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Aufgepimpter Blues begeistert

am . Veröffentlicht in Musik

Blues417 CVChris Kramer & Beatbox 'n' Blues. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Kamen. Dass Chris Kramer den Blues im Blut hat, ist Kennern der Szene seit Jahrzehnten bekannt. Der vielleicht beste Blues-Harp-Spieler Deutschlands trat am Freitag im Restaurant der Kamener Stadthalle auf. Als musikalische Unterstützung hatte der erfahrene Musiker den Beatboxer Kevin O’Neal und Gitarrist Sean Athens mitgebracht.

Der Auftritt des Trios „Beatbox ’n’ Blues“ sollte ursprünglich in der Stadthalle stattfinden, aber der schwache Vorverkauf führte zu einer Verlegung des Konzerts. Für die 110 Besucher und die drei Akteure auf der kleinen Bühne erwiesen sich die eigentlich schlechten Vorzeichen als Glücksfall, erlaubte die gemütliche Atmosphäre Künstlern und Publikum schnell eine intime Beziehung miteinander aufzubauen.
Die wenigen Gäste, die Chris Kramer vorher vielleicht noch nicht kannten, sollten ihn an diesem Abend gut kennenlernen. Denn der passionierte Blues-Musiker begnügt sich nicht nur damit, zu singen und Mundharmonika oder Gitarre zu spielen; er lässt das Publikum in vielen Erzählungen an seiner Vita und der schon in frühester Kindheit entdeckten Liebe zur Musik teilhaben. Das Ganze macht er mit so viel Selbstironie und Humor, dass mancher Standup-Comedian neidisch werden könnte.

Keine Überraschung ist zudem, dass seine Kompositionen, die er mal auf deutsch und mal in englischer Sprache verfasst hat, alles andere als ernst ausfallen. „Lass mich dein Bärchen sein“, der „Froschkönig Blues“, oder die zu einem Song umfunktionierten sinnlosen Aussagen von Fußballspielern bei „Erst hatte ich kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu“, sind dafür ein gutes Beispiel.

Als Rhythmus-Garant und orale Perkussions-Maschine fasziniert dazu Kevin O’Neal das Publikum. Wer die Augen schließt, meint, eine komplette Band mit einem Schlagzeug und der dazugehörigen Base-Drum, Snare und Hi-Hat zu hören. Doch der Beatboxer macht alles mit dem Mund, was verblüfft und begeistert zugleich aufgenommen wird. Doch nicht nur für seine Einlagen gibt es immer wieder Szenenapplaus, auch Gitarrist Sean Athens erntet für seine teils furiosen Solis reichlich geklatschte Anerkennung.

Keine Frage, die drei spielfreudigen Protagonisten hätten sicher mehr Publikum verdient gehabt. Trotzdem ist der Auftakt der Reihe „Comedy & Musik“ gelungen und hat nebenbei gezeigt, dass die Stadthalle auch kleinere Konzerte in einem passenden Ambiente durchführen kann.

„Die letzte Runde“ im Revier mit dem MUSIC CIRCUS RUHR: „Tanz in den Mai“ am Sonntag, dem 30. April 2017

am . Veröffentlicht in Musik

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  • Noch nie war die Kartennachfrage so riesig wie in diesen Tagen: Nur Top-Hits, Kleinkunst und großartige finale Überraschungen
     
  • An der Abendkasse nur noch Tickets solange der Vorrat reicht: Tickets sind für 16,00 Euro erhältlich!

Oberhausen. Rock und Pop im Revier! Aber: Es wird die letzte Runde mit dem MUSIC CIRCUS RUHR! Am kommenden Sonntag, 30. April 2017, wird der „MUSIC CIRCUS RUHR“ um 20.00 Uhr im Schulte Ostrop Park ein letztes Mal zum Leben erwachen. Die 6. Auflage der „Tanz in den Mai“ im „MUSIC CIRCUS RUHR“ zieht endlos viele Partygänger ab 34(!!!) Jahren in ihren Bann. Damit ist dieses Partyevent auch 2017 die wohl größte Tanz in den Mai Veranstaltung im westlichen Ruhrgebiet. Weitere Informationen gibt es unter www.music-circus-ruhr.de.
 
Die einmalige Zirkuszelt-Kulisse mit dem dazugehörenden riesigen Biergarten wird zum Tanz in den Mai 2017 mehreren tausend Leuten Platz bieten. Das ganz besondere Ambiente aus Park- und Zeltlandschaft, gekoppelt mit modernster Licht- und Tontechnik, zu den großen Hits aus Pop, Party und Rock bietet die perfekte Kulisse, um in den Wonnemonat zu starten. Der Einlass ist ab 34 Jahren!
 
Um 20:00 Uhr öffnen sich die Zirkuszeltplanen. An der Abendkasse gibt es noch Karten zum Preis von 16,00 Euro. Dies aber nur solange der Vorrat reicht. Auf der großen Haupt-Area I gibt es für die Partygäste den bewährten „MUSIC CIRCUS RUHR“ Musikmix mit den besten Hits von damals. Die zweite Area, in der auch modernere Hits gespielt werden, öffnet um 21:00 Uhr. Abgerundet wird die letzte Runde mit Kleinkunst und zahlreichen kleinen und großen Überraschungen. Bis in die frühen Morgenstunden heißt es feiern wie früher. Am Ende der Nacht heißt es Abschied nehmen vom „MUSIC CIRCUS RUHR“, der dann für immer seine Türen schließen wird.
Weitere Informationen zum MUSIC CIRCUS RUHR gibt es online unter www.music-circus-ruhr.de.

Große Lieder für kleine Menschen: CD-Premiere bei Willi Schulte

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Gugelhupf417AMGugelhupf in Aktion - von links Florian Dörschug, Jonas Marian Pieper, Jana Flaccus und Carolin Pommert.von Andreas Milk

Kamen. Kinderlieder, die auch Erwachsene nicht in die Flucht treiben - "Gugelhupf" beweist: Das geht. Hinter dem Namen stecken der Kamener Jonas Marian Pieper und eine Handvoll Freunde. Ihre CD "Jetzt geht's rund" hat Ende des Monats Premiere - unter anderem mit einem kleinen Live-Konzert im Laden von Willi Schulte in Heeren. Das könnte zum Beispiel dazu führen, dass Kinder künftig gesündere Zähne haben. Das "Zahnputzlied" macht jedenfalls Laune.
Pieper, Student der Tontechnik und freiberuflich als Musiker und Musical-Darsteller unterwegs, hat schon als kleiner Junge viel gesungen und musiziert. Ende 2015 schrieb er das erste Mal selbst Lieder für Kinder. Und zwar mit dem Anspruch: Auch die Eltern sollen beim Zuhören nicht leiden müssen. "Ich mag die Lieder selber", sagt er jetzt über die zehn Stücke auf der CD. Sie handeln von Dingen, die Kinder halt so beschäftigen - vom Radfahren, von Süßigkeiten, vom ewig langen Sitzen im Auto, vom Sich-anstrengen-Müssen. Musik für die ganze Familie eben.
Ohne professionelles Studio, dafür aber mit "satt" Know-how hat "Gugelhupf" die Lieder eingespielt. Neben Gitarrist und Sänger Pieper sind bei Live-Auftritten der Keyboarder Florian Dörschug sowie die Sängerinnen Jana Flaccus und Carolin Pommert beteiligt; zum Team gehören außerdem Birgit Widmann und Elisabeth Deppe. Allesamt haben sie beruflich und/oder des Studiums wegen mit Bühne, Musik, Musical zu tun. Und vor allem haben sie Spaß am "Gugelhupf"-Projekt - bester Beweis: das Youtube-Video vom "Zahnputzlied", bei dem sich Jana Flaccus und Carolin Pommert äußerst charmant kaputt lachen. "Zahnputz-Solo!"
Aber, zugegeben: Über Musik zu schreiben, ist irgendwie doof. Also bitte selbst reinhören. Oder hingehen. "Gugelhupf" stellt die CD am Samstag, 29. April, um 11 Uhr bei Willi Schulte in Heeren vor - zu kaufen gibt es sie da natürlich auch, Kostenpunkt: acht Euro. Ein weiteres Kleinkonzert ist am Mittwoch, 17. Mai, um 15 Uhr in der Buchhandlung Hornung in Unna. Und schon ab dem 27. April ist "Jetzt geht's rund" bei den bekannten Downloadportalen im Internet zu finden.

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Neue Philharmonie spielt wieder klangvoll auf

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173511PDie Neue Philharmonie Westfalen gastiert wieder in der Kamener Konzertaula. Foto: Pedro Malinowski

Kreis Unna. Die Neue Philharmonie Westfalen existiert seit 21 Jahren. Das Programm lässt jedoch trotz erreichter „Volljährigkeit“ des größten Landesorchesters auch in der neuen Spielzeit 2017/2018 nichts vom gewohnten Schwung vermissen.
 
Garant für ein in der nächsten Saison in sich stimmiges Programm ist Generalmusikdirektor Rasmus Baumann. Er hat für die Spielzeit 2017/2018 wie gewohnt neun Sinfoniekonzerte in der Kamener Konzertaula vorbereitet und stellt dabei 26 Komponisten von Bach über Leonard Bernstein bis Anton Webern vor.
 
Die musikalische Reise geht über Lateinamerika bis nach Fernost. Ein Highlight werden sicherlich die verschiedenen Vertonungen der wohl bekanntesten Liebesgeschichte der Welt – Romeo und Julia – beim fünften Sinfoniekonzert am 17. Januar 2018 ein.
 
Eingebettet wird die Spielzeit mit Open-Air-Konzerten. Das erste steht am Sonntag, 2. Juli auf dem Kamener Rathausvorplatz an, das zweite am Samstag, 15. Juli auf dem Marktplatz in Unna.
 
Außerdem will das Orchester u.a. mit einem Weihnachtskonzert (20. Dezember in Unna), einem Silvesterkonzert (29. Dezember in Fröndenberg), einem Neujahrskonzert (3. Januar in Lünen), Kammerkonzerten auf Haus Opherdicke (8. Februar und 26. April) oder auch Kinderkonzerten ein junges und älteres Publikum begeistern.
 
Das gesamte Programm der Spielzeit 2017/2018 findet sich im Internet unter www.neue-philharmonie-westfalen.de. Karten gibt es beim Kreis unter Tel. 0 23 03 / 27 14 41, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. PK | PKU

1. „Family Music Day“ am 30.04.2017 live im Freizeitzentrum Lüner Höhe

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Family Music Day1. „Family Music Day“ am 30.04.2017 live im Freizeitzentrum Lüner HöheKamen. Das Team des Freizeitzentrums Lüner Höhe in Kamen, Ludwig Schröder Str. 18 hat wieder eine ganz besondere Veranstaltung geplant. Erstmalig findet am Sonntag, den 30.04.2017 der „Family Music Day“ statt  Der „Family Music Day“ bietet Kindern ab 10 Jahren, Jugendlichen und Eltern die Möglichkeit, gemeinsam ein Livemusik – Konzert zu besuchen. Gleich drei echte „Stars“ bietet das FZ für diesen Tag. Einlass an diesem Konzerttag ist um 16:30 Uhr, Beginn 17:00 Uhr. Als erstes wird der vor allem durch youtube bekannte Rapper „MaximNoise“ auftreten und mit seinen gefühlvollen Rapsongs für Begeisterung sorgen. MaximNoise ist noch relativ jung in der Szene, veröffentlicht aber seit zwei Jahren Rap auf ganz andere Art. Zu seinem Markenzeichen gehören Balladen und Popsongs die sich textlich mit Jugendthemen auseinandersetzen. Um 18:00 Uhr dann betritt Deutschlands wohl bekannteste Rapperin und Sängerin „Lumaraa“ die Bühne. LUMARAA zählt aktuell zu den Top 3 Rapperinnen des Landes. Mit über 40 Millionen YouTube - Klicks auf ihren Videos, ausverkauften Clubtouren, unzähligen Festival- Auftritten, sowie über 60.000 treuen Facebook Fans hat sie für diesen Tag Songs aus ihren drei bisher erschienen CD´s im Gepäck. Da Lumaraa gerade auf Deutschlandtour ist, tritt sie mit kompletter Bandbegleitung auf. Um 19:00 Uhr  bietet das Programm dann „Jay Oh“, der mit seiner Stimme bereits im vergangenen November in der Konzertaula bei der Teenage History bei Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen für Begeisterung und Gänsehaut sorgte. Der Gewinner der TV –Show „Das Supertalent“ 2015 wird unter anderem Songs von Elton John, Michael Bublé oder Stevie Wonder live präsentieren. In den Umbaupausen sorgt die Tanzgruppe „Freetime Dancers“ des Freizeitzentrums für Stimmung. Gegen 19:30 Uhr endet das Familienkonzert und es gibt noch Gelegenheit für Autogramme und Fotos. Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt im Vorverkauf 6,00 €. Die nötigen Eintrittskarten sind ab sofort im Freizeitzentrum Lüner Höhe erhältlich oder per email an e-post@jfz-kamen oder telefonisch unter 02307 12552 reservierbar.

Musikkritik: 8. Sinfoniekonzert: „Paare“ als Thema und als Solisten; und fast ein Rausch der Klangfarben

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Pixabay.comvon Dr. Götz Heinrich Loos

Kamen. Dem 8. Konzert der Neuen Philharmonie Westfalen der Spielzeit 2016/17 am vergangenen Mittwochabend in der Konzertaula wurde das Motto „Paare“ vorangestellt. Roland Vesper erläuterte, denn bei den beiden Werken nach der Pause war klar, dass es um berühmte ebensolche ging; aber Brahms‘ Doppelkonzert (das für Violine, Violoncello und Orchester a-moll op. 102)…? Ja, klar, zwei Soloinstrumente – zuerst im Disput, später unisono vereint, dann aber wieder etwas stürmischer im letzten Satz. Hier ging es um den handfesten Streit zwischen Brahms und seinem Freund Joseph Joachim, ein eigentlich treuer Wegbegleiter, namhafter Violinvirtuose; leider hatte sich Brahms im Scheidungsstreit zwischen Joachim und seiner Frau auf deren Seite gestellt, mit der Folge, dass Joachim nicht mehr mit ihm sprach. Mit diesem Konzert versuchte Brahms die Freundschaft wiederzubeleben. Die Solisten waren keine Freunde, sondern Brüder: Sebastian Schmidt an der Violine, Bernhard Schmidt am Violoncello – ein eingespieltes Team (im wahrsten Sinne des Wortes!). Bernhard Schmidt überraschte gleich zu Beginn mit einer sehr markigen, kantigen Interpretation, erfrischend anders als viele Einspielungen dieses Werkes. Ihre perfekte Abstimmung besonders im Andante war glasklar. Und das Orchester hielt kräftig mit, teils auch dagegen – klanglich ebenfalls weniger weich als bei diesem Werk üblich, ja, der Streit war hörbar! Aber in bester Form! Dazu trug freilich auch der Dirigent bei, an diesem Abend ein Gast: Marc Piollet, ein Hüne mit langen Händen, der beileibe keinen Taktstock benötigte (und auch wirklich keinen benutzte). Mit engagierten Bewegungen trieb er das Orchester an, aber nicht tyrannisch, sondern frisch und verschmitzt lächelnd, eben mühelos. Die NPW machte alles mit, ohne Missklänge oder Patzer, alles zu ihrer professionellen Ehre gereichend.

Dann Albert Roussels „Bacchus et Ariane“, op. 43, Suite Nr. 2. Roussel war sehr von Ravel beeinflusst und spielte sehr stark mit den Klangfarben. Im Wesentlichen ist diese zweite Suite auf die Begegnung Arianes (oder besser Ariadnes) mit Bacchus zugespitzt, eine schnell zur Sache kommende rauschhafte Angelegenheit, die sich weiter steigert zur Dauerekstase, einem wilden Bacchanal. Musiktypologisch sind fast von Anfang an viele marschartige Rhythmen vorhanden, teilweise verspielt, teilweise irrsinnig… Aber mit großem Orchester nicht schlecht!

Und schließlich César Francks Sinfonische Dichtung „Psyché“: „Klassischer“ als Roussel? Ja! Aber doch gewaltig spätromantisch. Zurückgenommener als Roussel zweifelsohne, dafür mit Franck-typischen Akzenten, z. B. die mir sehr angenehme Eigenständigkeit der tieferen und tiefen Streicher, überhaupt tiefe Stimmen in oft deutlichem Kontrast zu den höheren Stimmen. Irgendwo zwischen Wagners „Tristan“ und dem Impressionismus verortet Kerstin Schüssler-Bach das Werk im Programmheft. Und doch ist Francks Ausdruck zu eigenständig, dieser Hybride entwachsen. Jedenfalls malt das Werk die Annäherung zwischen Eros/Amor und Psyche sehr eindringlich nach. Die Apotheose endet erstaunlich sanft, nach einem Trubel und einem Gefühls-Wechselbad, mit großen Spitzen und – eben auch zum Ende – großer Zurückgenommenheit; eigentlich kein Magnet, um Klatschen beim Publikum zu animieren. Aber der künstlerische Gedanke ist natürlich wichtiger. Für mich ein sehr interessantes Werk, das ich vernachlässigt habe – ohne Grund. Und die Motivation zur Beschäftigung damit lieferte wieder ein herausragendes Orchester mit einem hervorragenden Dirigenten.