-Anzeige-

Anzeige

Gedicht der Woche: Sie fühlten sich stark

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.

Sie fühlten sich stark

Sie fühlten sich stark
den anderen wollten sie nicht sehen
die Meinung des anderen nicht hören
gingen auf Distanz zu ihm
Als er sie störte
bewarfen sie ihn mit Dreck
Er aber erhob sein Wort
durch den Dreck der anderen
verteilte sich sein Wort
was sie nicht hören wollten
erschallte nun von allen Seiten
Der Dreck den sie warfen
kam zurück
und klebte überall an ihnen

Bernhard Büscher


 

 

Gedicht der Woche: Jahr und Tag

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.

Jahr und Tag

März, April, Knospen
Blüten, grüne Felder
Zeit des Erwachens
Staub auf den Wegen

Im Juni, Juli lähmende
Hitze, die Bäche
Wieder ohne Wasser
Bleischwere Luft

Dunkler Abend
Im November, der Welt
Wahres Gesicht
Zeit des Vergehens

Januar, Februar
Noch einmal so ein Jahr
Leichentücher über
Stadt und Land

Scharfer Wind fegt
Unsere Tage hinweg
Die wenigen Stunden
Die uns bleiben

Gerd Puls


 

 

Gedicht der Woche: Dich aber

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.

Dich aber

Dich aber, dich
werde ich nie… Worte
alle richtig, alle falsch
immer werde ich an dich …

Ach, wir beide, nur vier
Wochen, wussten es, nein
es durfte überhaupt nicht sein
gar nicht, aber doch

Kommst du? Ja, ich
komme. Endlos weiter
Himmel über uns und
darunter keine Landschaft und

dazwischen wir. Nur wir beide
Ja, ich komme. Weht dein Haar
im Wind und verweht
die Worte, die wir

sprechen, decken
Wolken unsre Schatten
bleibt der Himmel weit
und die Landschaft eng

Kommst du? Ja, ich
komme, einmal noch
und dann … ach
wie wenig nur, wieviel

Wussten wir doch, nein
mehr geht nicht, aber dieses
Wenige wird bleiben, dieses
eine für den Rest des Lebens

weht der Wind in deinem
Haar, weht für alle Zeiten
bleibt der Himmel endlos
weit, bleibt er weit für uns

Heinrich Peuckmann

 

 

LWL präsentiert Wort des Monats: Kniepig - Ein Kniff in die Geldbörse

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

93217lwlSparfüchs:innen, Pfennigfuchser:innen und Geizhäls:innen sind bekannt dafür, "kniepig" zu sein. Foto: LWL/Ignaz BöckenhoffWestfalen-Lippe (lwl). Prozente, Ermäßigungen, Gutscheine und andere Vergünstigungen lassen die Herzen vieler Sparfüchs:innen höher schlagen. Je nach Ausmaß kann die Rabattleidenschaft mitunter aber auch "kniepig" wirken. Woher das Wort des Monats Mai kommt, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

"Kniepig meint geizig oder knauserig", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. Seinen Ursprung habe das plattdeutsche Wort vermutlich in einer übertragenen Bedeutung des zugrundeliegenden Tätigkeitswortes "kniepen": "Grundsätzlich kann man kniepen mit kneifen übersetzen. In diesem Zusammenhang bedeutet 'an etwas kneifen’ aber, dass man von einer Sache immer nur ein ganz kleines Stück abtrennt und verbraucht und den Rest spart."

Das Eigenschaftswort "kniepig" ist vor allem in Südwestfalen und im Münsterland verbreitet. In Halle-Hörste (Kreis Gütersloh) heißt es beispielsweise: "De Fruwwe es knuipig" (Die Frau ist übermäßig sparsam). In einigen Regionen ist auch die erweiterte Form "knieperig" anzutreffen.

Lesung mit Hans Bollinger in der Stadtbücherei

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

stadtbuecherei19 2KW

Kamen. An diesem Freitag, dem 13. Mai, findet ab 19:30 Uhr eine interessante Lesung in der Kamener Stadtbücherei statt. Der Autor und Musiker Hans Bollinger liest aus seinem Buch „Unterwegs in Polen“, unterlegt mit schönen Bildern seiner diversen Reisen nach Polen.

„Wo liegt Polen?“ könnte man fragen. „Polen liegt nicht, Polen arbeitet!“. Kaum treffender kann man das beschreiben, was Hans Bollinger bei zahllosen Reisen in den deutschen Nachbarstaat erleben durfte. Diesseits der Grenze weiß man nur wenig von den massiven Veränderungen der vergangenen vier Jahrzehnte, die Polen zu einem modernen europäischen Land werden ließen. Doch gerade die Begegnungen mit einfachen Menschen haben es Bollinger angetan: Bergleute, Köhler, Förster und Bauern, die in schwierigen Verhältnissen ihr persönliches Glück zu meistern versuchen.

Der Pädagoge und Musiker Hans Bollinger engagiert sich sehr für engere partnerschaftliche Verbindungen nach Polen und plant derzeit auch eine Lesereise durch Polen mit einem Besuch in der Kamener Partnerstadt Sulecin.

Diese Lesung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Stadtbücherei und der Abteilung Städtepartnerschaften der Stadtverwaltung. Der Eintritt ist frei und es gelten vor Ort die aktuellen Corona-Regeln der Bücherei mit Maskenpflicht im gesamten Gebäude.

Gedicht der Woche: Das Blatt am Birnbaum

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Das Blatt am Birnbaum

Der Baum, der Himmel und Erde verbindet, ist davongegangen

So trug mich meine Stimme bis zum Horizont und kam zurück

Wie ein Marienkäfer, der glaubt, die Farbe eines Baumes zu haben

legte meine Fantasie sich nieder und drehte ihr Gesicht zur Wand

Ich ging Marmelade zubereiten

mit viel Zucker

der mich langsam verbrennen wird im Winter

weshalb sitzen die Tische so allein da

Weshalb färbte die Wäscheleine ihre Morgen nicht mit allen Größen

Davongegangen sind die Schuhe, alle Schuhe

selbst die Ameisen, die von den Krümeln leben

Geblieben ist nur ein einzelnes Blatt am Birnbaum

Es wartet, dass der Wind es mitnimmt

Kholoud Charaf