30. Nov. bis 21. Dezember 2017
Kamen. Das große Glück, Menschen zu begegnen, die eindrucksvoll und wach ihr Wissen an die nächste Generation weitergaben, war für den Künstler Reimund Kasper die Begegnung mit dem Bauhaus Künstler Emil Berd Hartwig. Hartwig war der einzige deutsche Meisterschüler von Paul Klee und einer der letzten des Bauhauses in Deutschland. Durch die besondere Nähe zu Hartwig bekam der Kunststudent Kasper den Geruch dieser bewegten, kreativen Zeit hautnah mit. Es entstand ein besonderes Verständnis zu Material, Technik und künstlerischer Arbeit, die der Bauhaus-künstler vermittelte. Die Auffassung Kaspers zur heutigen Malerei ist im Laufe der Zeit eine andere geworden, aber das technische Wissen der Bauhäusler hilft ihm noch heute, bestimmte Sehweisen und Techniken in seine Arbeit mit einzubinden, um die Kraft der Farbe zu erkennen und einzusetzen.
Nach abgeschlossenem Studium in den Bereichen Kunst, Architektur und Design gründete Kasper Ende der 70er Jahre eine der ersten kommunalen Galerien in Deutschland. Als kommunaler Kulturmacher und Galerist der Stadt Kamen vernetzte er die Ateliers der Künstler mit den Bürotempeln der Bürger und half mit, die Schranken und Vorurteile, die in der Gesellschaft gegenüber der Künstlerschaft bestanden, mit viel Basisarbeit abzubauen. Seminare im In- und Ausland (Partnerstädten) vervollständigten diese Arbeit mit dem Anspruch, Kunst in Theorie und Praxis zu vermitteln. Denn Kunst und Kultur dienen der Sinnproduktion und helfen uns, in unserer komplexen Gesellschaft zurecht zu finden, die eigene Identität zu stiften und ästhetische Erfahrungen zu sammeln, so der Kulturmacher und Künstler Reimund Kasper.
Kasper über sich: "Als Künstler bin ich mir zu jeder Zeit immer treu geblieben und habe mich nie meiner Freiheit berauben lassen, innere Prozesse auch gegen Widerstände von außen zu verwirklichen. Ich musste kein Wilder werden, um mich in der Gesellschaft zu behaupten. Genauso waren mir Trends und Modetendenzen der letzten Jahrzehnte sehr suspekt. Ich bin Maler, Grafiker und Formgestalter aus Leidenschaft und ein besonderer Beobachter dieser sehr beweglichen Welt. Wenn ich male, dann arbeite ich wie ein Getriebener und gehe gnadenlos mit Materialien und tiefgründig mit den Themen dieser Welt um. Das jeweils nächste Bild ist für mich das Interessanteste und lockt mich jedes Mal aus der Reserve. So ist für mich die Lust am Neuen, oder der Frust auf Geschehenes der Motor für eine neue künstlerische Aussage, die auch politisch sein kann."
Die Ausstellung im Kamener Museum zeigt Malerei, Grafik und plastische Arbeiten aus den letzten Jahrzehnten sowie aus verschiedenen Werkphasen. Die Besucher erwartet eine spannende Ausstellung, die in dieser Form selbst für den Künstler etwas Besonderes ist. Unter anderem werden drei mal drei Meter große Bilder gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Am Sonntag, 3. Dez. und 10. Dez. 2017 in der Zeit von 15 - 17 Uhr ist der Künstler Reimund Kasper im Museum anwesend und führt durch die Ausstellung. Gesonderte Termine nach Vereinbarung. Tel. 02307-797427. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Haus der Kamener Stadtgeschichte
Öffnungszeiten: Di - Do 10-12 Uhr und 14 -17 Uhr, Fr 10-12 Uhr, So 14-17 Uhr und nach Vereinbarung
Eröffnung der Ausstellung: Donnerstag, 30. November 2017, 19.30 Uhr
Begrüßung: Hermann Hupe, Bürgermeister der Stadt Kamen
Einführung: Thomas Hengstenberg, Ausstellungskurator
Musik: Margarita Feinstein, Pianistin