Showtime toppt in der Version 2.0 noch die Premierenfassung des Kamener Musicals
Kamen. (wol) Showtime ist zurück. In der Version 2.0 präsentiert der Kamener Robin Lindemann sein im Vorjahr erstmals präsentiertes Musical in weiterentwickelter Fassung und setzt noch einmal etwas drauf: In der Konzertaula wurde das Ergebnis begeistert und im Stil einer Premiere gefeiert.
Ein paar neue Akteure, ein völlig neuer Song, neu choreografierte Tanzszenen und ein paar Textanpassungen – all das wirkt rundum gelungen. Figuren in der Geschichte um Showstar Jack in der Lebens- und Showkrise - gebeutelt von einer Angststörung – haben sich seit der Premiere weiterentwickelt. Der neue Jack Daniel Sprint glänzt mit einer tollen, differenzierten Stimme die auch bei den leiseren Töne und im Duett mit Partnerinnen glänzt. Zugleich nimmt er sich auch nachdem er sich nach wenigen Minuten freigespielt hat schauspielerisch wohltuend zurück. Etwas weniger Drama lässt mehr Raum für Spaß an der Unterhaltung.
Dennoch bleibt das Thema im Fokus. Seine Ängste, der Alkohol und Tabletten setzen Jack zu. Sein Schatten jagt ihn, auch der in neuer Besetzung von Timm Moritz Marquardt großartig und ausdrucksstark gesungen. Neu besetzt schließlich auch der Klatsch-Reporter, der Jack ähnlich zusetzt wie der Schatten. Inzwischen hat er optisch etwas Ähnlichkeit mit Horst Schlemmer, statt dessen spezieller Stimme aber steuert Alex Bellinkx in dieser Rolle ebenfalls gekonnte Gesangspassagen bei. Großartig übrigens sein Assistent mit starker Szenenkomik.
Die starken Melodien kommen im neuen Kontext scheinbar noch besser zur Geltung und bleiben in Erinnerung. Die Tanzanteile wurden noch ausgebaut. Die Primaballerina in der großen Spieluhrszene kam schon bei der Premierenstaffel stark rüber. Toll getanzt begeisterte jetzt auch zum Beispiel die Marionettenszene zum Song „Mein verrücktes Liebeslied“.
Und als ganz neues Element ergänzt der Matratzentango mit Kantinenchefin Ingrid alias Katrin Claßen Showtime um eine neue Musik- und Tanzfarbe und bringt zugleich ein paar leicht-frivole Andeutungen mit. Fröhlicher entlässt Showtime seine Zuschauer in der neuen Fassung. Ohnehin gehört eine starke Liebesgeschichte zur Story und mit dem Song „Geh deinen Weg“ auch eine positive Schlussbotschaft. Die Story wird weiterhin musikalisch in toller Manier umgesetzt von einem Liveorchester, das sich eigentlich hinter der Bühne versteckt. Tolle Neuerung auch hier: auf der ohnehin geschickt und vielfältig für das Bühnenbild genutzten Leinwand taucht nun zwischendurch auch das Orchester auf.
Ganz so gut besucht wie die Premierenstaffel war der Auftakt der neuen Eventstaffel in der Konzertaula nicht. Dabei lohnt die Neufassung unbedingt, auch bei einem Wiederholungsbesuch. Das fanden unüberhörbar die Besucher beim Neustart. Jede Szene wurde gefeiert und am Schluss mit anhaltenden Standing Ovations auch das Ensemble und Musicalmacher Robin Lindemann und sein Kreativstab. Für Folgeveranstaltungen am Wochenende gibt es übrigens noch Karten an der Abendkasse.
Archiv: Mehr als bunter Schein – das Kamener Musical „Showtime“ wurde für grandiosen Start gefeiert