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Nur noch kurz die Welt rocken - absolut Akustisch und live -

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jkc 100317Kamen. Am 10. März 2017 heißt es im JKC Stadt Kamen ein besonderes Konzert zu erleben. Absolut unverzehrt und in familiärer Wohnzimmer Atmosphäre findet eine musikalische Darbietung  von Freunden für Freunde und die die es werden wollen statt. Mit dabei sind:
 „Das Quadrat“ - Die Kamener Akustik-Truppe, mit eigens auf das Quadrat zugeschnittenen Coverversionen aus 50er Jahren bis in die Neuzeit Ein Auftritt von den eingefleischten Kamenern Musikern ist ein Erlebnis. Die Band reißt das Publikum regelrecht mit und lädt zum mitmachen ein.
„Der kleine Dicke Junge“ - Gefühlvolle Stimmen und absolut authentisch werden hier Lieder in deutscher und englischer Sprache vorgetragen
"MEILENWEIT" - Eine der besten Deutschrock-Kombos in Kamen und Umgebung, mit Eigenkompositionen, teils auch englische Texte, rockig mit Schlagzeug und E-Gitarren-Sound oder mit Akustik-Versionen  und die Unnaer-Lokalmatadoren "KENZEDEE !?!" - absolut authentische Rock-Popcoverversionen und Lieder die zum Mitsingen einladen von z.B. Queen, Fury und den Ärzten.
Veranstaltungsort ist das JKC Stadt Kamen, Poststraße 20, 59174 Kamen, der Eintritt ist frei.

Musikkritik: Vespermusik in Methler: Das Cembalo in der Kirche - ein erstklassiges Instrument und ein erstklassiger Virtuose

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Pixabay.comvon Dr. Götz Heinrich Loos

Kamen. Gewöhnlich wird bei barocker Kirchenmusik heutzutage kaum noch ein Cembalo eingesetzt: gemäß der historischen Praxis ist das Leitinstrument des Generalbass hier ein Orgelpositiv. So hielt es denn - weitgehend - auch der Interpret der Vespermusik am Sonntag in der Margaretenkirche in Methler: Auf dem Programm standen weit vornehmlich weltliche Werke, die Peter Kranefoed auf dem Ruckers-Cembalo-Nachbau von Rainer Kist, das die evangelische Kirchengemeinde vor einiger Zeit angeschafft hatte, spielte.

Musikkritik: 6. Sinfoniekonzert: „Attraktionen“ – eines erstklassigen Orchesters und einer individuellen, glänzenden Sopranistin

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Kamen. Mit dem Motto „Attraktionen“ für das 6. Sinfoniekonzert dieser Saison der Neuen Philharmonie Westfalen am Mittwochabend in der Konzertaula war kein Zirkus gemeint, sondern Jahrmärkte und besonders – weil Februar – der Karneval. Und so startete das Orchester unter Generalmusikdirektor Rasmus Baumann den Abend mit Dvořáks Konzertouvertüre A-Dur op. 92 B. 169, die den Titel „Karneval“ trägt, eigentlich Teil einer Ouvertüren-Trilogie namens „Natur, Leben und Liebe“ – für die mittlere der drei wählte er eben diesen „Karneval“, was natürlich bezeichnend für die Meinung des Komponisten über das Leben zu sein scheint: Das pralle, lustvolle, beschwingt feiernde Leben… Genauso ist die Ouvertüre auch gestaltet; was mich dabei immer wieder fasziniert, wie es hier geschafft ist, das Ende des Werkes möglichst herauszuzögern – mit einer Anzahl an „Scheinenden“, bis schließlich doch der Schlussakkord geschafft ist. Nun ist aber das „Leben“ selbst im Karneval doch nicht immer fröhlich, gibt es doch auch Abschnitte in Moll und zarten Holzbläsertönen, am Schönsten in den Passagen des Englischhorns (das ja nicht allzu viel später im zweiten Satz der „Neuen Welt“-Sinfonie eine ähnlich melancholisch-zarte Hauptrolle erhalten sollte). Die Interpretation entsprach in Allem dem, was ich an Vorstellungen mitgebracht hatte und überzeugte – wieder einmal – durch die Kombination von technischer Perfektion und tiefgehend emotionaler Ansprache. Ein großartiger Applaus zeigte, dass das Publikum von Werk und Interpretation begeistert war.

Musikkritik: 5. Sinfoniekonzert: „Südstaaten“ – eine farbige Palette üppiger Musik mit viel eingebautem Jazz

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Kamen. Nun könnte man den oben verwendeten Begriff „farbig“ unter heutigen Vorzeichen als politisch nicht ganz korrekt verstehen, mir also eine Doppeldeutigkeit in der Auslegung dieses Begriffes hier zurechnen. Das mag ja jede/-r denken, wie er/sie möchte. Tatsache ist, dass das Programm, das die Neue Philharmonie Westfalen und GMD Rasmus Baumann am Mittwochabend in der Konzertaula präsentierten, nicht einseitig die landschaftliche Schönheit und die Sozialromantik des Lebens in den Mittelpunkt ihrer „Südstaaten“ stellten, sondern nicht weniger die aus Rassismus und Armut unter den Afroamerikanern resultierenden Probleme, die trotz vielerlei Verbesserungen dort bis heute nicht grundsätzlich ausgeräumt sind.

Musikkritik: Neujahrskonzert mit Bewährtem, seltener Gehörtem und hervorragenden Beteiligten

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Kamen. Das Neujahrskonzert am Sonntag in der Konzertaula brachte die Großpolnische Philharmonie Kalisch auf die Bühne. Dieses Orchester gehört zu den klanglich professionellsten Regionalorchestern Polens, hat aber auch internationale Meriten vorzuweisen, so gewann es 2014 für eine Aufnahme unter seinem Chefdirigenten Adam Klocek den Grammy in der Kategorie "Best Large Jazz Ensemble". Diese Auszeichnung belegt zugleich die Vielseitigkeit, mit der dieses Orchester zu Werke geht. Auch ist es im Guinness Buch der Rekorde mit dem am tiefsten aufgeführten Konzert der Welt verzeichnet: Vivaldis "Vier Jahreszeiten" in der Klodawa-Salzmine 600 Meter unter dem Meeresspiegel.
Dieses kleine, aber feine Sinfonieorchester war also zu Gast in Kamen. Dirigent und Moderator war aber nicht der Chefdirigent, sondern Hermann Breuer, der in Kamen wiederholt Neujahrskonzerte geleitet hatte und für seine kurzweiligen Moderationen hier sehr geschätzt ist. Das gewählte Programm war dann auch sehr abwechslungsreich - umfasste Neujahrs-"Dauerbrenner" und weniger bekannte Werke, die es sich aber anzuhören sehr lohnt. Hinzu kam als Solist der polnische Tenor Dariusz Pietrzykowski, dessen Namen auszusprechen Hermann Breuer einige Übung abverlangte, wie er einige Male betonte - und dafür jedes Mal Applaus bekam. Der Betroffene nahm es mit Humor, so war er unversehens "hinterrücks" auf die Bühne gekommen und überraschte Breuer so mit spitzbübischem Lächeln.
Grundsätzlich: Was das Publikum qualitativ zu hören bekam, war hochwertig. Wie viele osteuropäische Orchester, ist auch die Großpolnische Philharmonie Kalisch eine Gemeinschaft vieler ausgezeichneter Musikerinnen und Musiker, denen die verschiedenartigen Stücke keinerlei Schwierigkeiten bereiteten. Ebenso bot Dariusz Pietrzykowski - übrigens auch nicht leicht zu schreiben - Tenorarien mit Intensität, kräftiger Stimme und glänzender Ausdruckskraft. Nicht verschwiegen werden soll, dass er bei seinem ersten Auftritt (Arie des Nadir "Je crois entende" aus Bizets Oper "Die Perlenfischer") am Ende in hohen Lagen etwas ins Schlingern geriet, was auch dem Publikum ohrenscheinlich auffiel; aber in dieser Erkältungszeit kann eine Stimme mal etwas aus den Fugen geraten - der gesamte Rest seiner Auftritte war vom Feinsten.
Das Konzert begann aber mit der Ouvertüre aus Franz von Suppés Operette "Die schöne Galathée", gefolgt von der vielfach ebenfalls außerhalb des Konzertsaals verwendeten Farandole aus Bizets "L'Arlésienne". Brillant kann die Interpretation beider Werke genannt werden. Gleiches gilt für den Galopp aus "Jeux d'enfants", ebenfalls von Bizet. Da den meisten Zuhörerinnen und Zuhörern wohl Bizet im Wesentlichen durch "Carmen" bekannt war, muss diese Auswahl als sehr gelungen bezeichnet werden, um zu zeigen, dass Bizet doch mehr konnte. Die Ouvertüre zu Donizettis Oper "Don Pasquale" ist sicher kein unbekanntes Werk, wird aber auch nicht zu oft gespielt, so dass auch dieser Wurf als gelungen angesehen werden kann. Wenn der Kritiker dann doch etwas zetern muss, dann kann es lediglich um Details gehen, so hätten in der Farandole die Holzbläser ihre Melodien etwas besser herausschälen können, deutlicher und pointierter - aber das sind wirklich keine Aspekte, die den Gesamteindruck beeinträchtigen können.
Dariusz Pietrzykowski kam ganz perfekt und strahlend heraus bei Johann Strauß' (Sohn) "Als flotter Geist" aus dem "Zigeunerbaron". Der erste Teil des Konzertes endete mit der Bacchanale aus Saint-Saens' "Samson und Dalila" - traumhaft interpretiert, mit einer stimmlichen Stärke, wie man sie bei einem kleineren Orchester kaum erwartet. Der Klang dieses Werkes war dann ebenso ganz anders als alles, was man zuvor gehört hatte; Saint-Saens war eben ein besonderer Genius.
Nach der Pause folgte als erstes die Ouvertüre aus Johann Strauß' (Sohn) Operette "Indigo und die 40 Räuber" bzw. später als "Tausend und eine Nacht" bekannt. Das Orchester spielte, als wenn es nie etwas anderes als den Straußschen Wiener Klang verinnerlicht hatte - herausragend. Pietrzykowski kam zu Ehren mit "Von Apfelblüten einen Kranz" aus Lehárs "Land des Lächelns" und später mit "Heut' geh ich ins Maxim" aus Lehárs "Lustiger Witwe" - letzteres Stück war auch das Motto des Konzertes; das befremdete mich zunächst angesichts des Programms, aber letztlich ging es in den Stücken vielfach um das Feiern, Lebensfreude und das Trinken - passte also doch. Zwischen den beiden Tenorarien wurden die Schnellpolka "Par force" und die äußerst bekannte Annenpolka von Strauß junior gespielt; ich wiederhole mich, aber das waren Wiener Strauß-Klänge par excellence. Mit diesem bekanntesten Strauß schloss auch das Konzert: Zunächst der Csárdás aus der komischen Oper "Ritter Pásmán" (wäre noch etwas schneller gegangen) und schließlich ein Neujahrsdauerbrenner: "An der schönen blauen Donau" - fein geschliffen und durchgehend, wie sie sein sollte in Klang und Tempo.
Damit war klar: Es musste Zugaben geben - "vorbereitete Zugaben", wie Hermann Breuer freundlich-ironisch (und ehrlich) betonte. Zuerst überraschte Dariusz Pietrzykowski mit der polnischen Version der Arie "Ja, das alles auf Ehr" aus dem "Zigeunerbaron" - ungezügelt und voller Schwung mit einer Stimme... nun, siehe oben. Schließlich der "Radetzky-Marsch" vom Strauß-Vater - es muss einfach sein und war musikalisch auch sehr gut dargeboten, keine "Stangenware". Begeisterung beim Publikum durch einen gelungenen musikalischen Jahresstart.  

Musikkritik: Strahlendes Jauchzen und Frohlocken in der Alten Kirche in Bönen mit Oratorienchor in Bestform

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Kamen/Bönen. Das Weihnachtskonzert führte den Oratorienchor der Stadt Kamen dieses Mal - ungewohnterweise - nach Bönen in die Alte Kirche. Dies war sicherlich ein Entgegenkommen an den Hauptsponsor, die Gemeinschaftsstadtwerke, die ja bekanntlich Bönen neben Kamen und Bergkamen ebenfalls bedienen. Wie auch immer, diese Kirche mit dem vergleichsweise kleinen Raum für die Gemeinde, der jedoch durch eine Etage in Höhe der Orgelempore erweitert ist, bot auch den Mitwirkenden nicht allzu viel Platz. Trompeten und Pauken mussten schon auf den Seitenbereich ausweichen. Da bangte man um die Akustik - was sich aber als unnötige Sorge herausstellte.
Ach ja, natürlich gab es wieder Bachs Weihnachtsoratorium, dieses Mal die Kantaten I, IV und VI. Und am Ende stand der Rezensent wieder vor einem altbekannten, in den letzten Jahren immer häufiger auftretenden Problem: Wie schreibt man eine nicht zu kurze Kritik, wenn alles perfekt war? Und es war alles perfekt! Sicher, ich gebe zu, dass ich es besonders gern mag, wenn Bach in historischer oder historisch informierter Aufführungspraxis gegeben wird - am besten mit Originalinstrumenten aus Bachs Zeit oder exakten Nachbauten. Das hat was für sich - weil Bach es so gehört hat und diesen Klang vor Augen und Ohren, als er komponierte. Aber es hat genauso etwas für sich, wenn man die konventionellen "modernen" Besetzungen in Bestform hört; das ist immerhin stets die "erste Bedienung", wenn man nicht weit fahren möchte, um das Weihnachtsoratorium zu hören. Wenn dann eben alles stimmt, kann man im musikalischen Genuss schwelgen, die Festlichkeit der Musik genießen und weihnachtlich-besinnlich gestimmt werden.
Außer dem Oratorienchor der Stadt Kamen waren unter Franz-Leo Matzeraths musikalischer Leitung Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Dortmund, des Philharmonischen Orchesters Hagen und des WDR-Sinfonieorchesters beteiligt, unter den Trompetern waren zudem Peter Mönkediek, bereits als "Star"-Trompeter bei den hiesigen Bachschen Weihnachtsoratoriumsaufführungen bekannt, und von der Neuen Philharmonie Westfalen Manfred Hof. Die Sologesangspartien übernahm ein wirklich regelrecht internationales Quartett: Johanna Isokoski (Sopran) aus Finnland, Itzel Medecigo (Mezzosopran bzw. Alt) aus Mexiko, Jean-Pierre Ouellet (Tenor) aus dem französischsprachigen Teil Kanadas, schließlich der gute Freund Kamens unter den Bass-Sängern, Michael Dahmen (aus... Deutschland). Und sie waren alle Idealbesetzungen. Die Trompeter, die reichlich zu tun hatten in den Kantaten I und VI, mit Peter Mönkediek an der Spitze, der wieder vergnüglich mehr oder minder explizit bzw. signifikant improvisierte, waren die Spitze der Strahlkraft der Aufführung; in der Kantate IV mussten zwei von ihnen zum Horn greifen, wobei Manfred Hof ein Bügelhorn spielte, was klanglich von dem anderen, einem kleinen Orchesterhorn (der eigentliche Nachfahre von den bei Bach eingesetzten Hörnern) abwich, worüber man meckern darf, aber nicht muss - diese Klangmischung war aufregend, spannend, interessant! Alle vier Sängerinnen und Sänger gaben perfekt ihr Bestes und lieferten so glänzende Partien ab, dass kein Zweifel übrig bleiben konnte. Bei Johanna Isokoski rief einiges Erstaunen ein bisweilen auftretendes unvermitteltes Schmettern in der Stimme hervor, ohne dass sie danach an Kraft verlor; im Gegenteil, meisterhaft bewältigte sie die Rezitative und Arien. An einigen Passagen, die gemeinhin etwas kritisch für den Gesang sind, konnte ich die Perfektion der Solistinnen und Solisten konstatieren. Und dem stand der Chor in Nichts nach. Es ist schlichtweg müßig, hier Erbsen zu zählen - es war alles mehr als gut: Tempi, Dynamik, Phrasierung, Angemessenheit in der Interpretation usw. usf. Vielleicht sei noch aus der Kantate IV die Arie "Flößt, mein Heiland, flößt dein Namen" kurz erwähnt: hier muss die Solo-Sopranistin teilweise alternierend mit einer Echo-Sopranistin aus dem Chor singen. Dieser Part kam Regina Stenzel zu, die dazu vom "Schwesterchor", dem Chor der Konzertgesellschaft Schwerte, zur Aufführung gekommen war. Mit klarer Stimme und völlig sicher in der Tonlage füllte sie ihre Rolle - ebenfalls perfekt - aus.
Und die Akustik? Wie bereits erwähnt, es war eine fantastische Akustik. Ich saß in der oberen Etage schräg gegenüber dem Ensemble und wurde von bester Akustik eingefangen. Von früheren Konzerten in der Alten Kirche weiß ich zudem, dass es unten genauso gut zu hören ist.
Die herausragende Interpretation forderte zu stehenden Ovationen heraus - und zur Zugabe. Die war freilich vorbereitet: Alle Beteiligten musizierten zusammen "O du fröhliche" - will sagen: die meisten sangen. Es war ein wohliges Gefühl, als sich die Stimmen sammelten und vermengten - das Publikum sang so kräftig und sicher mit, dass es ein beeindruckender Abschluss wurde.