Kommunales Kino: Programm für die Saison 2023/2024 veröffentlicht

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Kamen. Das Team des Kamener Kulturbereichs freut sich wieder auf die anstehende Saison im Kommunalen Kino Kamen und veröffentlichte nun das neue Programm für die Spielzeit 2023/2024.

Ob Drama, Dokumentation oder Komödie - ein Filmabend im Haus der Stadtgeschichte ist immer ein besonderes Erlebnis. Mit fünf Filmen aus den unterschiedlichsten Genres ist auch dieses Mal für alle Geschmäcker etwas dabei. Die Filme beginnen je um 20:00 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr, der Eintritt beträgt 5,00 €.

Hier ein kurzer Termin- und Titelüberblick:

13.09.2023 - Tal der Liebe

15.11.2023 - Das schweigende Klassenzimmer

24.01.2024 – But Beautiful

13.03.2024 – Die Dirigentin

24.04.2024 – Der Vorname

Weitere Informationen zu den einzelnen Filmen werden in ausliegenden Flyern oder vorab online auf der Homepage der Stadt Kamen im Bereich Kultur unter dem Stichwort „Kommunales Kino“ veröffentlicht.

„Auf den Spuren der Seidenstraße – Eine Vortragsreise durch Zentralasien“

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Kamen. "Sowjetistan" wurden sie einmal von einer Journalistin genannt, die einstigen Sowjetrepubliken in Mittelasien, allesamt Binnenstaaten mit extremem Kontinentalklima und eindrucksvollen Landschaften. Der Referent Clemens Schmale bereiste die Regionen Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan über viele Jahre mehrfach und berichtet in seinem Vortrag von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Chiva und Duschanbe, zwischen Buchara  und Aschgabat. Alle drei noch jungen Nationalstaaten hatten einst  - mehr oder weniger - Anteil an den legendären antiken Seidenstraßen, die auch Marco Polo schon nutzte auf dem Weg von West nach Fernost und Eroberer wie Tamerlan und Dschingis Khan in Gegenrichtung.

Am Donnerstag, den 20. April ist Clemens Schmale mit seinem Vortrag zu Besuch im Haus der Bildung in Heeren. Die Reise führt vom Rande des Pamirgebirges im Osten durch die Wüsten und Steppen von Karakum und Kisylkum bis ans Ufer des Kaspischen Meeres im Westen, dem größten Binnensee der Erde, an dessen gegenüberliegender Küste bereits der wilde Osten Europas beginnt. Neben den berühmten Oasenstädten in Usbekistan werden insbesondere auch die kaum besuchten Länder Turkmenistan und West-Tadschikistan vorgestellt, deren UNESCO-Welterbestätten noch immer im Dornröschenschlaf zu sein scheinen.

Donnerstag, 20.04.2023 / 19.00 Uhr

VHS Kamen, Haus der Bildung, Bergstraße 13, Kamen-Heeren

Dies ist eine Veranstaltung in Präsenzform:

Die Teilnahme an dem Vortrag ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist jedoch obligatorisch. Anmeldung bitte über die Homepage der VHS. www.vhs-kamen-boenen.de

Kursnummer: 231-1101

„Das Phantom vom Oppa“ servierte plattes Volkstheater in der Konzertaula

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Oppa 1 Oppa und Phantom 323wolDer Oppa und sein ganz reales „Phantom“. Fotos: wol für KamenWeb.de

Kamen. (wol) Am „Phantom vom Oppa“ schieden sich die Geister in der Konzertaula. Die Produktion des Mondpalastes füllte zwar den Saal und erntete Lacher und Applaus. Die Komödie von Thomas Rech aber kam auch arg platt daher und enttäuschte so manche Freunde guten Volkstheaters.

Oppa 2 volle Buehne323wolDas Mondpalastensemble füllte in der Konzertaula Saal und Bühne.Anleihen aus der Musical-Welt von Andrew Lloyd Webber erschöpften sich im Wortspiel des Titels und in einer sehr gelungenen kleinen Whitney Houston-Parodie. Das Mondpalast-Theater aus Wanne-Eickel trat mit großem Ensemble an und auch mit Prinzipal Christian Stratmann für eine gelungene Einführung. Es folgten durchaus gelegentlich schauspielerisch starke Szenen, zum Beispiel wenn Susanne Fernkorn einen Bühnenpartner mit Bodyguard-Ambitionen nachahmte. Axel Schönnenberg überzeugte als Oppa. Das Geschehen auf der Bühne aber verflachte ansonsten schnell. Nachdem das Rätsel des „Phantoms“ einmal gelöst war, blieb nicht mehr allzu viel Stoff für Überraschungen.

Thematisch hatte sich das Stück einiges vorgenommen, von Sex im Alter bis zu fleischloser Ernährung. Der Blick auf mehr oder weniger kleidsame Männerunterhosen und auf mehr oder weniger ansehnliche nackte Männeroberkörper sollte dem wohl Würze verleihen. Veganerwitze und klassische Beziehungsspitzen aber erschöpften sich zunehmend.

Die reich bevölkerte Bühne nahm womöglich manchen Charakteren Gelegenheit, wirklich ausgelebt zu werden. Nicht immer war nachvollziehbar, warum der eine oder andere da so auf der Bühne hockte. Inhaltlich nahm das Bemühen um political Correctness der Handlung ihre Schärfe. Selbst die grummeligen Attacken des Oppas als ehemaligem Gymnasiallehrer gegen die Hauptschullehrerin in der Familie wurden prompt wieder ausgebügelt. Das Bekenntnis zum Ruhrgebiet und die Botschaft, man müsse mehr für die Alten tun, biederten sich allzu deutlich beim Publikum an und auch das Happy End geriet sehr konstruiert.

Man muss sich nicht gleich dem Oppa anschließen, der als Running Gag immer wieder Mitspieler mit seinem „Setzen, Fünf“ anbellte. Über eine „Dreiminus“ aber kam der Abend zumindest für einen Teil des Publikums nicht hinaus. In einer bisher überzeugenden Konzertaula-Spielzeit wirkte das „Phantom vom Oppa“ eher schwach. Am 22. April folgt „Das perfekte Geheimnis“ und damit neue Gelegenheit auf komödiantische Unterhaltung.

Tobias Mann ist in der Konzertaula zu Gast

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Tobias Mann 1 Fotograf Thomas Klose Tobias Mann - preisgekrönter Kabarettist am 04.05. in Kamen - Foto: Thomas Klose

Kamen. Tobias Mann, seines Zeichens Satiriker und Musiker, stellt sich im neuen Kabarettprogramm seinem ultimativen Endgegner und – Überraschung – es ist Tobias Mann selbst. Die härtesten Diskussionen führt er mittlerweile nicht mehr im Internet, sondern in seinem tiefsten Inneren und dabei zeigt sich: Selbst bei Facebook und Twitter geht es gesitteter zu. Jedes Selbstgespräch eskaliert und mündet in wüsten  Beschimpfungen und Hasskommentaren, ohne Chance darauf, dass der User gesperrt wird. Schlimm für ihn, aber gut für sein Publikum, das nun an diesem höchst unterhaltsamen, kabarettistischen Kampf Mann gegen Mann teilhaben darf.

In Zeiten von vielfliegenden Umweltaktivisten, bestechlichen Volksvertretern und kriminellen Ordnungshütern kann man die Augen auch vor den eigenen Inkonsequenzen kaum noch verschließen – und das lässt einen zum Hulk werden. Zu allem Übel ist Tobias Mann auch noch das, was sein Name verspricht: ein Mann – cis, Weiß und seit Neuestem auch nicht mehr ganz jung. Bricht sich darum jetzt vielleicht diese toxische Männlichkeit bahn, von der alle sprechen und die so viele seiner Altersgenossen in wütende Fortschrittsblockierer und Patriarchen alter Schule verwandelt? Hoffentlich nicht, aber die grundsätzliche Frage bleibt: Ist der Mann vielleicht die Wurzel allen Übels? Sicher, es gibt auch böse Frauen, aber sind die nicht eher ein Beweis dafür, dass es – frei nach Adorno – heißen muss: „Es gibt kein weibliches Leben in einem männlichen System!“

Die Politik nimmt die neue, deutsche Aggression dankend auf und verlegt Intrigen und Machtspielchen, die sonst hinterhältig im Stillen verlaufen wären, auf die große Bühne. Für Tobias Mann ist all das zwiespältig und ein ständiger innerer Kampf: Als Mensch ist er angepisst, als Kabarettist bedankt er sich für das fantastische Material. Der Satiriker in ihm mahnt: „Die Zuschauer müssen unbedingt was mitnehmen. Es braucht Haltung!“ Der Gesellschaftsbeobachter entgegnet: „Haltung – schön und gut, aber man muss schon alle Seiten beleuchten!“ Der Komiker schreit: „Scheiß drauf! Die Pointe muss knallen!“

In Texten und Liedern schießt der vielfach ausgezeichnete Kabarettist (u.a. Deutscher Kleinkunstpreis, Prix Pantheon, Salzburger Stier, Deutscher Comedypreis für die ZDF Show „Mann, Sieber!“) auch in seinem 7. Bühnenprogramm gegen Alles und Jeden, der es verdient hat. Und allzu oft ist das sogar er selber. Aber keine Angst: Beim Kampf gegen sich selbst gibt es zumindest zwei Gewinner: Tobias Mann und sein Publikum.

TOBIAS MANN: MANN GEGEN MANN 04.05, Kamen, Konzertaula, 20:00 Uhr

Tickets gibt’s hier >>>

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