„Verfeindet – Verbrüdert“ – eindrucksvolle Ausstellung zum 1. Weltkrieg bekommt durch Ukrainekrieg besondere Aktualität

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Weltkrieg 4 Ansprache wol323Bürgermeisterin Elke Kappen fand ausdrucksvolle Worte zur Eröffnung der Ausstellung. Foto: wol für KamenWeb.de

Weltkrieg 5 Robert Badermann wol323Museumsleiter Robert Badermann, hier vor einer Schützengrabenbefestigung, hofft auf zahlreiche Ausstellungsbesucher.Kamen. (wol) Rauch waberte über der Befestigung des Schützengrabens, Mündungsfeuer blitzte auf, Artillerielärm erklang – Kriegsschrecken des 1. Weltkrieges wurde überaus deutlich bei der Eröffnung der Ausstellung „Verfeindet – Verbrüdert“ im Haus der Stadtgeschichte. Pures Showspektakel aber gibt es dort nicht, statt dessen erschreckende Mahnung vor dem Hintergrund des Angriffes von Russland auf die Ukraine.

Diese besondere Aktualität der Ausstellung, die jetzt aus der französischen Partnerstadt Montreuil-Juigne nach Kamen wanderte, sieht auch Brigitte Dubois, Vorsitzende des Partnerschaftsauschusses der französischen Stadt. Seit 55 Jahren ist die nun mit Kamen verbunden. Zwischen beiden Städten sei in den vielen Jahren nach einstiger Feindschaft zwischen den Nationen wirklich Gutes entstanden. François-Xavier Feidt, ebenfalls Mitglied des Partnerschaftsausschusses in Montreul-Juigne, hat eine Sammlung zum 1. Weltkrieg zusammengetragen, die an beides erinnern soll, an den Krieg und an die inzwischen entstandene Freundschaft.

Bürgermeisterin Elke Kappen fand zur Eröffnung der Ausstellung sichtlich bewegt ausdrucksstarke Worte. Auf die Frage, wofür Menschen ihr Leben lassen müssen, habe es damals wie heute kaum eine Antwort gegeben. Vor diesem Hintergrund habe Städtepartnerschaft auch heute noch hohe Bedeutung, weil solche Freundschaft es unwahrscheinlicher mache, dass man sich noch jemals kriegerisch gegenübertrete.

Klaus Goehrke las von Frauen, die sich trauen, Beziehungstiefpunkte zu überwinden

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Frauentag Lesung 1 323wolFotos: (wol) für KamenWeb.de

Frauentag Lesung 2 323wolKamen. (wol) Männer kamen wie zu erwarten nicht allzu gut weg bei der Lesung zum Weltfrauentag in der Kamener Stadtbücherei. Autor Klaus Goehrke warnte leicht entschuldigend die Männer zwischen den Zuhörerinnen vor, bevor er begann, aus seinen Kurzgeschichten vorzulesen. Die allerdings verzichteten auf eine plumpe gesellschaftspolitische Keule und setzten auf feine Beobachtungen von Beziehungsrealitäten zwischen (manchen) Männern und Frauen.

Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Pia Kraka hatte zuvor den Hintergrund des Thementages aufgezeigt aber auch Vorfreude geweckt auf die literarische Aufarbeitung durch den Kamener Autor. Klaus Goehrke selbst verzichtete bewusst an diesem Abend auf politische Aussagen zum Tage und konzentrierte sich auf Episoden des Alltagsbeziehungslebens. Rein fiktiv kamen die nur zum Teil bereits veröffentlichten Erzählungen nicht daher sondern fußten durchaus auf Berichten aus dem persönlichen Umfeld.

Warum er überhaupt unter dem Buchtitel „Wir sind so frei“ von „Frauen, die sich trauen“ ganz aus deren Sicht schreibt, beantwortete der ehemalige Gesamtschullehrer ebenfalls ganz persönlich. An der Seite einer frauenbewegten Partnerin und als Vater von drei Töchtern sei das für ihn eher naheliegend. Zum Schreiben motiviert habe ihn vor Jahrzehnten ein anderer, kürzlich verstorbener Kamener Autor, nämlich Heinrich Peuckmann, mit dem er im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt zusammengearbeitet hatte.

Aus Frauensicht sollen die von Klaus Goehrke aufgeschriebenen Geschichten über verlorengegangene Nähe, vielleicht nie vorhanden gewesene Fähigkeit zuzuhören und selten bis nie gezeigte Wertschätzung keineswegs nur verstörend wirken. Er erzählt gern auch davon, dass Frauen Lösungen finden für Beziehungs- oder Lebens-Tiefpunkte. Ein sicher besonders drastisches Bild prägte die Protagonistin, die spektakulär zum Ende der Party zum Silbernen Ehejubiläum nach der Reisetasche greift und in einen neuen Lebensabschnitt aufbricht.

Das Buch zur Lesung „Wir sind so frei“ ist im Ventura Verlag erschienen und online erhältlich.

Ausstellung: „Verfeindet - Verbrüdert“ ab Donnerstag im Haus der Stadtgeschichte

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Kamen. (wol) Der 1. Weltkrieg ist eines der düstersten Kapitel weltweit und speziell zwischen Deutschland und Frankreich. Die enge Städtefreundschaft zwischen Kamen und Montreuil-Juigné beweist dagegen, dass solche Feindschaft überwunden werden kann. Die Ausstellung „Verfeindet - Verbrüdert“ im Haus der Stadtgeschichte soll ab Donnerstag an beides erinnern.

Francois-Xavier Feidt hat in Montreuil-Juigné Erinnerungsstücke zusammengetragen an jenen Krieg, der rund 17 Millionen Menschen das Leben kostete. In einem grausamen Stellungs- und Grabenkrieg, erbittert mit hohen menschlichen Verlusten geführten Schlachten um Verdun oder an der Somme wurden Gas und damals moderne Kriegstechnik eingesetzt. Der Blick zurück macht ein Stück weit Schrecken deutlich, wie sie heute die Ukraine erleben muss. Vor diesem Hintergrund erhält die Ausstellung, die am Donnerstag, 9. März, ab 20 Uhr eröffnet wird, auch aktuelle Bedeutung.

Die Ausstellung ist Teil der Aktivitäten zum 55-jährigen Bestehen der deutsch-französischen Städtepartnerschaft. Bis zum 21. Mai sollen auch Schulklassen Gelegenheit haben, die Ausstellung zu besuchen. Zur Eröffnung werden sowohl Bürgermeisterin Elke Kappen als auch Ausstellungsmacher Francois-Xavier Feidt anwesend sein.

Busse und Balder grummelten sich durch wunderbar unterhaltende Komödie

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Komplexe Vaeter 2418 wolAusdrucksstark: Hugo Egon Balder begeisterte gemeinsam mit Jochen Busse in der Vaterrolle. Fotos: (wol) für KamenWeb.de

Kamen. (wol) Man fühlte sich ein wenig mitgenommen in die Muppet-Show. Ähnlich wie Waldorf und Statler, die beiden Alten dort, grummelten sich in der ausverkauften Komplexe Vaeter 2435 323wolMal feindselig, mal kumpelig: Die zwei Väter näherten sich im Widerstand gegen den Möchtegern-Schwiegersohn an.Konzertaula Jochen Busse und Hugo Egon Balder wunderbar durch komödiantisches Geschehen. „Komplexe Väter“ bewiesen dort, dass Boulevard-Theater gekonnt daherkommen und bestens unterhalten kann.

Der Auftakt wirkte ein wenig müde, Jochen Busse schien etwas fahrig, bevor er und mit ihm die Komödie so richtig in Schwung kam. Busse und Balder aber bildeten dann ein herrlich schräges Duo. Busse glänzte mit seiner auch in unzähligen Comedy-TV-Beiträgen erprobten sparsamen Mimik und unverwechselbaren Stimme, Balder begeisterte mit seiner nicht nur in „Genial daneben“ bewiesenen humoristischen Ausstrahlung. René Heinersdorf, Theatermacher, Regisseur und als Schauspieler nicht zuletzt aus den „Campern“ bekannt, inszenierte die beiden perfekt um sich selbst sowie Maike Bollow und Josepha Grünberg herum und gab ihnen viel Raum, ihr komödiantisches Können bestens auszuleben und Lacher in Serie zu produzieren.

Gekonnt aufgebaute „Running Gags“ umrahmten die Spielhandlung. Selbst platte Schenkelklopfer wurden geschickt integriert, indem das Stück sich und seine Schauspielgattung gelegentlich selbst zu veralbern schien. Genretypisch spitzten sich Irrungen und Wirrungen kontinuierlich zu bis zu einem herrlichen Finale, bei dem drei nicht mehr ganz junge Männer auf Knien die junge Frau anflehen, Ja auf einen Heiratsantrag zu antworten - oder eben gerade nicht.

Das Spiel mit dem Thema Alter und Altersunterschied in Beziehungen hatte bis dahin schon mit viel Wortwitz Kapriolen geschlagen. Die Ehe- beziehungsweise Exfrau der Väter – einer nur biologisch, der andere durch Lebenspraxis - hatte die Gesellschaft zusammengelogen und so das turbulente Geschehen begründet. Schade, das Bühnenausnutzung und Vorhang manchen Zuschauern im rechten Sitzblock zum Glück nur gelegentlich den Blick auf Teilszenen verwehrten. Trotzdem fühlte sich das Konzertaulapublikum am Ende hörbar bestens unterhalten, quittierte stehend das Gagfeuerwerk und feierte die Akteure und natürlich besonders das Duo Busse und Balder.

Komplexe Vaeter 2447 323wolKomödiantischer Höhepunkt: Drei nicht mehr ganz junge Männer auf Knien.

Urmel aus dem Eis – Restkarten an der Tageskasse

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aula19kwKamen. Für die Vorstellung „Urmel aus dem Eis“ am morgigen Nachmittag (02.03.2023) ab 17 Uhr in der Konzert Aula Kamen gibt es noch einige Restkarten.

Dazu wird morgen ab 16 Uhr in der Aula die Tageskasse eröffnet, wo zum Preis von 5,50 € für Kinder und 8.50€ für Erwachsene noch Karten erworben werden können.

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