Serie: Blickwinkel Kamen - Bilder aus unserer Stadt
Archiv: Die Hochstraße ist 40 geworden
"KAMEN die schnelle Stadt" - unser Slogan hat jetzt eine neue Bedeutung bekommen. | Aus einer Veröffentlichung der Stadt Kamen anlässlich der Verkehrsfreigabe im Jahre 1977
"KAMEN die schnelle Stadt" - unser Slogan hat jetzt eine neue Bedeutung bekommen.
"Nach 15jähriger Planungs- und Bauzeit wird die Hochstraße für den Verkehr freigegeben. Die schienengleiche Kreuzung der B 233 mit der Bundesbahnstrecke Dortmund-Hamm ist endlich beseitigt. Einige Zahlen veranschaulichen deutlich das Verkehrschaos, das dort täglich entstand. 302 Züge passieren an Werktagen den Bahnhof für 10 Stunden und 52 Minuten geschlossen. Sonntags sind es immerhin noch 189 Züge, die Schranke bleibt dann für 6 1/2 Stunden geschlossen. Über 25000 Verkehrsteilnehmer mußten täglich lange Wartezeiten, Lärm, Streß und Umweltverschmutzung in Kauf nehmen. Bürgermeister Ketteler Stadtdirektor Rethage Kamen. Die Schranke ist in 24 Stunden Im Süden und Osten der Stadt haben sich in den letzten Jahren viele neue Industriebetriebe angesiedelt, wir bemühen uns ständig weiter um die Ansiedlung neuer Firmen. Den Beschäftigten der Kamener Betriebe konnten wir aber nicht länger zumuten, ihren Arbeitsplatz nur unter großen Schwierigkeiten erreichen zu können. Ihnen ging durch dieses Verkehrsproblem täglich auch ein Stück Freizeit verloren. Mit diesen Tatsachen mußten sich Politiker und Planer auseinandersetzen. Nach vielen Beratungen und Diskussionen stand fest: die Hochstraße ist die beste Lösung für dieses Verkehrsproblem. Allen, die die Verwirklichung dieses Jahrhundertbauwerks möglich gemacht haben, danken wir für ihren Einsatz zugunsten der Stadt Kamen: der Bundesregierung, dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Deutschen Bundesbahn. Unser Dank gilt aber auch besonders den Kamener Bürgern, die die Notwendigkeit des Hochstraßenbaues erkannten und sich für seine Verwirklichung einsetzten. Die Bürgerversammlungen und viele Gespräche mit Kamener Bürgern haben uns gezeigt, daß dieses Bauwerk gewollt und akzeptiert wird. Die Glückauf-Schranke war der gravierendste Engpaß im Bereich des Landesstraßenbau- amtes Hagen. Seine Mitarbeiter haben beispielhaft an dem 35-Millionen-Objekt gearbeitet. Vor einigen Jahren konnte sich wohl kaum jemand vorstellen, daß die Hochstraße noch vor 1980 befahrbar sein würde. Dank der guten, reibungslosen und unbürokratischen Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es doch möglich gewesen.
Die Hochstraße hat das Bild der Stadt völlig verändert. Dieses Bauwerk haben wir jedoch nie losgelöst von den anderen städtebaulichen Planungen gesehen. Die Hochstraße war auch Anstoß für neue Konzeptionen. Sie hat Raum für Park-, Grün- und Freizeit- flächen. Die schlanke, elegante Konstruktion bietet auch dem Auge durch ihre Transparenz einen optischen Reiz. Die beiden Kirchtürme, besonders das Kamener Wahrzeichen, der,,Schiefe Turm", werden jetzt ins richtige Blickfeld gerückt. Die reizvolle Silhouette, die sich dem Autofahrer von der Hochstraße bietet, verlockt sicher auch manchen Fremden zu einem Besuch in der Innenstadt. Die Hochstraße schafft als Verteilerschiene auch eine optimale Linienführung von der Autobahn zum Ring. Schnell in die City - schnell zu den Zielen außerhalb der Stadt. Das haben sich die Kamener Bürger schon zu Anfang dieses Jahrhunderts gewünscht. Jetzt ist es Wirklichkeit geworden."
Ein Grußwort von Bürgermeister Ketteler und Stadtdirektor Rethage im Dezember 1977
Zitate und Abbildungen aus: Die neue Hochstrasse in Kamen, Hrsgg. von der Stadt Kamen in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Stadtarchiv Kamen
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