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Bundesweiter Vorlesetag: Diesterwegschule setzt Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

vorlesetagOL1123Kamen. Am 17. November jährt sich der Bundesweite Vorlesetag zum 20. Mal, und unter dem diesjährigen Motto "Vorlesen verbindet" wird deutschlandweit ein öffentliches Signal für die Relevanz des Vorlesens gesetzt. Die Diesterwegschule schließt sich auch in diesem Jahr den Aktionen an und betont die Bedeutung dieser Initiative.

Die Schule bietet den Schülerinnen und Schülern aus den 3. und 4. Schuljahren sowie den 1. und 2. Schuljahren etwa 20 verschiedene Leseangebote an. Hierbei haben die Kinder die Möglichkeit, ihren persönlichen Lieblingsvorlesewunsch zu wählen. Die Vielfalt der Angebote erstreckt sich nicht nur über verschiedene Sprachen wie Türkisch und Englisch, sondern bezieht auch die engagierte Elternschaft mit ein, die eigene Beiträge zum Vorlesen leisten wird.

Nach dem Vorleseerlebnis stehen den Kindern zudem verschiedene Aktivitäten offen, darunter Spielen, Singen, Basteln und Malen. Diese Aktivitäten dienen dazu, den Inhalt des jeweiligen Buches zu vertiefen und auf anderen Ebenen zu erfassen. Damit trägt die Diesterwegschule nicht nur zur Förderung der Lesekompetenz bei, sondern schafft auch eine lebendige und kreative Umgebung, in der Kinder die Freude am Lesen entdecken können.

Westfälisches Wörterbuch im Wörterbuchnetz

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

90.000 Artikel dokumentieren westfälischen Wortschatz

wortKWWestfalen-Lippe (lwl). Das Westfälische Wörterbuch ist ab sofort online im Portal woerterbuchnetz.de unter http://www.woerterbuchnetz.de/WWB verfügbar. Die vom "Trier Center for Digital Humanities" (TCDH) an der Universität Trier betriebene Plattform bietet Zugriff auf über 30 wissenschaftliche Wörterbücher, darunter auch mehrere großlandschaftliche Dialektwörterbücher. Das fünfbändige Westfälische Wörterbuch, das die Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens beim Landschaftsverband-Westfalen-Lippe (LWL) herausgegeben hat, ist das erste niederdeutsche Wörterbuch, das im "Wörterbuchnetz" zugänglich ist. Es steht dort neben seiner "Schwester", dem Rheinischen Wörterbuch, mit dem es digital verlinkt ist.

"Das Westfälische Wörterbuch ist im Jahr 2021 fertiggestellt worden. Wir freuen uns, dass es bereits zwei Jahre später im Internet frei zur Verfügung steht", so Dr. Markus Denkler, Geschäftsführer der LWL-Kommission. "Das Westfälische Wörterbuch ist eine sehr willkommene Erweiterung unseres Angebotes", sagt Dr. Thomas Burch, Geschäftsführer des TCDH und Verantwortlicher für die Entwicklung der Online-Plattform. "Insbesondere durch die digitale Vernetzung von Dialektwörterbüchern ergeben sich neue vielversprechende Möglichkeiten für die Sprachforschung."

Das Westfälische Wörterbuch umfasst knapp 90.000 Wortartikel. Es dokumentiert den Wortschatz der Mundarten im westfälisch-lippischen Landesteil von NRW. Das Wörterbuch bietet ausführliche Bedeutungsangaben, Angaben zur Verbreitung und zu Varianten der Wörter sowie zahlreiche Beispiele wie Redensarten.

Gedicht der Woche: Sommernacht

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Vera Botterbusch

Sommernacht

Glühwürmchen tanzen
Taumel einer Sommernacht
Dein Schweigen steht still
Ich warte und lausche
Das Käuzchen ruft
Mein Herz sinkt
Taumel einer Sommernacht

Glühwürmchen tanzen
Dein Schweigen steht still
Das Käuzchen ruft
Taumel einer Sommernacht
Mein Herz sinkt
Ich warte und lausche
Dein Schweigen

Glühwürmchen tanzen
Mein Herz sinkt
Taumel einer Sommernacht
Das Käuzchen ruft
Ich warte und lausche
Dein Schweigen steht still
Mein Herz sinkt

Buntes Buch und kleine Jubiläen: Novemberfarben, ein neuer Gedichtband von Gerd Puls

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

Cover November1023Kamen. Mit dem aktuellen Band Novemberfarben legt der Kamener Schriftsteller Gerd Puls in diesen Tagen seinen nunmehr fünften Gedichtband vor.

„Das ist nicht sehr viel,“ gibt er zu bedenken, „zumal wenn man wie ich schon seit 1970 veröffentlicht und seit über 50 Jahren auch immer wieder Lyrik geschrieben hat.“

Immerhin versammeln sich in den fünf Lyribänden aber über 350 Gedichte. Und tatsächlich sind in jedem seiner Gedichtbände durchschnittlich etwa 70 Texte auf jeweils über 100 bis 130 Seiten versammelt. „Manchmal ergeben sich eben Balladen oder auch Langgedichte, dadurch kommt es zu der Seitenzahl“, erläutert Puls. „Diesmal habe ich erstmals nach 20 Jahren wieder einige meiner Grafiken, bunten Temperabilder und Pastellzeichnungen in den Band aufgenommen. Bücher mit meinen Bildern auf dem Umschlag gibt es mittlerweile schon ein gutes Dutzend.“

Nicht nur Grau in Grau

Nicht zuletzt durch die eingestreuten Bilder, vor allem aber auf Grund der vorhandenen Themenvielfalt, ergibt ein durchaus farbenfrohes Spektrum und Gesamtbild, das dem Titel Novemberfarben in meinen Augen ganz gut gerecht wird. Es ist längst nicht alles nur Grau in Grau. Es gibt zwar viele ernste und bedrückende Themen, mit denen sich Puls nach wie vor auseinandersetzt, doch die nötige Prise Humor und die unterschiedlichen Herangehens- und Betrachtungsweisen lassen das Buch seiner Meinung nach „hoffentlich nicht allzu düster und novembergrau“ erscheinen.                                                                   

Neben den Einzelveröffentlichungen finden sich zusätzlich mehr als 150 Gedichte von Gerd Puls in Anthologien, Themen- und Sammelbänden. Überschneidungen und einige Mehrfachveröffentlichungen, die es glücklicherweise auch gibt, sind dabei nicht mitgezählt. Über 500 veröffentlichte Gedichte sind dann auch für den Zeitraum von 50 Jahren eine bemerkenswerte Zahl.   

Veröffentlichungen Anfang der 1970er Jahre                                                                                

Für den früheren Kamener Lehrer ist der neue Band auch ein Jubiläum. In der Reihe seiner bisher erschienenen Prosa- und Erzählbänden sowie weiterer Bücher, die Puls als Herausgeber betreute, handelt es sich um sein fünfundzwanzigstes Buch. Seine allerersten Gedichtveröffentlichungen hatte Gerd Puls schon 1970.

1971 erschienen z.B. Gedichte im Westfalenspiegel Münster, der damals monatlich erschien und eine über die Region hinaus wichtige und vielbeachtete Kulturzeitschrift war und die Erzählungen und Gedichte des Kameners dann in Folge immer wieder veröffentlichte.

„Das war bestätigend und ermutigend, bald druckten etliche Zeitschriften und Anthologien regelmäßig meine Texte. Ein erstes eigenes Buch erschien allerdings erst 1986, damals mit den Grafiken des Kamener Kunstprofessors Lothar Kampmann, bei dem ich studiert hatte. In der Folge haben wir dann mehrfach zusammengearbeitet, so bei Ausstellungen Lothar Kampmanns in Spanien, Bonn oder Dortmund oder bei gemeinsamen Projekten wie der Kunst-Lyrik-Mappe Liebesbilder, zusammen mit Autoren aus der Region. So ziehen sich die Bereiche Sprache und Bildkunst als rote Fäden weiter durch meine Arbeit.“

Bilder und Texte parallel

Auch mit anderen, im bildnerischen Bereich tätigen Kollegen vor allem aus dem Ruhrgebiet hat Gerd Puls bei gemeinsamen Ausstellungen oder in den verschiedenen Bänden der einzelnen beteiligten Künstler immer wieder zusammengearbeitet, so beispielsweise bei künstlerisch-literarischen Regenwald- oder lyrisch-bildnerischen Ruhrpott-Betrachtungen. „Das war stets anregend, einfach und selbstverständlich,“ betont er. „Ich habe es lieber gemacht, als meine eigenen Bilder neben meine Texte zustellen. Im neuen Buch allerdings habe ich, was bisher nur selten der Fall war, wieder eigene Bilder verwendet und dabei auch alte Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen ausgewählt, die jeweils einzelne Kapitel und Buchabschnitte einleiten. Es gibt Bilder und Überschriften wie Hierzulande, Hundejahre, Eine Pfütze, ein Bach, Schuluhr und Taube, Nordstadt, Brandgeruch oder Schattenland, die ein bisschen programmatisch sind und das Thema kurz zusammenfassen. Meine Gedichte sind leise und dennoch auch politisch, wie ich hoffe, kritisch, emphatisch und zärtlich zugleich, nur so macht es Sinn, bleibt es spannend und hoffentlich lesenswert.“

Kritik und Zärtlichkeit

Durchaus Gegensätzliches also, das bei genauer Betrachtung, wie Puls findet, aber unbedingt zusammengehört und nur scheinbar unvereinbar ist. Dazu kommen bei Bild und Wort auch Kontraste von Alt neben Neu. Wie auf dem Buchcover vermerkt, stammen sämtliche Texte ausschließlich aus den Jahren 2021 – 2023.

Mit Literatur und Kunst befasst sich Gerd Puls nach wie vor. „Mein Interesse ist breit gefächert. Zur Zeit arbeite ich mit Erzählungen parallel an mehreren Themen. So an einer umfangreichen Sammlung unterschiedlicher Schulgeschichten im Wandel der Zeit, nicht nur aus eigenem Erleben und meiner Erfahrung als Lehrer, sondern vor allem aus Schüler- und auch Elternsicht. Ich hoffe, das macht es abwechslungsreich und lesenswert. Für mich sind es lebenswichtige und spannende Dinge, zu denen ich eine enge und 60 Jahre andauernde persönliche und berufliche Beziehung hatte. Ich möchte es aber für die Leserin nachvollziehbar machen und allgemein gültig und verständlich rüberbringen. Gerade erlebe und beobachte ich die aktuellen Schulgeschichten meiner Enkel. Gleichzeitig gibt es darüber hinaus noch Neues über die westfälische Region sowie Recherchen und hoffentlich bald Texte zu Franz Kafka, dessen 100ster Geburtstag sich im kommenden Jahr jährt. Dazu kommt ein längeres Essay über den Kollegen Josef Reding, das gerade in dem neuen Sammelband Literatur in Westfalen erschienen ist sowie eine kleine Prosaauftragsarbeit zum brennenden Thema Klimawandel. Nach dem letzten neuen Lyrikband z.Zt. also wieder ein literarischer Wechsel, dadurch gestaltet sich mein Autoren- und Rentnerdasein ziemlich abwechslungsreich und interessant.“                                                                          

Neuerscheinung

Gerd Puls

Novemberfarben

Gedichte 2021 -2023

Dortmunder Buch, 14,95 €

Gedicht der Woche: Lass mich dein Jäger sein

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Lass mich dein Jäger sein

Lass mich dein jäger sein,
nimm meine witterung auf und fliehe.
ich will meine hunde auf dich hetzen.

Lass mich dein jäger sein
brich durch die büsche, verstecke dich im unterholz.
ich will meine Hunde auf dich hetzen,

lass mich dein jäger sein.
meide die lichtungen, halte dich im wald.
ich will meine hunde auf dich hetzen.

und sie nehmen deine witterung.
lauf so schnell du kannst.
zittere um dich, ängstlich reiße die augen auf.

du willst den spaß an der jagd
mir doch nicht verderben, tier?
dein leib wartet doch darauf

aufgebrochen zu werden,
und auf ich das innere erkenne,
wie ich dich erkennen werde.

Leander Sukov

LWL präsentiert Wort des Monats Oktober: "Kerl" - mehr als ein Mann

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

wortKWWestfalen (lwl). Das Wort "Kerl" wird meist als männliche Personenbezeichnung verwendet und verstanden. Welche Funktion das Wort des Monats Oktober im Plattdeutschen aber noch haben kann, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

"Im Plattdeutschen kann das Wort 'Kerl' als Ausruf für Verwunderung oder Ärger verwendet werden", so Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. So kennt die Mundart Ausrufe wie "Kerl nomaol!" oder "Kerl nä!". Dass sich beim Ausrufewort die Verbindung zur Personenbezeichnung löst, zeigt auch die häufig verwendete Kurzform 'Kä!'. Die Verwendung als Ausrufewort gibt es auch bei den männlichen Personenbezeichnungen 'Mann', 'Junge' oder 'Alter'.

Neben der einfachen Verwendung tritt "Kerl" auch verdoppelt auf. So stammt aus Rheine-Altenrheine (Kreis Steinfurt) der Beleg "Käl, Käl! Wat konn de Menks küern!" (Kerl, Kerl! Was konnte der Mensch reden!"). Auch hier wird niemand angesprochen, sondern ausschließlich Erstaunen ausgedrückt.