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Galerie Zeitlos meldet sich mit Highlight aus Corona-Pause zurück

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

galerie zeitlos920AGKünstler Franz Lauter und seine Frau Hanna (3. u. 4. v. l.) und das Duo Angela Meyer und Peter Krüger (1. u. 2. v. l.) leisteten Galeristin Gaby Arnemann (l.) Beistand bei der Eröffnung der Ausstellung von Allan Rzepka. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Eigentlich sollte sie schon Ende März stattfinden - die spektakuläre Ausstellung des international renommierten Malers Allan Rzepka. Corona machte Galeristin Gaby Arnemann damals einen Strich durch die Rechnung, aber am Samstag wurde die Ausstellung endlich mit einer viel beachteten Vernissage eröffnet.

Aus gesundheitlichen Gründen konnte der preisgekrönte Krakauer Künstler nicht selbst an der lang ersehnten Ausstellungseröffnung teilnehmen, die auf großes Publikumsinteresse stieß - wäre nicht die Pandemie gewesen, wäre die Galerie sicherlich noch voller gewesen. Aber der mittlerweile 80-Jährige, der in 120 Ausstellungen zwischen seiner Heimat Polen und Australien vertreten ist und schon zu Lebzeiten mit einen Eintrag in die polnische Enzyklopädie geehrt wurde, hat viele Freunde, die stellvertretend für den Visionär da waren. Dazu zählten auch der Künstler Franz Lauter und seine Frau Hanna, die seit 50 Jahren eng mit Rzepka befreundet sind und der Ausstellung in Form einer Eröffnungsansprache einen angemessen würdigen Rahmen verliehen. Dabei zur Seite stand ihnen Sängerin Angela Meyer, die, begleitet von Pianist Peter Krüger, mit englisch- und französischsprachigen Chansons für einen passenden musikalischen Rahmen sorgte.

Franz Lauter ließ Rzepkas Vita, die er über Jahrzehnte begleitete, Revue passieren. Noch mit 75 Jahren unterrichtete Allan Rzepka, der schon in den sechziger Jahren gleich zweimal bei der Biennale in Paris ausgezeichnet wurde, als Professor an der Kunstakademie Krakau. 30 Ölgemälde, die der Surrealist, der nach Aussage von Experte Lauter als einziger Künstler vom damaligen Staatspräsidenten Lech Walesa das Offizierskreuz verliehen bekam, hängen aktuell an den Wänden der Kamener Galerie Zeitlos. 30 Arbeiten, die aus ebenso vielen Jahren stammen, von den frühen Neunzigern bis in die Gegenwart, Bilder, die Rzepka eine große visionäre Schaffenskraft bescheinigen, wenn man die Datierung beachtet. Dazu zählen eindeutig Werke aus einer Entstehungsphase von weit vor dem Coronajahr 2020, in denen Menschen mit Masken dargestellt sind. Um einen sozialkritischen Bezug zur aktuellen Situation herzustellen, braucht man als Betrachter teils noch nicht einmal allzu viel Interpretationsvermögen. "Ein Bild ist wie ein Buch", erklärt Hanna Lauter, man müsse es nur lange genug betrachten, um darin versteckte Nachrichten zu lesen. Das Bild "Unsere Welt", mit dem sich Rzepka schon in den neunziger Jahren auf surrealistische Art und Weise dem Thema Umweltschutz näherte, ist ein gutes Beispiel. Ein zerbrochener Obstkorb über ausgekippten Äpfeln, die einen Bücherstapel bedecken, ist Sinnbild für die Zerstörung der Natur, die einhergeht mit der Versuchung des Konsums und der entsprechenden Unterordnung des Geistes. In Rzepkas Bildern gibt es auf jeden Fall viel zu entdecken.

Die Ausstellung ist bis zum 17. Oktober zu sehen. Am kommenden Samstag ab 19 Uhr werden im Zuge der Veranstaltung "Stadtleuchten" zusätzlich die Türen der Galerie Zeitlos geöffnet - natürlich unter strenger Einhaltung der bekannten Corona-Maßnahmen.