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    Musikschule und Chöre füllen Musikmeile mit prallem Leben

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    von Katja Burgemeister

    Kamen. Wie fühlen sich die Tasten eines Akkordeons an? Wie viel Kraft muss man in den Lungenflügeln haben, um einen Ton aus einem Saxophon herauszubekommen? Oder sind die eigenen Hände womöglich für die akrobatischen Fähigkeiten am Schlagzeug geeignet? Das Musikschulfest am Samstag hielt nicht nur Antworten auf unzählige Fragen bereit. Es bot auch Erlebnisse für alle Sinne. Zumal die Traditionsveranstaltung zum ersten Mal gemeinsam mit dem „Tag der Musik“ stattfand.

    Eine komplette Musikmeile hatte sich zwischen der katholischen Kirche und dem Bollwerk eingerichtet. Zwischen zwei Bühnen pendelten die musikinteressierten Besucher hin und her, denn überall war volles Programm. Lauschte der Musiknachwuchs hier mit offenem Mund und Eis in der Hand den schwungvollen Tönen des Shanty Chors, mischten sich dort gestandene Chorsänger unter die Kinderschar, um sich einmal an der Trompete auszuprobieren.

    Musik4618KBFür Liam ist jetzt schon glasklar, dass er demnächst Querflöte spielen wird. Auch wenn er mit vier Jahren noch etwas zu jung ist, um mit den kleinen Fingern überhaupt die Klappen an den Tonlöchern zu erreichen. „Ich möchte das Instrument aber heute trotzdem unbedingt ausprobieren“, sagt er. Denn Singen macht zwar Spaß, „und das mache ich auch ganz gern“ – aber so langsam möchte er mehr als „nur“ die musikalische Früherziehung. Kein Wunder. Seine Mutter ist Vorstandsmitglied im Förderverein der Musikschule und spielt schon seit dem 6. Lebensjahr Klavier. Auch Bruder Ben ist mit seinen drei Jahren schon bei den Musikwichteln aktiv.

    Auch Sarah (12) und Rita (7) wissen ganz genau, was sie wollen. Die beiden Schwestern haben Instrumente ins Visier genommen. „Ich will unbedingt Violoncello lernen“, stellt Sarah fest. „Und ich Geige“, ergänzt Rita. Ausprobiert haben beide die Instrumente heute zum ersten Mal. „Das geht pipileicht, da kommt sofort Musik raus“, betonen beide lässig. Die Instrumente gefallen ihnen einfach und da gibt es keine Diskussion: Sie werden beide demnächst Musikschülerinnen, auch wenn sie noch eine Nacht darüber schlafen sollen. „Diese Nacht kann ich gar nicht schlafen“, ist Rita schon ungeduldig. Die Oma spielt Keyboard und Gitarre, Musik ist für beide ganz selbstverständlich.

    Auf solche Kinder hat die Musikschule mit ihrem Musikschulfest nur gewartet. 600 Musikschüler von 18 Monaten bis weit über 70 Jahre üben aktuell in den Räumen Instrumente, musizieren gemeinsam, gestalten Projekte und Programme. Das Musikschulfest ist die Gelegenheit, die ganze Bandbreite zu erleben. Vor allem sind die Unterrichtsräume geöffnet und Instrumente wie Dozenten stehen bereit, um auszuprobieren und die richtige Entscheidung zu treffen. Informationen zur musikalischen Früherziehung, Vorspielen, Musikgymnastik, offenes Singen, Mitmachorchester, Podiumsgespräche und Bandauftritte: Das Programm war am Samstag randvoll und vielseitig. Vor allem aber war es gut besucht: „Hier ist heute richtig viel los, wir sind rundum zufrieden“, betont Musikschulleiter Alexander Schröder.

    Eis, Waffeln, Würstchen, Getränkewagen: Der Weg zur anderen Bühne war im wahrsten Sinne versüßt. Dort gaben sich die Chöre die Mikrophone in die Hand und locken weithin hörbar auch neugierige spontane Besucher an. So war in den aufgebauten Stuhlreihen ein ständiges Kommen und Gehen. Für die Kamener Chöre eine gute Gelegenheit, einmal ein anderes Publikum zu erreichen – und hier vielleicht Lust auf mehr zu machen.

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