„Verfeindet – Verbrüdert“ – eindrucksvolle Ausstellung zum 1. Weltkrieg bekommt durch Ukrainekrieg besondere Aktualität
Bürgermeisterin Elke Kappen fand ausdrucksvolle Worte zur Eröffnung der Ausstellung. Foto: wol für KamenWeb.de
Museumsleiter Robert Badermann, hier vor einer Schützengrabenbefestigung, hofft auf zahlreiche Ausstellungsbesucher.Kamen. (wol) Rauch waberte über der Befestigung des Schützengrabens, Mündungsfeuer blitzte auf, Artillerielärm erklang – Kriegsschrecken des 1. Weltkrieges wurde überaus deutlich bei der Eröffnung der Ausstellung „Verfeindet – Verbrüdert“ im Haus der Stadtgeschichte. Pures Showspektakel aber gibt es dort nicht, statt dessen erschreckende Mahnung vor dem Hintergrund des Angriffes von Russland auf die Ukraine.
Diese besondere Aktualität der Ausstellung, die jetzt aus der französischen Partnerstadt Montreuil-Juigne nach Kamen wanderte, sieht auch Brigitte Dubois, Vorsitzende des Partnerschaftsauschusses der französischen Stadt. Seit 55 Jahren ist die nun mit Kamen verbunden. Zwischen beiden Städten sei in den vielen Jahren nach einstiger Feindschaft zwischen den Nationen wirklich Gutes entstanden. François-Xavier Feidt, ebenfalls Mitglied des Partnerschaftsausschusses in Montreul-Juigne, hat eine Sammlung zum 1. Weltkrieg zusammengetragen, die an beides erinnern soll, an den Krieg und an die inzwischen entstandene Freundschaft.
Bürgermeisterin Elke Kappen fand zur Eröffnung der Ausstellung sichtlich bewegt ausdrucksstarke Worte. Auf die Frage, wofür Menschen ihr Leben lassen müssen, habe es damals wie heute kaum eine Antwort gegeben. Vor diesem Hintergrund habe Städtepartnerschaft auch heute noch hohe Bedeutung, weil solche Freundschaft es unwahrscheinlicher mache, dass man sich noch jemals kriegerisch gegenübertrete.