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blues time 20:17 mit viel Heerener Herzblut

am . Veröffentlicht in Musik

bluestime3 917KBblues time 20:17 mit viel Heerener Herzblut. Foto: Katja Burgemeister für KamenWeb.de

Kamen. Wo man 240 Einmachgläser herbekommt, bleibt Beate Ottos Geheimnis. Sie hat es jedenfalls auch in diesem Jahr wieder geschafft, eine Industriehalle mit den eigenen Händen in einen fast mystischen Ort zu verwandeln. 240 kleine Flammen flackerten in bluestime1 917KBden Gläsern auf Hebebühnen, Werkbänken, auf Lagerflächen und Tischen. Nicht ohne passende Dekoration, versteht sich. Allein das macht die blues time seit inzwischen elf Jahren zu einem Erlebnis.

Dabei hatte alles ganz bescheiden angefangen. Gerade einmal 46 Gäste verloren sich beim ersten musikalischen Versuch in Heeren-Werve im Bürgerhaus. „Wir waren fast unter uns“, erinnert sich Alfred Supper, der die Veranstaltung bei der Kulturverwaltung der Stadt ins Leben rief. Inzwischen kommen Blues-Spezialisten ins Industriegebiet, um das Ereignis mitzuerleben und online zu berichten. Denn mit dem Natursteinwerk Otto hat sich nicht nur ein engagierter Blues-Fan, sondern auch eine außergewöhnliche „Location“ gefunden.

Hans-Ulrich Otto ist auch nach einem Jahrzehnt immer noch nervös, wenn die Musiker und die ersten Gäste eintreffen. Um kurz vor 20 Uhr war noch viel Luft zwischen den Gästen, die sich in der Werkshalle versammelt hatten. „Da musste ich mich erstmal setzen und durchatmen“, gesteht der Unternehmer. Schon zehn Minuten später hatte sich das Bild deutlich verändert: Immer mehr Besucher zahlten am Eingang den Obolus von 5 Euro und versorgten sich bester Laune mit Getränken. Das Aufräumen hatte sich also gelohnt. „Eigentlich ist das ja unsere Werkshalle und wir mussten hier erstmal Ordnung schaffen, damit wir die Bühne und die Sitzbänke aufstellen konnten“, erzählt Hans-Ulrich Otto. „Es wurde auch ehrlich gesagt Zeit, dass wir hier mal klar Schiff machen.“

bluestime2 917KBBislang war die gegenüberliegende Lagerhalle stets der Ort, wo Blues-Fans einmal im Jahr echte musikalische Leckerbissen erwarten konnten. Die Halle ist aber verpachtet und inzwischen auch komplett belegt. Also musste in diesem Jahr umgezogen werden. Damit ist der Rahmen für die blues time noch spannender geworden, denn durch Scheinwerfer- und Kerzenlicht bekamen die Werkzeuge, Apparaturen und Regale eine fast idyllische Note.

Das Ambiente war also mindestens so interessant wie die Musik. Die sorgte mit den Bluesramblers einmal mehr für wippende Füße, genießerisch geschlossene Augen und mittanzende Zuhörer. Einen Wehrmutstropfen gab es dann aber doch. Vor kurzem erst hatte Bluesfan Karl-Ulrich Otto erfahren, dass sein Freund und Premieren-Musiker der bluestime, Rudi Rotta, vor kurzem verstorben ist. Drei Mal war er in Heeren-Werve aufgetreten.