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    Kamener Künstler wollen neue Wege bei der Kulturarbeit gehen – Ausstellung in der Musikschule als Leuchtturmprojekt

    Musikschulleiter Ruslan Maximovski, REFLEX-Künstler Reimund Kasper (unten v.l.n.r.) , Beigeordnete Ingelore Peppmeier, Kulturfachbereichsleiter Stefan Klöcker und Ausstellungskurator Heinrich Behrens (oben, v.l.n.r.) freuen sich auf die spannende Vernissage am ersten Mai-Sonntag. Foto: AGMusikschulleiter Ruslan Maximovski, REFLEX-Künstler Reimund Kasper (unten v.l.n.r.) , Beigeordnete Ingelore Peppmeier, Kulturfachbereichsleiter Stefan Klöcker und Ausstellungskurator Heinrich Behrens (oben, v.l.n.r.) freuen sich auf die spannende Vernissage am ersten Mai-Sonntag. Foto: AG

    Kamen. (AG) Die Künstlergruppe REFLEX und die städtische Musikschule haben nach 15 Jahren wieder ein gemeinsames Projekt gestartet. „Kunst und Musik: Minimal“ ist eine interdisziplinäre Ausstellung, bei der die Interaktion zwischen bildender und Klangkunst im Vordergrund steht. Am Sonntag, 5. Mai, findet in den Räumlichkeiten der Musikschule die Vernissage statt.

    Das Gemälde „Flowing Streams“ von Reimund Kasper ist eines von zahlreichen musikalisch inspirierten Bilder, die in der Musikschule zu sehen sein werden. Grafik: REFLEXDas Gemälde „Flowing Streams“ von Reimund Kasper ist eines von zahlreichen musikalisch inspirierten Bilder, die in der Musikschule zu sehen sein werden. Grafik: REFLEXDas Projekt, bei dem das Akkordeon-Ensemble der städtischen Musikschule unter Leitung von deren Chef Ruslan Maximov insgesamt drei Stücke des Minimal-Music-Pioniers Steve Reich und des Motion Trio zu Gehör bringen wird, soll eine Symbiose aus bildender Kunst und Musik sein, wie REFLEX-Sprecher Reimund Kasper erklärt. Es solle kein Abklatsch der Veranstaltung vor 15 Jahren sein, die sich damals insbesondere auf Werke von Strawinsky beziehungsweise Manet und Goya konzentriert habe, sondern optisch und akustisch neue Wege aufzeigen, die insbesondere der Jugend aufgezeigt werden sollen. Denn die, so Kasper, sei betrüblicherweise mittlerweile fast gänzlich uninteressiert an bildender Kunst, da die etablierte Szene nicht in der Lage scheint, etwa Streetart und Graffiti-Kunst als zeitgenössische Kunstformen in die Kulturarbeit einzubringen. „Wir machen als Künstler praktisch nur noch Dekoration“, fasst Kasper seine Eindrücke zusammen. „Wir sind aber keine Dekorateure, sondern Künstler“, betont er. Deshalb gelte es, neue Formate zu finden, die künftigen Generationen den Zugang zur bildenden Kunst erleichtert – und Bilder und Musik zu einem harmonischen Gesamtbild mit eigener Ästhetik zu verschmelzen. Dass diese Kombination funktioniert, beweise jeder Italo-Western mit der Musik von Ennio Morricone, vergleicht Kasper. Auch Filme würden ihre Wirkung ohne musikalische  Untermalung nie so entfalten können. Insofern könne man auch Bilder oder Skulpturen mit Musik erst ins richtige Licht setzen – und das Genre Minimal Music eigne sich dafür hervorragend. Die Werke von Reich und dem Motion Trio entstehen, ähnlich wie die von Steve Reich, durch die minimale Versetzung von Takten, aus der sich neue, ineinander verwobene Strukturen ergeben. Durch die Redundanz der melodischen Elemente, die das Gesamtwerk dabei in einem ständigen Wechsel halten, entwickelt Minimal Music einen regelrechten hypnotischen Sog. Den entfaltete auch das Akkordeon-Ensemble der Musikschule, das sich bei der Vorbereitung auf die Ausstellung mit den REFLEX-Künstlern in der Musikschule traf, um sie für ihre Werke zu inspirieren. Die bildenden Künstler beobachteten die Musiker und lauschten gebannt den Tönen des Sextetts, das Reich’s „Six Pianos“  kurzerhand in „Six Accordeons“ umfunktionierten – „ein schweres Werk“, wie Ensembleleiter Maximovski zugibt, die Proben für das anspruchsvolle Stück seien für seine Musiker schon herausfordernd gewesen. Die akustischen Impressionen transponierten die bildenden Künstler anschließend sprichwörtlich auf ihre Leinwände, die ab nächsten Monat zu sehen sein werden. Bei der Vernissage wird das Akkordeon-Orchester live auftreten, dabei die Akustik der Musikschule nutzen und die gesamte Ausstellungsfläche, die sich über mehrere Etagen erstreckt, beschallen. Die Symbiose aus Kunst und Musik könnte insgesamt ein neuer Weg für die Kulturarbeit in Kamen insgesamt sein, die aktiv am Leben erhalten werden müsse, sagt Reimund Kasper. So wolle die Künstlergruppe bei künftigen Projekten womöglich auch die Kamener Schulen mit einbinden. Die Ausstellung „Kunst und Musik: Minimal“, bei der auch ein bildgewaltiger, 70-seitiger Katalog mit QR-Codes zur gehörten Musik erworben werden kann, wird am Sonntag, 4. Mai, um 11 Uhr eröffnet und ist bis zum Sonntag, 11. Juli, zu den Öffnungszeiten der städtischen Musikschule zu sehen – und bei Interesse auch zu hören.

    Archiv: Kunst und Musik: MINIMAL – Interdisziplinäres Kulturprojekt in Kamen

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