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En Place-Session diesmal extrem groovy und entspannt

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

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Kamen. (AG) Bei der August-Ausgabe der Reihe "En Place live!" setzte Drummer und Haus-Bandleader Michael Meier (l.) am Dienstagabend 'mal ganz auf Schmusekurs. Mit samtiger Stimme intonierte Sänger Jay Wilkin (r.) zu entspannten Takten nicht nur Blues- und Soulklassiker wie "Ain't no Sunshine" oder "Sunshiny Day", er vermochte im gleichen Stil auch poplastigere Titel wie "Tage wie dieser" von den Toten Hosen oder "Teenage Dirtbag" von Wheatus zu interpretieren. Dass er auch rappen kann, stellte der Vollblut-Entertainer bei einer gleichsam gewagten wie gelungenen Interpretation von "Sie ist weg" von den Fantastischen Vier unter Beweis. Zur Seite stand Bandchef Meier in dieser wieder einmal erfolgreich zusammengewürfelten Formation neben Bass-Mann Kai Lemke (2.v.l.) auch der Gitarrist Freddi Lubitz (3.v.l.), der bei seinen Soli mit einem Feuerwerk an Jazz-Skalen beeindruckte und zeigte, dass er weit mehr zu bieten hat, als bei den "Höhnern" den Bass zu Karnevalshits zu zupfen. Die Kamener Livemusik-Freunde sollten sich den nächsten Session-Termin im En Place jetzt schon 'mal vormerken.

Der Chor Lieder für Menschen (LfM) sucht stimmgewaltige Männer

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Gruppenfoto LfM 2019Der Chor Lieder für Menschen (LfM) aus Südkamen sucht noch stimmgewaltige Männer.

Kamen. Der Chor Lieder für Menschen (LfM) hat zum Glück keine Nachwuchssorgen. Auch in der Corona-Zeit hat er Mitglieder gewonnen. Doch der Chor will größer werden und startet einen Aufruf an alle stimmgewaltigen Männer.

Jeden Dienstag werden im Johannes Buxtorf Haus in Südkamen die Stimmen geölt. Dann probt der Chor Lieder für Menschen (LfM) unter der Leitung von Robin Lindemann. Die Gruppe zählt mittlerweile knapp 40 Mitglieder – zwischen 25 und 80 Jahren. „Dass wir auch in der Corona-Zeit gewachsen sind, macht uns besonders stolz“, sagt der 26-jährige Chorleiter. Dennoch wünscht sich das Ensemble noch Unterstützung in den Männerreihen: Tenöre und Bässe sind in Südkamen gleichermaßen willkommen. Auch Frauen mit tiefen Stimmen, die sich vorstellen können, im Tenor zu singen, können die LfM-Reihen verstärken.

Eine gewisse Gesangserfahrung setzt der Chor voraus. „Das muss aber nicht in einem Chor sein. Jeder der glaubt, dass er den richtigen Ton trifft, darf gerne mal zum Schnuppern bei uns vorbeikommen“, lädt Lindemann ein. Was es braucht? „Ganz viel Spaß an Musik, Geselligkeit, und Lust auf Rock- und Pop-Musik in englischer und deutscher Sprache“, so Lindemann.

Corona stellt LfM auf die Probe

Doch trotz voller Reihen in den Proben waren die letzten zwei Jahre für den Chor nicht selten von Enttäuschungen geprägt: Auftritte mussten abgesagt werden, Proben konnten oft nur digital stattfinden. Aber eine starke Gemeinschaft gehe durch alle Höhen und Tiefen, da ist sich Lindemann sicher. „Wir haben immer versucht, aus allem das Beste zu machen“, sagt er.

Drinnen proben war nicht möglich? Dann versammelte sich der Chor eben im Hof des Heerener Schlosses zur Freiluftprobe – im Spätsommer trotzten die Mitglieder dann mit der Stirnlampe der einsetzenden Dämmerung. Auch ein Weihnachtskonzert war im vergangenen Jahr erneut nicht möglich. „Aber wir haben mit dem Chor ein kleines Hofkonzert für Angehörige und Freunde vor dem Bux gegeben, bei Minusgraden, das bleibt in Erinnerung“, sagt Lindemann. Egal ob digital oder unter freiem Himmel – der Chor hat seinen Probenplan stets durchgezogen, damit die Gruppe nicht einrostet. So kam der Chor gefestigt durch die vergangenen Corona-Jahre. „Das freut mich sehr und sagt viel aus über die Gruppe“, so Lindemann.

Großes Jahreskonzert im Dezember 2022

Deshalb heißt es für die Südkamener auch: nach vorne denken. Für Dezember 2022 plant LfM sein großes Jahreskonzert in der Konzertaula. „Wir haben einige neue Hits drauf und bis dahin werden es auch noch ein paar mehr“, verspricht Lindemann. Am Sonntag, 4. Dezember, rockt der Chor unter dem Motto „Mood and Tune 3.0“ die Kamener Bretter. In 2020 hatte der Chor das Format seines großen Jahreskonzerts mit buntem Programm und Solisten zum letzten Mal aufgeführt. „Ein paar Wochen später ging dann wegen Corona nichts mehr“, erinnert sich Lindemann.

Bei „Mood and Tune 3.0“ präsentiert der Chor einen bunten Mix aus Pop, Rock, Jazz und Musical. Die meisten Stücke hat Chorleiter Lindemann eigens für seinen Chor arrangiert. Natürlich hat die Gruppe angesichts der Jahreszeit auch einige Weihnachtsklassiker im Gepäck. „Es wird wieder ein lustiger und kurzweiliger Abend mit Chor- und Solobeiträgen“, verspricht der Chorleiter. Wie in jedem Jahr tritt der Chor auch dieses Mal mit einem professionellen Gast-Solisten auf. „Dieses Mal aus dem Musical-Bereich“, verrät Lindemann.

Bis Dezember hat die Gruppe nun noch ein bisschen Zeit, um an den eigenen Darbietungen zu feilen. Zwischenzeitlich wird der Chor auch noch bei anderen Auftritten in Erscheinung treten. Wer jetzt zügig zum Chor dazustoße, können sogar noch ein Teil von dem großen Chorkonzert im Dezember werden. „Vielleicht haben ja auch Mitglieder aus ehemaligen Chören Lust, sich wieder einer neuen Gruppe anzuschließen“, sagt Lindemann. „Wenn ihr Spaß am Gesang habt, dann traut euch, Männer“, ruft Lindemann auf.

Infos

  • Wer Lust hat, bei LfM mal eine Probe zu besuchen, kann sich dazu bei Chorleiter Robin Lindemann per Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) anmelden.
  • Die Proben finden dienstags, 19.30 Uhr, im Johannes Buxtorf Haus in Südkamen (Perthesstraße 8) statt.
  • Der Chor probt zurzeit für sein großes Jahreskonzert am 4. Dezember in der Konzertaula.
  • Weitere Infos zum Chor auf www.robin-lindemann.de/LfM

"Höhner"-Bassist kommt zur Live-Reihe im En Place

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

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Kamen. (AG) Auch im August wird die Livemusik-Session im En Place am Markt nicht ins Sommerloch fallen: Stammgäste und Musikbegeisterte können sich auf die kommende Ausgabe von "En Place Live!" freuen, die am 2. August, ab 19 Uhr, im Biergarten steigt - wohlgemerkt: wieder an einem Dienstag! Drummer und Haus-Bandleader Michael Meier erwartet auch diesmal wieder illustre Gastmusiker. Sänger Jay Walkin ist nicht nur als Drummer und Percussionist der Band "Die Firma" bekannt, sondern auch als DJ und versierter Vokalist. Als Sänger in verschiedenen Coverbands wie "Play with Jay" oder "Vier gewinnt" hat er sich mittlerweile zu einer eigenen Marke entwickelt. An der Gitarre können die Kamener Livemusik-Freunde an diesem Abend Freddi Lubitz erleben, der als Bassist bei der Kölschrock-Kultcombo "Die Höhner" mit Sänger Henning Krautmacher bekannt ist. Den Bass wird Kai Lemke bedienen, der normalerweise bei der Indie-Popformation "Ala5ka" Gitarre spielt. Geleitet wird das ebenso bunt wie spontan zusammengewürfelte Ensemble wie gewohnt von Schlagzeuger Michael Meier. In lockerer Atmosphäre und bei exquisiter Speise- und Getränkekarte können die Kamener also auch im August wieder eine Greatest-Hits-Show der besonderen Art erleben. Reservierungen unter Tel. 02307/993888.

Seemannslieder und Hobby-Kapitäne sorgen für Urlaubsflair

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Shanty01 722CVFünf Shanty-Chöre aus der näheren und weiteren Umgebung stellten sich am Koppelteich vor. Darunter war auch der Shanty-Chor Castrop-Rauxel. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Shanty02 722CVKleine und große Schiffe sorgten auf dem Wasser für Bewegung.Kamen. Das Festival der Shanty-Chöre ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des kulturellen Sommerprogramms der Stadt. Das Comeback nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause lockte am Sonntag viele Besucher an den Koppelteich.

„Wir haben beim Aufbau der Sitzmöglichkeiten darauf geachtet, dass diese möglichst auch Schatten bieten“, erklärte Jörg Höning vom Fachbereich Kultur im Rathaus. Schon kurz nach Beginn des maritimen Programms mit fünf Shanty-Chören waren alle der rund 300 Plätze besetzt - die Nachfrage nach Liedern mit großem Fernweh- und Sehnsuchts-Faktor in der Sesekestadt ist also auch nach der Corona-Pause ungebremst.        

Erfreut nahm der Organisator dazu zur Kenntnis, dass viele Familien den Nachmittag am Koppelteich verbrachten. Ob eine Abkühlung für die Füße oder einmal Kapitän spielen und dabei ein vom Schiffsmodellbauclub Waltrop gemietetes Schiffsmodell über das Wasser lenken - Langeweile musste nicht sein. „Wenn man die Szenerie so beobachtet, lädt das Ganze dazu ein, hier mal einen Tag Urlaub zu machen“, kommentierte der Kulturplaner beim Blick auf das gemütlich-vergnügte Treiben der unterschiedlichen Generationen.

Dass das Singen von schmissigen Seemannsliedern längst nicht mehr eine reine Männerdomäne ist, bewies der erst 2017 gegründete Shanty-Chor aus Castrop-Rauxel, bei dem beim Auftritt mehr Damen als Seebären mitwirkten. „Ich kann mir vorstellen, dass das Thema Mitgliederschwund auch bei Shanty-Chören eine Rolle spielt. Daher ist es grundsätzlich eine gute Sache, wenn alle mitmachen können, die Spaß daran haben“, so Höning.

Der heimische Shanty-Chor MK Kamen/Bergkamen stand während der langen Zeit der Pandemie personell bedingt schon vor dem Aus, probt mittlerweile aber wieder regelmäßig, wie Höning mitteilte. Daher ist der Chor kurzfristig noch in die Liste an Veranstaltungen bei der Summer-Life-Kulturreihe aufgenommen worden und tritt am 13. August um 12 Uhr am Platz an der Platane in der Fußgängerzone auf.

Shanty03 722CVBei sommerlichem Wetter lockten die Chöre mit ihrem maritimen Liedgut zahlreiche Besucher an.

Fest unter der Hochstraße bietet ein abwechslungsreiches Programm

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Festival622CVMichael Wilde, Markus Lücke, Nicole Schremmer-Bothe, Lara Brix, Klaus Erfmeier, Frank Dreher und Uwe Henkel freuen sich auf das StraßenMusikFest, das am Samstag um 16 Uhr unter der Hochstraße beginnt. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Kamen. Die Vorfreude ist dem Team der Stadthalle anzusehen. Nach coronadedingter Zwangspause startet am Samstag, 2. Juli, um 16 Uhr das zweite StraßenMusikFest unter der Hochstraße. Neben Straßenmusik aus verschiedenen Genres ist auch kulinarisch für viel Abwechslung gesorgt.

„Wir freuen uns, dass es nach intensiven Monaten der Vorbereitungszeit endlich losgeht. Die Wetterprognose ist top, daher freuen wir uns auf viele Besucher“, so Stadthallen-Geschäftsführer Frank Dreher am Freitag.

Neben heimischen Größen hat das Team der Stadthalle weitere, bekannte Acts aus der Welt der Straßenfestivals eingeladen. Die „Jonas Brannath Band“ wird stimmungsvollen Folk-Pop mit Reggae mischen, und auch das „Duo Marimba & Piano“, bestehend aus der Marimbaphonistin Silke Büscherhoff und der Pianistin Daria Bergen, ist dabei. Für kubanisches Flair wird das „Omar Varona Trio“ sorgen. Die Coverband „Repeat“ hat neue Hits und Klassiker im Programm, dabei dürfte ein hoher Mitsing-Effekt entstehen. Neben dem heimischen Akustik-Act „Das Quadrat“ ist auch der Kamener Multiinstrumentalist Lukas Rieger dabei. „Alle musikalischen Gäste werden im Laufe der Veranstaltung zwei Mal auftreten“, kündigt Organisatorin Lara Brix an.

Als lokale Institutionen werden sich die Freiwillige Feuerwehr und das Rote Kreuz vorstellen. Junge Gäste erwartet eine Hüpfrutsche und ein Trampolin. Damit viele Besucher mit dem Rad kommen, wird ein extra Fahrradparkplatz eingerichtet. Genau so abwechslungsreich wie das Programm wird das kulinarische Angebot sein. Neben Burgern gibt es Reibekuchen, ungarische Fladenbrote und Churros, ein ein iberisches Fettgebäck. Ein Imbisswagen wird zudem den Klassiker Pommes/Currywust servieren. Für Slush-Eis als Nachtisch ist ebenso gesorgt. An einem Weinstand werden zudem zehn edle Tropfen kredenzt.

Archiv: Live-Musik und Essen unter der Hochstraße

 

"NPW goes POP: Back to the 90s": Open Air mit Vielfalt

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

von Dr. Götz Loos

Musik Datei176696959 Urheber abstract fotoliaDatei: #176696959 | Urheber: abstract | fotolia.comHmm... Da heißt die Veranstaltung "GSW Kamen Klassik" - aber von klassischer Musik kann man da schon lange nicht mehr reden. Gut, einige Stücke sind Crossover - aber wenige. Denn der Klang, den die Neue Philharmonie Westfalen plus Solistinnen und Solisten hier bringt, ist auch in den wenigsten Fällen "klassisch" bearbeiteter Pop und Rock. Da sollte ein neuer Name, ein neues Etikett her. Aber das seien Randnotizen...

Der Untertitel sagte, was man erwarten konnte: "NPW goes POP: Back to the 90s". Und ein mit Zuhörenden reich gefüllter Parkplatz vor der Konzertaula - mit Feieratmosphäre, Getränken, Bratwurst - gab und gibt dem Konzept recht, den Samstagabend zu Beginn der Sommerferien zu einer Tradition eines gefälligen Open-Air-Konzertes etabliert zu haben und endlich weiter fortzuführen.

Es ergaben sich jedoch sehr kurzfristig Probleme, die aufgefangen werden mussten: NPW-Generalmusikdirektor Rasmus Baumann fiel krankheitsbedingt aus und musste gleich durch zwei Personen ersetzt werden, da er nicht nur dirigieren, sondern auch solistisch am Klavier auftreten sollte. Wolfgang Wilger übernahm das Dirigat hervorragend, die Professionalität und deutlich erkennbare Spielfreude der NPW taten ihr Übriges. Deshalb vorab: Das Orchester traf die erforderlichen Klänge abstrichlos zum Besten - Rock und Pop meistert die Neue Philharmonie in gleicher Weise wie sie in ihrem sinfonischen und musiktheatralischen Kern eine herausragende Meisterschaft erlangt hat. Und insbesondere bei "Sex Bomb" (Tom Jones) bekam man zudem eine aufregende Bearbeitung in Big-Band-Art zu hören - in Anlage und Interpretation eine ganz beeindruckende Leistung. Ähnliches kann man zu "Let Me Entertain You" (Robbie Williams) ausführen, nur nicht ganz so gut (aber mit tollen Kapriolen der Posaunen).

Doch bevor Weiteres zum Programm zu sagen ist, Einiges zu weiteren Protagonisten: Carsten Kirchmeier moderierte den Abend - in seiner schon hier bekannten Mischung aus musikhistorischer Kundigkeit, kurzweiligen Episoden (vor allem aus seinem Leben, verbunden mit jeweiligen Songs und Musikrichtungen) sowie durchaus persönlichen Bewertungen - dabei immer mit Witz, Ironie und Intellekt. Einen besseren Conferencier vermag man sich kaum zu wünschen. Und die persönlichen Abneigungen u.a. gegen den triefenden Kitsch des "späten" Bryan Adams (die Kirchmeier sehr ausbreitete, obwohl Adams gar nicht auf dem Programm stand) teile ich uneingeschränkt; seine Ausführungen bereiteten mir jedenfalls rundum Vergnügen.

Die Gesangsparts übernahmen Henrik Wager und Viviane Essig. Es ist freilich immer schwierig, bei ganz unterschiedlichen Gesängen in den Originalen je nach Song den passenden Ton zu treffen, doch in den überwiegenden Fällen gelang es, auch wegen der mitunter erstaunlichen stimmlichen Wandlungsfähigkeit beider. Dem Publikum gefiel sichtlich der Gesang, so dass er gewiss als Erfolg verbucht werden kann. Die Stärke des Gesangsduos lag auch in den häufigen Duetten, die in den Originalen meist gar nicht vorhanden waren - dadurch ergaben sich individuelle Noten und angenehm und spannend Neues für die Songs - qualitativ hochwertig und sehr hörenswert, wenigstens in den meisten Fällen.

Die 1990er Jahre brachten eine Menge an musikalischen Stilen hervor oder etablierten sie, so dass ein quasi "Rundumschlag" im Programm, selbst unter Auslassung extremerer Richtungen, stets als Wagnis angesehen werden muss. Jedoch denke ich, dass dies hier außerordentlich gut gelungen ist - also eine gelungene Auswahl und überwiegend gelungen (oder mehr) in Ausführung und Interpretationen.

Das Konzert startete instrumental mit "Children" von Robert Miles. Mit diesem Pionierwerk des Dreamhouse war dann auch der House-Komplex, der sich in den 90ern stark diversifizierte, für dieses Konzert erledigt. Die ersten wirklichen Songs gehörtem dem Britpop an: "Bittersweet Symphony" von The Verve sowie Oasis' "Wonderwall". Und hier zeigten sich im Gesang von Henrik Wager die ersten qualitativen Differenzen: "Wonderwall" hervorragend, aber bei "Bittersweet Symphony" stimmlich einfach nicht passend. Glücklicherweise blieb dies bei Wagers Vorträgen weithin eine Ausnahme.

Aus dem weitgespannten Programm seien weiterhin erwähnt: Bei "Ironic" von Alanis Morissette und "Torn" von Natalie Imbruglia gelang es Viviane Essig nicht, die Stärke und den Tiefgang der Originalstimmen zu treffen - was aber zuvor bei "What's Up" (4 Non Blondes) bestens glückte. Wiederum bei "Get Here" (Oleta Adams) war mir die Darbietung zu flach.

Stings Songs "Fields Of Gold" und "Shape Of My Heart" wurden passabel herrübergebracht, aber richtig gut war "If I Ever loose My Faith in You" - auch das erste herausragende Duett.

"Shiny happy people" (REM), zweimal Lenny Kravitz, zweimal Jamiroquai (u.a. "Cosmic Girl") waren gesanglich durchaus beeindruckend. Doch die besten stimmlichen Leistungen, verbunden mit einzigartigen Orchester-Arrangements, kamen zum Vorschein bei Metallicas "Nothing Else Matters" (im Original schon Crossover) und - man höre und staune - bei Nirvanas "Smells Like Teen Spirit". Dieser Bahnbrecher des Grunge wurde nahe am Original umgesetzt, das Orchester vermochte die verzerrten Abschnitte einzigartig abzubilden, der Gesang gestaltete sich angemessen rau.

Latin Pop wurde mit verschiedenen Facetten abgedeckt, mit gelungener Dynamik und passendem Gesang: "Let's Get Loud" (Jennifer Lopez),  "Livin' La Vida Loca" (Ricky Martin) und "Mambo No. 5" (Lou Bega). Selbst der schon an sich nervige "Makarena" war - nach köstlicher Kirchmeier-Anekdote - in dieser Interpretation nicht (ganz) übel.

Den einstweiligen Schlusspunkt setzte ein Medley aus den rhythmisch ähnlichen "Gonna Make You Sweat" (C+C Music Factory), "Two Princes" (Spin Doctors) und "Tubthumping" (Chumbawamba) - sehr stark! Doch ganz am Ende kam noch der Wunschsong, den das Publikum im Vorfeld aus drei Vorschlägen auswählen durfte - es wurde "Angels" von Robbie Williams; na ja... - aber gut vorgetragen und so ein schöner Akzent für den Gang nach Hause (und ich war froh, dass es nicht der von mir meistgehasste "Cotton Eye Joe" wurde). Insgesamt ein schönes Konzert, mit musikalisch interessanten Aspekten und viel Vergnügen für das Publikum.

Archiv: Kamen Klassik holt den Pop in Reinkultur auf die hochsommerliche Bühne