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Zum großen Fest: "Offene Ateliers" in diesem Jahr mit zahlreichen Kunstschaffenden aus Partnerstädten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

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Kamen. (AG) Seit mehr als zehn Jahren öffnen Kamens Künstlerinnen und Künstler, ob einzeln oder in Gruppen, die Türen zu ihrem "Allerheiligsten" und veranstalten die "Offenen Ateliers". In diesem Jahr wird die mittlerweile zur Tradition gewordene Veranstaltung, die am Freitag, 19. Mai, und Samstag, 20. Mai, jeweils von 12 bis 18 Uhr, wieder über die ganze Stadt verteilt stattfindet, etwas größer ausfallen. Der Grund: Sie wird in das Partnerschaftsfest "Building Bridges" am nächsten Wochenende eingebunden.

Kunstwerk "Kamen" von Reimund Kasper im Rathaus enthüllt: Liebeserklärung in Öl und Worten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

ausstellung rathaus423AGBei der Enthüllung des Kunstwerks "Kamen" von Reimund Kasper (2.v.l.) waren neben Bürgermeisterin Elke Kappen auch die stellvertretenden Bürgermeister Manfred Wiedemann (l.) und Rainer Fuhrmann (r.) dabei. Foto: AG

Kamen. (AG) Das Kunstwerk "Kamen" von Reimund Kasper wurde in der letzten Woche im Treppenaufgang zum Ratstrakt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, wo es nicht nur die Mitglieder von Rat und Ausschüssen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf dem Weg zum Ratssaal begrüßen wird.

Das farbgewaltige Gesamtkunstwerk besteht aus drei Elementen, zwei Ölgemälden und einer Wörterwand. Das große Ölgemälde auf der Südseite des Treppenaufgangs nimmt den größten Raum ein. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der "Schiefe Turm" der Pauluskirche als Zeuge vieler Jahrhunderte Kamener Stadtgeschichte und als heimatliches Wahrzeichen. Dies ist auch der zweite, jüngere Turm der ehemaligen Schachtanlage Monopol, der mit seiner 150-jährigen Bergbaugeschichte einen ähnlich hohen Identifikationswert mit der Stadt erreicht hat und sich entsprechend als weiterer Protagonist auf dem Bild wiederfindet. Die gewollt freie Pinselführung lässt viel Freiraum für Interpretationen zu, ein lockerer Strich etwa stellt das Kamener Kreuz dar und einige angehängte Winkel erinnern an die historische Hindenburgsiedlung. Zu den symbolwertigen Elementen auf der linken Seite des Werks gehört die Fünfbogenbrücke über die Seseke, welche bekanntlich die älteste Eisenbahnbrücke Deutschlands ist und die nicht nur die Stadthistorie, sondern in diesem Bildzusammenhang auch die Bedeutsamkeit des Grundelements Wasser betont, indem sie sinnbildlich für die gelungene Renaturierung der Seseke steht. Dieses Motiv wiederholt sich an der Wand gegenüber dem großformatigen Bild, ebenfalls in Öl auf Leinwand. Das kleinere Werk wird auf der rechten Seite durch eine Wortwand ergänzt, auf der sich Begriffe finden, die bei den Kamenern Heimatgefühle wecken, wie "Knickerkirmes", "Schiefer Turm", "Maibrücke", "Monopol" oder "Kamener Kreuz". Zur Enthüllung nach der letzten Ratssitzung betonte Reimund Kasper seine Intention, Gefühle zu zeigen - was in heutiger Zeit leider gegen den Trend ist, wie er bedauert. Doch gerade deshalb habe ihm diese "Zutat Gefühl" beim Malen ganz besonders am Herzen gelegen, sagt Kasper. Bürgermeisterin Elke Kappen betonte bei der Enthüllung ihre Freude darüber, dass die monumentale Liebeserklärung in Öl an die Heimatstadt jetzt für viele Jahre ein fester Bestandteil der Rathauswände sein wird.

Lebenswelten eindrucksvoll zugespitzt in Weiß und Schwarz: Ausstellung von Sigrid Müller und Angelika Naujoks

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

Ausstellung 4 WOL 423Sigrid Müller und Angelika Naujoks stellen im Kamener Haus der Bildung aus. Foto: wol für KamenWeb.de

Kamen. (wol) Weniger als Weg zum Mehr – Sigrid Müller und Angelika Naujoks haben das mit ihrer Ausstellung „WeißDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!“ großartig umgesetzt. Mit dem (fast) vollständigen Verzicht auf alles Bunte entsteht in ihren Arbeiten aus dieser Einschränkung neuer Reiz. Zu sehen ist das ab sofort im Kamener Haus der Bildung.

Das Betrachten alter Familienfotos bot den Künstlerinnen den Anstoß für ihr Projekt. Die Beschränkung auf Weiß, Schwarz und alles dazwischen wirkt beim Betrachten der Bilder keineswegs als Effekthascherei. Sie seien beide nach der Wahl dieses Themas schnell überzeugt davon gewesen, sich auf diesem Weg ausdrücken zu können, betonen Sigrid Müller und Angelika Naujoks am Rand der Ausstellungseröffnung. Sie malten stets getrennt voneinander, tauschten sich aber intensiv aus über das, was so entstanden ist. Verschiedene Motivwelten entstanden nicht durch Absprache, sondern aus dem, was den Einzelnen besonders beschäftigt.
Für Sigrid Müller sind das überwiegend Menschen in alltäglichen Szenen, vielfach als Portrait, manchmal als sehnsuchtsvoller Betrachter von Landschaft. Angelika Naujoks zeigt bedrohte Lebewesen und damit vielfach Motive aus der Tierwelt und seltener aber auch den Menschen. Große Weltthemen wie Krieg und Klimawandel beschäftigen beide. Wandel, Verlust, Bedrohung, Sehnsucht aber auch Glück und Vertrauen spiegeln ihre Arbeiten und deren Titel wieder. Langjährige künstlerische Erfahrung ist ganz augenscheinlich für beide Basis der Arbeiten für diese Ausstellung

Wenn sich doch einmal ein wenig Farbe in die Bilder mischt, dann mit starkem Effekt. Ein paar rote Spritzer machen aus dem machtvollen Nashorn ein Opfer. Beide lassen solche Ausnahmen zu und brechen auch bei Material und Motiven gelegentlich aus, versagen sich und den Betrachtern aber ansonsten die Ablenkung durch gewohnte Buntheit.

Es sei vielleicht doch selten etwas nur schwarz oder weiß, blickte bei der Begrüßung zur Vernissage Daniel Heidler, Vorsitzender des Kulturausschusses des Rates der Stadt, in seine kommunalpolitische Erfahrungswelt. Im Versuch einer Einordnung nahm die Kunsthistorikerin Anke Schmich im Farbverzicht weniger Einschränkung war als neue Reize. Violistin Freya Deiting fügte zum Ausstellungsstart klassische Töne hinzu.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 21. Mai im Kamener Haus der Bildung (VHS, Bergstraße 13, Kamen-Heeren-Werve), am 17. Mai von 19 bis 20 Uhr auch im Rahmen einer Finissage.

Ausstellung 2 WOL 423Freya Deiting von der Kamener Musikschule untermalte die Ausstellungseröffnung.

Ausstellungseröffnung: Naturkraft – die Kraft der Natur und Kräfte gegen die Natur

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

Der Künstlerbund Schieferturm Kamen e. V. stellt in der Ökologiestation Bergkamen aus.

Bergkamen. Die Ökostation bietet einen besonders passenden Raum für Bilder und Objekte, die die Auseinandersetzung mit der Natur und ihrer Kraft zum Thema haben. Als der Ausstellungsort für die Künstlerinnen und Künstler der Kamener Gruppe feststand, war auch schnell das Thema gefunden, zu dem alle individuell in den vergangenen Wochen arbeiteten. Als Ergebnis zeigen einige der Werke überzeitliche Aspekte wie die generelle Schöpfungskraft oder besondere Gefühle, die die Natur im Menschen hervorrufen kann. Andere setzen sich mit der Kraft konkreter Ereignisse wie einem Erdbeben oder einem Tsunami auseinander. Auch die zerstörerische Kraft, die der Natur entgegengebracht werden kann, kommt zum Beispiel in einzelnen Keramikobjekten zum Ausdruck.

Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, dem 27.04.2023, um 19:30 Uhr laden die Ökostation und der Künstlerbund Schieferturm herzlich ein. Die Werke sind in der Folge zu sehen bis zum 06.06.2023 jeweils zu den Öffnungszeiten der Ökostation Mo – Do, 8:00 – 16:00, und Fr, 8:30 – 14:00, sowie nach Vereinbarung (02389 980999).

Naturfreunde Kamen, Ortsgruppe Heeren holen Ausstellung über Ackergifte und Pestizide nach Kamen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

graeser119Kamen. Schon seit langem gibt es einen öffentlichen Diskurs über Glyphosat und Co.. Die Stadt Kamen verzichtet bereits seit Jahren komplett auf den Einsatz von Pestiziden. Auch der Eichenprozessionsspinner wird nicht chemisch bekämpft, sondern abgesaugt. Nun holen die Naturfreunde in Kooperation mit der Stadt Kamen eine Ausstellung ins Foyer der Stadthalle, die in Bild und Schrift über die Folgen von Pestizideinsätzen in Deutschland informiert. Welche Auswirkungen haben Pestizide auf Insekten, Böden und Gewässer sowie auf den Menschen? Diese und viele weitere Fragen werden in der Ausstellung beantwortet.
 
Die Ausstellungseröffnung findet am 01.02.2023 um 18.00 Uhr im Foyer der Stadthalle durch Bürgermeisterin Elke Kappen statt. Fachlich einführen wird Oliver Wendenkampf. Er ist Dipl.-Biologe und seit Mitte 2022 Geschäftsführer des Umweltzentrums Westfalen gGmbH sowie Betriebsleiter der Ökologischen Station des Kreises Unna. Auch der Landesverband der Naturfreunde in NRW e.V. wird an dem Abend vertreten sein. Dipl.-Biologin Renate Pfeifer wird das Naturschutzprojekt „LebensRäume – Ökosysteme verstehen und schützen“ vorstellen. Bei dem Projekt geht es um Umweltbildungsveranstaltungen und praktische Naturschutzaktionen, die in 2023 gemeinsam mit den Naturfreunde-Ortsgruppen durchgeführt werden sollen. Hierbei geht es insbesondere um die Umsetzung von Gemeinschaftsprojekten zwischen den Naturfreunden und der Stadtgesellschaft. Somit sind alle Bürgerinnen und Bürger mit spannenden Projektideen in Sachen Umwelt- und Naturschutz herzlich eingeladen, den Austausch mit den Naturfreunden an dem Abend zu suchen. Gefördert wird das Projekt LebensRäume von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW.
 
Die Ausstellung kann bis zum 10.02.2023 zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden:  
Montag und Dienstag 7:30 – 16:30 Uhr
Mittwoch 7:30 – 13:00 Uhr
Donnerstag 7:30 – 17:00 Uhr
Freitag 7:30 – 13:00 Uhr

Künstler Reimund Kasper beschenkt Stadt mit zwei "Kingsize-Bildern" über die historische "Negerdorf"-Siedlung

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

kunstkasper0123AGBürgermeisterin Elke Kappen ist begeistert von den Werken "Negerdorf 1 und 2", die Künstler Reimund Kasper (1.v.l.) der Stadt am Donnerstag zum Geschenk machte. Aufgehängt wurden sie an prominenter Stelle, nämlich auf der Museumsetage des Hauses der Stadtgeschichte. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Anlässlich der anstehenden 150-Jahrfeier der Zeche Monopol, die im Juli auf dem ehemaligen Zechengelände groß gefeiert wird, machte der Kamener Künstler Reimund Kasper der Stadt Kamen ein ganz besonderes Geschenk: Zwei großformatige Ölbilder, die den ursprünglichen Charakter der historischen Hindenburg-Bergarbeitersiedlung widerspiegeln. Diese hängen jetzt dauerhaft an einer Wand des Konferenzraums des Hauses der Stadtgeschichte.

Die beiden jeweils 1,80 mal 1,30 Meter großen Werke zeigen Lebensumstände aus jeweils verschiedenen Zeiten. In der Arbeit "Negerdorf 1", einer künstlerischen Reise in die Zwischenkriegszeit, sind Originalbaupläne von 1920 malerisch in das Bild integriert worden und die eigens aus dem Stadtarchiv "ausgegraben" worden waren. Die geringe Größe der Wohneinheiten zuzüglich der Stall- und Kellerräume stellte für die Familien eine Herausforderung dar. Die Selbstversorgung, die die Gärten und das Vieh gewährleisteten, garantierte einen bescheidenen Lebensstandard. Viele Haushalten besaßen die bekannte "Bergmannskuh", später kam noch das "Rennpferd des kleinen Mannes" dazu, also die Brieftaube. Die weiße Wäsche, die auf "Negerdorf 1" hinter dem Portrait einer Ziege flattert, kann aufgrund der verrußten Luft in der Kolonie nicht lange weiß geblieben sein - so viel weiß jeder, der diese Zeiten miterlebt hat. Die Ziege "Emma", die seine eigene Familie in der Nachkriegszeit hielt, lieferte Kasper die Inspiration für dieses "tierische" Motiv.

Einen Brückenschlag von der Vergangenheit in die Gegenwart konstruierte Kasper rechts daneben im Bild "Negerdorf 2", auf dem man deutlich erkennt, wie stark sich die Häuser farblich und gestalterisch veränderten. Nach dem Krieg war man mit den beengten Wohnverhältnissen und der sachlichen Architektur nicht mehr zufrieden und die Auswüchse der Anbauten und Modifikationen an der Originalsubstanz nahmen ihren Lauf. Jahrzehnt für Jahrzehnt zerfiel die eigentliche Architektur dieser Siedlung zu einer Art Baumarktmuseum. Hinzu kamen Um- und Anbauten, die das gesamte Bild der Siedlung zum Nachteil veränderten. Die flatternde weiße Wäsche ist Vergangenheit. Dafür ist mitunter das weiße SUV an seine Stelle getreten. In den eingezeichneten Grundrissplänen erkennt man die große Bedeutung von Garage, Gartenhaus und Grillplatz. Das optische Erscheinungsbild des heutigen "Negerdorfes" hat sich zum städtebaulichen Kuddelmuddel entwickelt.

"Kunst muss nicht schön sein, sondern in erster Linie eine vermittelnde Funktion haben", erklärt Reimund Kasper. Das es von der Grundästhetik her trotzdem schöne und optisch ansprechende Werke sind, die trotz der des eher düsteren künstlerischen Themas farbenfroh wirken, sei dabei "eher Zufall", so Kasper. Der in heutiger Zeit anstößig wirkende Name "Negerdorf" habe in den alten Tagen der Bergmannssiedlung keinerlei negative Assoziationen geweckt, sondern im Gegenteil den Zusammenhalt der kohlegeschwärzten Männer, die dort lebten, auf humorige Weise betont. Die beiden Bilder haben jetzt ihren Stammplatz im Saal der Museumsetage des Hauses der Stadtgeschichte, wo sie die Dauerausstellung über die Geschichte der Sesekestadt perfekt ergänzen. Im kommenden August werden sie einen vorübergehenden Umzug erleben, wenn die große 150-Jahr-Feier auf dem Monopol-Gelände gefeiert wird, zu der auch ein Nachkomme von Werksgründer Wilhelm Grillo erwartet wird - dort sollen die Bilder dann in der Industriekulisse des Maschinenhauses die Besucher in ihren Bann ziehen.