Sommerausgabe der beliebten „Dicke Lippe Comedy Show“ unter freiem Himmel

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kultur

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Kamen. Es ist Comedy-Time: Eine neue Ausgabe der äußerst beliebten „Dicke Lippe Comedy Show“ bietet das Team des Freizeitzentrums Lüner Höhe wieder am Freitag, den 18. August, an. Wie auch in den vergangenen Jahren findet die Sommerausgabe unter freiem Himmel statt.

Moderator und Comedian Mario Siegesmund präsentiert mit David Grashoff, Ole Waschkau und Patricia Lürmann erneut hochkarätige Humor-Fachkräfte aus Wuppertal, Lübeck und Dinslaken.

Es wird wieder mal tatsächlich die dicke Lippe riskiert oder ganz unverblümt die eigenen Unzulänglichkeiten ausgebreitet. Und das wie immer sehr lustig. Präsentiert von Comedians, die schon bei Nightwash, im Quatsch Comedy Club und WDR begeisterten. Freuen darf man sich auf:

HILDEGART SCHOLTEN (WDR Ladies Night)

Hildegart Scholten ist die Meisterin des Momentes, eine Liebhaberin der kleinen Augenblicke, der besonderen Situationen und der großen Absurditäten. Sie ist eine Stilikone. Hildegart Scholten präsentiert Gefühlskunst in freiester Form und mit hohem artistischem (Selbst-) Bewusstsein. Frau Scholten, die Humorkönigin der Comedy-Queens, zeigt mit großer Freiheit und Empathie, wie sie verkorkstes Leben in Kunst verwandelt. Man muss es einfach erlebt und – nicht selten vor Lachen – überlebt haben.

DENNIS GRUNDT (Nightwash)

Dieser Mann schneidet überall gut ab! Der Hamburger Dennis stellt die Fragen, die manchmal weh tun, aber immer mit einem zwinkernden Auge. Er schafft es, bestimmte Situationen, die er erlebt hat, in den Köpfen der Zuschauer zu Bildern entstehen zu lassen.

Mit viel Wortwitz, gerade heraus gesprochen, etwas Non-Charmant aber eigentlich immer doch ganz lieb, berichtet er von informativen und absurden Erlebnissen. Egal ob Paare, Friseure, stabile Bärte, Kinder, Eltern, Hunde, Frauen oder Männer beim Friseur – diverse Alltagssituationen wie stressige Saunabesuche, Fotos bei Rossmann ausdrucken, Spielabende unter Cannabiseinfluss – alle tragen dazu bei, dass Dennis einen Grundt hat, auf die Bühne zu gehen.

ROBERT WOLLNIK (Newcomer)

Robert ist einer der Durchstarter in der Comedy-Szene. Er spielt sich mit seiner Gitarre und einer charmant authentischen Art in die Herzen seiner Zuschauer. Dabei parodiert er teils Schlager oder Rapsongs, erzählt von Problemen mit seinem Stottern oder lustigen Dating-Geschichten.

Der Abend wird wie immer moderiert von Comedian und Songwriter Mario Siegesmund, der gewohnt witzig durch den Abend führt. Der Einlass zu diesem Veranstaltungsabend im FZ Kamen beginnt um 19.30 Uhr. Tickets zum Preis von 12 Euro können im Vorverkauf telefonisch unter 02307 12552 oder per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! reserviert werden. Am Veranstaltungstag ist die Abendkasse (14,00 Euro) ab 19.30 Uhr geöffnet.

Sommerbühne und Familiensonntag: Offene Türen bei Museum Haus Opherdicke

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264990VNilsen - Foto: Erik MechlinskiKreis Unna. Der letzte Tag des Open-Air-Festivals "Sommerbühne" am Sonntag, 6. August, bietet neben den poppigen Electrobeats vom Kika-Star Nilsen auch weitere Aktivitäten für die ganze Familie. Von Führungen durch die Ausstellung des Künstlerehepaar Buschulte bis hin zu einem Kreativprogramm über Drucktechniken ist für jeden etwas dabei. Alle Veranstaltungen finden auf Haus Opherdicke statt und sind kostenlos.

Das Museum Haus Opherdicke ist für den ganzen Tag kostenlos zu besuchen und bietet am Familiensonntag mehrere Führungen an. Zwei Führungen gehen durch die Ausstellung von Maria und Wilhelm Buschulte, ein bekanntes Künstlerehepaar aus Unna. Die erste Führung beginnt um 11.30 Uhr und die zweite um 14.30 Uhr. Zusätzlich gibt es um 13 Uhr eine Führung durch den Skulpturenpark, bei der die einzigartigen Bronzeskulpturen und die idyllische Gartenanlage bestaunt werden können.

Kreativprogramm für die ganze Familie
Bevor das Konzert von Nilsen losgeht, gibt es noch eine kreative Beschäftigung für Kinder ab 8 Jahren und deren Familienangehörige. Alle Bilder innerhalb der Kunst werden auf unterschiedliche Art gestaltet. Tatsächlich werden Bilder nicht nur gemalt – Bilder werden auch gedruckt. Doch wie entstehen solche Bilder eigentlich und welche Techniken gibt es? In dem Familienkreativprogramm beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem künstlerischen Druck. Hier werden verschiedene Techniken und Beispiele erklärt und gezeigt, woraufhin die Gäste sich selbst im praktischen Teil als Künstler versuchen. Die Ergebnisse werden vor Ort anschließend auf Papier gedruckt und können natürlich auch noch signiert werden. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr im Museumspädagogischer Raum von Haus Opherdicke und geht bis 15 Uhr.

Nilsen: Der KiKa-Star
Der bei Kindern allseits beliebte Pop-Star Nilsen wird um 16 Uhr auf der Open-Air-Bühne im Innenhof auftreten. Nilsen ist die unangefochtene Nummer 1 der aktuellen Kinder-Charts: Sonnige Elektro-Beats treffen bei auf zeitgemäße Themen der Kinder von heute und verbreiten gute Laune. In seinen Songtexten geht es aber nicht nur um Sonnenschein, sondern auch um die kleinen und großen Hürden des Alltags. Mit gutem Rhythmus und lustigen Texten hilft Nilsen über manchen Stolperstein hinweg und berührt mit seinen Texten auch Erwachsene. Bei diesem Mitmach-Konzert ist Mitsingen und Mittanzen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Weitere Informationen zur aktuellen Ausstellung und zum Programm von Museum Haus Opherdicke gibt es unter www.kreis-unna.de/Museum-Haus-Opherdicke und Informationen zur Sommerbühne gibt es unter www.kreis-unna.de/musik. PK | PKU

Vortrag über Bergarbeiterliteratur: Von Max von der Grün bis „Lass jucken Kumpel“

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Vortrag Gruppenbild 723wolOrganisatoren der Vortragsreihe mit dem Referenten Arnold Maxwill (2.v.l.).

Vortrag Arnold Maxwill 723wolArnold Maxwill, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dortmunder Fritz-Hüser-Instituts, erinnerte im Haus der Stadtgeschichte an schreibende Bergarbeiter und ihre Bezüge auch zu Kamen.Kamen. (wol) Mal wurde der Bergbau von schreibenden Bergarbeitern romantisiert und heroisiert oder regimegetreu als Kampf an der Kohlenfront militarisiert, mal aber auch Lasten und Gefahren unter Tage hautnah beschrieben. Mit dem Ende des Steinkohlenbergbaus verlor auch die Bergarbeiterliteratur an Interesse, schilderte Arnold Maxwill im Rahmen der Vortragsreihe zum Monopoljubiläum. An manche Autoren müsse man sich auch nicht erinnern, an andere - wie den zeitweilig in Kamen lebenden Max von der Grün - aber eben doch.

Für die Erinnerung an Heinrich Kämpchen (1847 bis 1912), einen der ersten Bergarbeiterdichter überhaupt, hat sich der verstorbene Kamener Autor Heinrich Peuckmann mit einem Buch engagiert, das auch zu einem Hörspiel wurde. Kamen ist auch als zeitweiliger Wohnort von Max von der Grün (1926 bis 2005) während dessen Beschäftigung auf der Zeche Königsborn Entstehungsort von Bergarbeiterliteratur. Kämpchen und von der Grün gehören zu den sozialkritischen Autoren der Bergarbeiterschaft. Die Lyrik des ersteren und die Prosa des zweiten schildern Nöte der Bergarbeiterschaft, stellen Arbeitsbedingungen und Profitstreben an den Pranger.

Arnold Maxwill erinnerte in seinem Vortrag an weitere sozialkritische Autoren wie Fritz Hüser oder Walter Köpping von der Dortmunder Gruppe 61 oder an Hans Marchwitza, der in den 30er Jahren die Grube mit dem Schützengraben verglich und die Arbeit unter Tage „dem Tageslicht fern“ als Umherirren innerhalb von „Scharen ruhelos wandernder Toten“ schilderte.

Doch es gab auch die Jahre von 1932 bis 1945 in denen Arbeiterliteraten, so Maxwill, „das Hohelied von Eifer, Fleiß und Pflicht“ sangen und die nationalsozialistische Werksgemeinschafts-Propaganda beförderten. Technischer Fortschritt und Mechanisierung veränderten die Arbeit unter Tage und fanden Niederschlag in Bergarbeitertexten wie auch wachsende Erkenntnis über gesundheitliche Folgen von Steinstaub und besonderen Arbeitslasten. Fritz Hüser, Namensgeber des Dortmunder Instituts zur Literatur und Kultur der Arbeitswelt, griff solche Themen auf, erinnert Arnold Maxwill, selbst Mitarbeiter dieses Instituts. Alkohol und Sex als erhoffte Trostspender beschrieb nicht nur der Bergkamener Hans Henning Claer, dessen Bücher in der „Lass jucken Kumpel“-Reihe verfilmt wurden.

Die aufziehende Bergbaukrise veränderte auch die Bergarbeiterliteratur. Max von der Grün gehörte zu denen, die das Wegbrechen von Arbeitsplätzen und Folgen für die Region schilderten. Bergbauliteratur habe über weite Zeiten einen Markt und interessierte Verlage gefunden, eine Leserschaft auch im Bildungsbürgertum, so Maxwill. Jetzt verzeichne auch das Fritz-Hüser-Institut sinkendes Interesse an diesem Schaffen. Auch Max von der Grün stehe heute mehr für seine Jugendliteratur, als für seine einst heftig diskutierten Bergbauromane.

Die Vortragsreihe zu 150 Jahren Monopol wird am 2. August fortgesetzt mit einem Beitrag zum Arbeiterführer Otto Hue und am 9. August mit einer Schilderung des Wohnens im Schatten der Fördertürme, beides ab 19 Uhr im Haus der Stadtgeschichte. 

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