Mädchen ist wieder an seinem Platz – Enthüllung fiel Unwetter zum Opfer
Zwei Paar Schule, das eine erinnert an den Kunstraub.
Das Heerener Mädchen ist wieder da – nur die Enthüllungsfeier fiel ins Wasser.Kamen-Heeren-Werve. (wol) Glück und Unglück wechseln in der Geschichte dieses besonderen Heerener Mädchens: Zwar ist die Skulptur von Heinrich Kemmer wieder da, Unwetter aber verhinderte ihre feierliche Begrüßung.
30 Jahre lang beglückte Heerener Bürger und Besucher im Stadtteil die Kunstinstallation „Kind und Baum“ mitten im Stadtteil, an der Kreuzung von Märkischer und Westfälischer Straße. Dann fiel sie 2012 offenbar Metalldieben zum Opfer, die sie brutal von ihren Füßen trennten und entführten. Glück wiederum: Der Künstler Kuno Lang, Weggefährte von Kemmer, spürte Jahre später eine Gipsvariante der Skulptur auf. Er selbst, die Stadt Kamen und die Kulturstiftung der Sparkasse ermöglichten einen neuen Guss der Figur. Unglück wiederum: Die Enthüllung fiel im ersten Anlauf jetzt Regen und Wind zum Opfer.
Doch die Protagonisten geben nicht auf, am 4. August soll ein neuer Anlauf genommen werden. Und: Die Heerener begrüßen ihr Mädchen auch ohne offiziellen Festakt täglich bei Wegen durch die Ortsmitte. Das Mädchen hat nun einen anderen Sockel erhalten, der hoffentlich von Dauer sein wird. Die Füße der ersten Figur aber blieben erhalten und erinnern an den Kunstfrevel.
Übrigens war es schon ein Glück, dass die Skulptur überhaupt in Kamen einen Platz fand. Heinrich Kemmer hat große Teile seines Kunstschaffens in Hamminkeln erlebt. Geboren aber wurde er in Unna, und in Kamen fand er zeitweise mit zwei Künstlerkollegen Atelierräume im Dachgeschoss des heutigen Hauses der Stadtgeschichte. Er starb 2014 und erlebt so die Auferstehung seines Mädchens nicht, das nun hoffentlich dauerhaft am angestammten Platz bleiben kann. Die Heerener werden sicherlich versuchen, gut auf sie aufzupassen.
Die Installation „Kind mit Baum“ in der Heerener Ortsmitte ist wieder komplett.