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Beim CCR-Treffen darf er raus, der pure Fan-Wahnsinn

am . Veröffentlicht in Musik

CCR 1 319KBBaltasar Fernandez hat jedenfalls Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um an die Verstärker aus den Jahren 1969 und 1971, der Blütezeit der Band, heranzukommen. Fotos: Katja Burgemeister für KamenWeb.de

von Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

Kamen. Die Verstärker sehen auf den ersten Blick eigentlich ganz normal aus. Nicht jedoch für alle, die Creedence Clearwater Revival für die beste Band aller Zeiten halten. Die würden ihr letztes Fan-Hemd dafür geben, die schwarzen Kästen einmal berühren zu dürfen. Denn sie tragen nicht nur die Original-Handschrift von John Fogerty, sie stammen auch aus dem Besitz des ehemaligen CCR-Frontmannes. Am Samstag wummerten sie fleißig im Takt zur CCR-Musik, die das 7. CCR-Fantreffen im Jugendfreizeitzentrum an der Lüner Höhe umrahmte.

CCR 2 319KBInitiator Peter Braun aus Kamen (li.) und Peter Sutter aus der Schweiz.Baltasar Fernandez hat jedenfalls Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um an die Verstärker aus den Jahren 1969 und 1971, der Blütezeit der Band, heranzukommen. Geholfen haben die persönlichen Kontakte zur Fogerty-Familie und die vielen Reisen, die ihn auf den Spuren von CCR nach Kalifornien geführt hat. Vor zwei Jahren war er mit elf weiteren Fans, die sich regelmäßig in Kamen treffen, in den USA, um von der Schule bis zum letzten Wohnsitz alles mit eigenen Augen zu sehen, was jemals mit Creedence Clearwater Revival zu tun hatte. „Wir sind alle krank und verrückt“, gibt Baltasar Fernandez mit einem Lachen zu. „Aber das macht auch den Spaß aus!“

Peter Sutter fehlte auf keinem der Treffen, das alle zwei Jahre gut 160 „CCR-Verrückte“ aus der halben Welt nach Kamen führt. Fahrzeuge aus Belgien standen auf dem Parkplatz an der Lüner Höhe, hessische Fans stiegen aus Taxen aus, aus Dänemark und Südtirol reisten sie an. Peter Sutter stieg in der Nähe von Basel in den Zug. Denn: „Die Musik verbindet einfach – hier sprechen wir über die Reisen, die Begegnungen, die Erlebnisse auf Konzerten. Da gibt es keine Grenzen“, sagt er. „Sonst gibt es ja auch keine Treffen – ein paar kleine in Holland, aber nicht so groß wie hier“, benennt er den Grund, warum er für zwei Tage die weite Reise antritt. Natürlich war er selbst schon zig Mal in den USA, hat zuletzt noch im Oktober in Kalifornien ein Konzert mit John Fogerty besucht. Zuhause spielt er selbst ganz gern mal die Musik, die ihn so begeistert. Hier hört er lieber zu – und bestaunt die vielen Schätze, die andere mitgebracht haben.

Videos laufen auf Bildschirmen und zeigen Bilder von Fanreisen, von Originalschauplätzen der Band in den USA, von Konzerten. Für die Unmengen an Originalpostern gibt es eine eigene Ausstellung. Goldene und Platinscheiben schmücken das Café, wo Fotos, T-Shirts und andere Fanartikel alles bedecken, was irgendwie tragen kann. Orginalgitarren, andere Fundstücke aus dem einstigen Bandinventar – hier wird gezeigt, was der echte CCR-Fan alles vorzuzeigen hat.

Hinter all dem steht Peter Braun. Die Band hat ihn schon zu Jugendzeiten begeistert. Der Rest ist ein Stück Wahnsinn und auch Verrücktheit: „Alle hier sind ein bisschen irre – aber das macht es ja auch so besonders“, sagt er. Seit 15 Jahren probt er mit der eigenen Band im FZ, bedankt sich mit regelmäßigen Konzerten bei Michael Wrobel. Der hat ihm auch die Möglichkeit eröffnen, das ungewöhnliche Fantreffen im FZ zu etablieren. Denn richtige Treffen der internationalen Fangemeinde gab es in den hiesigen Gefilden tatsächlich nie – bis er vor fast 15 Jahren mit gleichgesinnten den Anfang machte.

80 bis 100 CCR-Fans pilgern seitdem regelmäßig nach Kamen. Am Samstag waren es gut 150, die der Einladung gefolgt sind. „Das ist dann ähnlich wie bei einem Klassentreffen – wir haben uns jede Menge zu erzählen.“ Viele der Fans machen selbst Musik. So ergibt sich auch der musikalische Rahmen des Fantreffens fast von selbst. Zahlreiche Bands standen auch am Samstag auf der Liste. Mit „Swampmoon“ ging es dann als Hauptakt mit vertrauten CCR-Klängen in eine lange Nacht.