leider verspätete Rezension liegt in der ausführlichen Beschäftigung mit dem zweiten Werk des Abends, das ich erst kennenlernen musste: Joseph Jongens Symphonie concertante für Orgel und Orchester op. 81 von 1926. Und hier kam dann eine andere Königin zum Vorschein, die "Königin der Instrumente", gespielt von dem Orgelvirtuosen Christian Schmitt, der auf internationalem Parkett äußerst gefragt und entsprechend prominent ist.
Das Werk selbst hat eine interessante Geschichte, die ich hier aber nicht weiter ausbreiten möchte. Die Vielschichtigkeit und der Abwechslungsreichtum insbesondere des praktisch durchgehenden und meist führenden Orgelparts, aber auch der orchestralen Anteile, sind spätromantischer Monumentalität geschuldet, wobei Jongen kompositionstechnisch dort nicht stehengeblieben war.

So war der erste Satz dominiert von barock-kirchenmusikalischer Struktur ("im dorischen Modus" war Vorgabe des Komponisten), gewandet in französischer Spätromantik, wo Orgelpunkte eine Rolle spielten; Fugato-Techniken reizte Jongen aber noch mehr aus. Der zweite Satz war mit Divertimento überschrieben, brachte zwar erst oft Taktwechsel, tänzerisch im Ausdruck, füjrte aber letztlich zu engem, teils sehr innigem und innehaltendem Orgel-Orchester-Dialog. Die himmlische Ruhe kam im "Molto lento", mit breiten, klangfarblich interessanten Passagen, impressionistisch verarbeitet - wie man sagt, was jedoch ist das eigentlich? Meiner Meinung nach hörte man in diesem dritten Satz den Komponisten und seinen persönlichen Ausdruck am besten heraus. Und schlussendlich ein vierter Satz, eine Toccata, äußerst dynamisch, manchmal sehr laut, die Orgel fechtend mit Blech und den Streichern und Holzbläsern widersprechend, nicht unversöhnlich, aber mit mächtigem Höhe- und Endpunkt. Zweifellos war es eine grandiose Interpretation, zumal Christian Schmitt ein intimer Kenner des Werkes ist und die Führungsrolle der Orgel erkennbar optimal ausspielte.

Für mich freilich war die Erwartungshaltung bezüglich des letzten Werkes, der so genannten "Orgelsinfonie" (eigentlich Sinfonie Nr. 3 c-moll op. 78, "mit Orgel") von Camille Saint-Saëns, am größten, weil es zu meinen (nicht wenigen...) Lieblingsstücken zählt. Ich hätte nie erwartet, es jemals in der Konzertaula zu hören, aber Christian Schmitts digitale Orgel machte es möglich. Allerdings möchte ich hier nichts beschönigen - der erste Teil des ersten Satzes (ohne Orgel - von der Anlage her eigentlich ein ganzer Satz) enttäuschte mich sehr. Ein zu schnelles Tempo wurde genommen, wodurch das Sehnen und Schluchzen, wie ich es als typisch für diese Sinfonie empfinde, kam nicht zum Vorschein, kein Ausdruck, eher ein fortwährendes Stolpern. Schade! Erst mit dem "Poco adagio" änderte sich die Stimmung. Ab da war ich ziemlich begeistert - und das hielt an bis zum Ende". Der majestätische Einsatz der Orgel zu Beginn des finalen Teils ließ mich positiv schaudern, das berühmte Thema (in Film und Popmusik verarbeitet) berührte - es wurde aber von Schmitt wie vom Orchester ein wenig mehr "kratzbürstiger" durch größere Markigkeit der letzten Akkorde herrübergebracht.

Natürlich gab es nach dem kraftvoll-üppigen Ende stehende Ovationen. Insgesamt war ich letztlich auch begeistert (von der Mehrzahl der Interpretationen), wobei für mich Jongens Werk am meisten fesselte. Dass die Leistungen von Christian Schmitt freilich von höchster Virtuosität waren, versteht sich fast von selbst.