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Ausstellung: „Fragile Objekte”

am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

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Kamen. In ihren Arbeiten befasst sich Ina Jenzelewski mit Materialien/Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Hergestellt aus pflanzlichen Rohstoffen sind sie dazu bestimmt, nach einmaliger Benutzung ganz selbstverständlich entsorgt zu werden. Zellstofftücher, benutztes Filterpapier, Papphülsen, ausgediente Verpackungen ... aus diesem unscheinbaren Ausgangsmaterial fertigt die Künstlerin fragile, durchscheinende Collagen mit ganz eigener Ästhetik. Schicht auf Schicht formieren sich auf einer schlichten weißen Grundfläche neben floral anmutenden, in Falten gelegten Formen auch eher glatte geometrische Flächen, die Strukturen und Farbzusammenstellung in den Fokus rücken.

Das mitunter hauchdünne Ausgangsmaterial lässt unterschiedlichste Dichten bis hin zu hoher Opazität zu. Es entwickeln sich organische Strukturen, die an gepresste Pflanzen(teile) erinnern. Arabesken oder Blattfächer, wie sie die Künstlerin nennt, deren scheinbares Welken, Vergehen und sich Auflösen einen Hauch von Vergänglichkeit verbreiten. Kleine und große „Gingkoblattähnliche” schweben – losgelöst vom Hintergrund – im Objektrahmen. Je nach Einfall umspielen Licht und Schatten die Form.

Licht- und Schattenwirkung ist auch das Thema bei Ina Jenzelewskis nahezu farblosen Materialbildern, die durchaus meditativ wirken. Zwischen den Schichten einer quadratischen Grundfläche bilden viele kleine erhabene Ringe eine große runde Form, deren Reliefstruktur und -höhe sich je nach Lichteinfall immer wieder verändern.

Was sonst nur wahrgenommen wird, wenn es fehlt, und unseren Alltag mit verschwindend geringer Halbwertszeit tangiert, wird in Ina Jenzelewskis Collagen für die „Nachwelt“ konserviert. Intention der Künstlerin ist es, das Bewusstsein für unsere unmittelbare Umgebung zu schärfen und scheinbar Selbstverständliches nicht gedankenlos bzw. unreflektiert hinzunehmen. Sich mit dem Ursprung und dem Wesen der Dinge auseinandersetzen heißt, ihren Reiz und ihren Wert erkennen, und das in einer Zeit, in der der Hang zu Superlativen den unvoreingenommenen Blick für Einfaches, Klares und Wahres vernebelt; einer Zeit, in der Kommerz und Konsum die Phantasie dem wachsenden Profitstreben unterordnen.

Ina Jenzelewskis feinsinnigen Arbeiten schärfen den Blick fürs Detail und appellieren an die Sinne. Die rahmenlose Aufhängung der „Fragilen Objekte” zeigt die zerbrechlich wirkenden Arbeiten fast immer ohne Glas. Bei starkem Luftzug reagieren sie und bewegen sich – wie ein Blatt im Wind.

Die Ausstellung findet in der S-Galerie der Sparkasse UnnaKamen, Sparkassenplatz 1 in 59174 Kamen statt, und wird am Donnerstag, den 8. November um 17.00 Uhr eröffnet. Anke Schmiech, Kunsthistorikerin, führt in die Ausstellung ein. Die musikalische Begleitung übernimmt Thomas Spies, Gitarrist. Die Arbeiten von Ina Jenzelewski sind bis 3. Januar 2019 zu sehen.

Formel-1-Ausstellung ist eröffnet

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von Alex Grün

formel1zeitlos21018AGKamen. Mit Live-Musik und jeder Menge PS-Power eröffnete die Galerie Zeitlos am Markt am Samstag die Formel-1-Ausstellung der Künstler Denis Klatt und Armin Flossdorf (Foto oben v.l.n.r.). Die beiden Formel-1-Fanatiker aus Dortmund und Aachen stellen zwei Wochen lang Bilder aus, die sie direkt am Ort des Geschehens, ob in Hockenheim, Spa oder Budapest, inspiriert vom Motorendröhnen von Hamilton, Vettel und Konsorten, geschaffen haben. Im Rahmen der gut besuchten Vernissage präsentierten Inhaberin Gaby Arnemann, Impressario Michael Josef Nosiadek, Armin Flossdorf (v.l.) und Dennis Klatt (unten) unter anderem ein Acrylbild, das direkt nach dem Sieg vom Lewis Hamilton beim vierten Formel-1-Rennen im April 2018 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku entstanden ist. Das Werk von Armin Flossdorf, dass den Hamilton-Boliden farbenfroh und vor der Kulisse der Bakuer Flame-Towers in Szene setzt, war ausschlaggebend für die Entscheidung, die Ausstellung zu veranstalten. Die Coverband "Wild Child" aus Dortmund sorgte für den passenden Sound und drei PS-starke Hingucker in Form von Porsches aus der Sammlung von Michael Nosiadek waren auch am Start.

Die "schnellste Ausstellung der Welt" läuft noch zwei Wochen lang zu den Öffnungszeiten, dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und ansonsten nach Vereinbarung mit der Galerie.

Formel-1-Graffiti: Endlich fertig!

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von Alex Grün

Kamen. Nein, hier ist kein Bolide mit Tempo 200 beim Abbiegen auf den Markt an die Wand gekracht: Das Formel-1-Graffiti, das der Dortmunder Künstler Denis Klatt seit Freitag an die Wand der Galerie Zeitlos gezaubert hat, ist vollendet. Es soll der City bis zum Frühling als Hingucker erhalten bleiben. Der 40-jährige Klatt stellt seine rasanten Werke, die er als Live-Painter auf den großen Rennen in Budapest, Spa oder Hockenheim herstellt, ab kommenden Samstag, 13. Oktober, in der Galerie aus. Um 17 findet an diesem Tag die Vernissage unter dem Motto "Die schnellste Ausstellung der Welt" statt. Diese läuft zwei Wochen lang zu den Öffnungszeiten, dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und ansonsten nach Vereinbarung mit der Galerie.

Archiv: Rasante Kunst in der Galerie Zeitlos

Rasante Kunst in der Galerie Zeitlos

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kunst1018AGGraffiti-Künstler Denis Klatt bei der Arbeit. Bis zum Frühjahr soll den Kamenern das Formel-1-Bild an der Galerie Zeitlos erhalten bleiben. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

kunst1018KWKamen. Zu einer rasanten Kunstausstellung lädt bald die Galerie Zeitlos am Markt ein - es geht um "Formel-1-Kunst". Der Künstler Denis Klatt stellt ab nächstem Samstag seine Werke in der Kamener Galerie aus. Der Dortmunder hat eine große Vorliebe für die Formel-1, seit diesem Jahr begleitet er sie auch künstlerisch. Das bisherige künstlerische Spektrum des 40-Jährigen umfasste in erster Linie Streetart wie Graffiti und Wandillustrationen. Seit Klatt seine übliche Technik, eine Kombination aus Sprühlacken und Acrylmarkern, umgestellt hat auf das Arbeiten mit Farben auf Wasserbasis, um auch in geschlossenen Räumen arbeiten zu können, bemalt er statt Wänden mittlerweile auch Leinwände und Rennhelme: Als Live-Painter vor leibhaftigem Formel-1-Publikum. Die Grand Prix' in Budapest, Hockenheim und Spa standen bislang auf seiner Tour-Liste und die dort entstandenen Werke reisen nun mit der Formel-1 um die Welt - und jetzt auch nach Kamen.

Die "schnellste Ausstellung der Welt" wird am Samstag, 13. Oktober, um 17 Uhr, in der Galerie Zeitlos, Markt 15, eröffnet und läuft zwei Wochen lang zu den Öffnungszeiten, dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und ansonsten nach Vereinbarung mit der Galerie.

Künstlerbund präsentiert sich in der Galerie sohle 1

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Turm1018CVDer „Künstlerbund Schiefer Turm“ zeigt ab Sonntag Werke in der Galerie sohle 1. Das Bild zeigt die Mitglieder Karin und Wolfgang Seim, Elisabeth Lea, Petra Eckardt, Helga Tinnefeld und Peter Bucker. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Kamen. In diesem Jahr feiert der „Künstlerbund Schiefer Turm“ aus Kamen sein 20-jähriges Bestehen. Ein guter Grund, einmal wieder außerhalb der Sesekestadt Kunstwerke zu präsentieren. Am Sonntag startet in der Städtischen Galerie sohle 1 im Stadtmuseums in Bergkamen-Oberaden die erste Ausstellung in der Nordbergstadt.

Schon vor anderthalb Jahren gab es den ersten Kontakt zwischen Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel und Petra Eckardt, der Leiterin der Künstlergruppe. Die Ausstellung trägt den Titel „R 255 - G 255 - B255“. „Diese Angabe kommt aus dem Farbmischsystem im PC, wenn man die Farbe weiß erzeugen möchte“, erklärt der zweite Vorsitzende Peter Bucker.

Vor einem Jahr waren die Mitglieder der Gruppe bei einem Sommerfest im Rahmen der Kulturreihe SummerLife an einem Event mit künstlerischer Note beteiligt und sorgten mit Stoffbahnen und Tüchern dafür, dass aus der Weißen Straße eine begehbare Kunstinstallation wurde.

Die neue Ausstellung ist nun Fortsetzung und Neuaufnahme des Themas zugleich. Rund 80 Prozent der Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Plastik und Skulptur sind extra für die Präsentation in Bergkamen neu erstellt worden, teilte Petra Eckardt am Freitag bei einem Pressegespräch mit.

Zur Ausstellung hat die Kamener Gruppe, die derzeit über 15 Mitglieder verfügt, zudem ein Begleitprogramm vorbereitet. Der Auftakt erfolgt am 18. Oktober um 10 Uhr mit einem Kunstfrühstück in der Ausstellung. Am Donnerstag, 8. November, um 15 Uhr lädt die Gruppe zu einer Fotoaktion ein. „Dabei können sich Besucher vor ihrem Lieblingsbild ablichten lassen, um eine bleibende Erinnerung mit nach Hause nehmen zu können“, lädt Petra Eckardt ein. Damit auch junge Kunstfreunde angelockt werden, lädt Künstlerin Karin Seim am 17. November um 14 Uhr Kinder ein, Specksteine zu bearbeiten und so selbst Kunstwerke zu erschaffen.

Eröffnet wird die Ausstellung am morgigen Sonntag, 7. Oktober, um 11.30 Uhr in der Galerie sohle 1, Jahnstraße 31 in Bergkamen-Oberaden. Die Werkschau ist bis zum 25. November zu sehen.

Art Kamen ist in der 10. Auflage noch internationaler – mit noch mehr Perspektivwechseln

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von Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

Kamen. Gerade schauten sie noch in der Stadthalle fasziniert zu, wie ein knallbuntes Gesicht aus der Druckerpresse zum Vorschein kam. Wenig später machte sich die kleine Familie zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt. Die offene Goldschmiedewerkstatt mit „Live-Kunst“ war eine willkommene Gelegenheit für einen abendlichen Spaziergang durch eine unbekannte Stadt. Die Künstler an uralten Werktischen mit jahrzehntealten Werkszeugen bei ihrer filigranen Arbeit zu beobachten: „Das ist eine tolle Idee und ein schönes Erlebnis. Und die Stadt ist so grün!“, erzählen sie.

Die 10. Kamener Kunstmesse hatte wieder Überraschendes zu bieten. Vor allem aber ungewohnte Perspektiven. Etwa wenn es mit Michael M. Rohde in das ganz private Badezimmer geht und dort der Alltag von unten betrachtet wird. Die mit Schaum geflickte rostige Wanne, die verschmutzen Windungen der Toilette, der Hund, der sich im Spiegel über dem Waschbecken spiegelt: Es ist der Gipfel der Intimität, den der Betrachter hier als Voyeur erlebt. Wie der Künstler diesen glasklaren Blick von unten umgesetzt hat, bleibt derweil ein Geheimnis.

Intim sind auch die Momente am Strand an einem Fotografiestand wenige Meter entfernt. Wenn sich die korpulenten Damen in Rückansicht auf ihren Handtüchern ausbreiten, möchte man fast ein wenig beschämt wegschauen. In silbernen Kugeln im Spiegel ziehen die Besucherströme vorbei, während sich in den beleuchteten Sonnen nebenan erst nach einer Weile offenbart, dass ihre Strahlen aus Hunderten von Löffeln und Gabeln bestehen. Gesichter in kubistischen Würfen, Jazz in verwischten Strichen, Schwangere mit steinernen Bäuchen: Genaues Hinsehen war gefragt, um die vollen Dimensionen und Perspektiven in dieser „Jubiläumsmesse“ zu erahnen.

Art16918KBManche Werke konnten sich die Interessierten schon für kleines Geld in die Tasche packen. Etwa das Buch der guten Laune mit vielen augenzwinkernden Einblicken. Für andere Stände musste sich erst einmal eine Versicherung finden. Denn was dort alles an den Wänden hing, konnte schon ein kleines Häuschen finanzieren. Was Otto Waalkes, Udo Lindenberg, James Rizzi und Armin Müller-Stahl alles auf Leinwände gebracht haben, geht lässig in den satten sechsstelligen Bereich.

Da war die gesamte Messe deutlich „billiger“ zu haben. Dennoch wird es auch für die Künstlergruppe Reflex als Organisator, allen voran für Reimund Kasper, immer schwieriger, die Finanzen noch zu stemmen. Spendenquittungen sind überall gefragt, insbesondere von öffentlichen Stiftungen. „Da sind wir froh, wenn Unterstützung von privater Seite kommt und dafür einige Neuwagen auf dem Vorplatz präsentiert werden“, schildert Kasper. Dafür ist der Eintritt für die Besucher frei. Und die Resonanz ist nicht nur von profilierter Seite mehr als positiv, etwa von Professoren der regionalen Fachhoch- und Kunstschulen. Und die Besucher strömen beständig, Selfie mit Pariser Kunst-Cafészene inklusive.

Kein Wunder, war die Vielfalt an diesem Kunst-Wochenende doch immens. Nicht nur weit über die Region hinaus kamen die Künstler aus Düsseldorf, Hamburg, Berlin oder Potsdam. Auch aus dem Ausland wie der Schweiz, Österreich, den USA oder den Niederlanden hing Kunst an den Ausstellungswänden. Wie die Werke von Wayne Le One, der ursprünglich aus Louisiana stammt. Inzwischen lebt er in Soest, ist auch Tänzer und Poet und lässt all das in seine Malereien und Skulpturen einfließen. Ballett-Tänzerinnen finden sich dort direkt neben schummrigen Szenen aus der Jazzkneipe. Er war zum ersten Mal in Kamen dabei. „Über Kontakte aus den Künstlernetzwerken habe ich hiervon gehört“, schildert er.

In der Goldschmiede Telgmann herrschte ebenfalls ein reges Kommen und Gehen. Es gab ein Getränk und eine kleine kulinarische Stärkung, bevor es in die Werkstatt ging. Die ist normalerweise heilig, nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet. Ein Tag in der Woche ist die Goldschmiede sogar geschlossen, weil dann der Fokus ausschließlich auf der Kunst liegt, die hier in filigranen Arbeitsschritten entsteht. Die Tische, die Werkzeuge, die Baumstämme, auf denen weitere Arbeitsschritte vollendet werden: Vieles scheint hier aus einer ganz anderen Epoche und Welt zu stammen. „Goldschmiede ist ein Handwerk, und dort haben sich viele Arbeitsschritte seit vielen Jahrhunderten nicht geändert“, erzählen die Fachleute hier. Die Besucher konnten zuschauen, wie akribisch gefeilt wurde an einem Element, das sich viel später um einen Spiegel wand. Ein Wachsabguss entstand. So nah kam man der Kunst so schnell nicht wieder wie an diesem Wochenende der „Art Kamen“. Fotostrecke >>>