Sinnvolle Investition für Fans? VIP beim Konzert von Visions of Atlantis

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von Christoph Volkmer

Kamen/Bochum. Streaming oder das (illegale) Herunterladen von Musik bereiten vielen Künstlern seit Jahren Sorgen. Da das Geld schon lange nicht mehr in erster Linie mit dem Verkauf der eigenen Musik zu verdienen ist, nehmen die Live-Konzerte eine zunehmend wichtige Rolle ein. Längst hat es sich dabei etabliert, zusätzliche Angebote an den Fan zu verkaufen. Stehplätze in direkter Bühnennähe oder Pakete mit diversen Zugaben werden angeboten, um zusätzlich Geld zu verdienen.

Unterschiedliche Ticketkategorien - für Sitz- oder Stehplatz - gibt es schon lange. Bekannt ist zudem, dass je gefragter Band oder Künstler gerade sind, desto mehr kosten die Tickets. Das wissen natürlich auch Managements, Ticketanbieter und Veranstalter, die vor allen Dingen bei Größen wie Metallica, Bon Jovi oder den Rolling Stones dementsprechend mitkassieren. Doch auch weniger bekannte Bands sind fernab von hochpreisigen Premium-Tickets und exklusiven Logen-Plätzen in dem Bereich aktiv.

Doch wie läuft ein VIP-Event im kleineren Rahmen ab? KamenWeb.de hat am Freitag im Bochumer Rockpalast den Auftritt der Symphonic Metal-Band Visions of Atlantis besucht und war vorher beim VIP-Event dabei. Ein Erfahrungsbericht:

Rund 20 Fans haben die 60 Euro extra für ihr persönliches VIP-Erlebnis bezahlt. Wie es sich für gute Gastgeber gehört, begrüßen alle fünf Bandmitglieder jeden Fan zunächst persönlich, anschließend kümmern sich die Musiker erst einmal um die Versorgung ihrer Fans mit Getränken. Es herrscht eine lockere, fast familiäre Atmosphäre. Der Gewölbekeller des Hauses, in dem sich mit der Matrix, die größte Diskothek in Bochum befindet, ist eine willkommene Abkühlung von den 30 Grad, die vor der Tür herrschen.

Nach einer kleinen Begrüßung geht es mit dem eigentlichen Highlight - einer exklusiven Acoustic Session - weiter. Zwei Banneraufsteller liefern die einzige Dekoration hinter den Musikern. Auf unnötigen Schnickschnack und Effekte wird also verzichtet. Und noch besser: auch auf das Mitschneiden des Kurzkonzertes per Handy. Um sich ganz auf den Moment einlassen zu können, wünscht sich Sängerin Clementine Delauney, dass die Handy während des Auftrittes eingepackt bleiben. Eine freundliche Aufforderung, der alle Anwesenden folgen. Gute Musik hören, ohne das jemand mit einem Smartphone vor einem herumhampelt, gibt es also doch noch.

Nach dem intimen Auftritt geht es mit Fotosession und kleiner Autogrammstunde weiter. Zur Abrundung des knapp einstündigen Vor-Konzert-Events gibt es für die Teilnehmer noch ein exklusives T-Shirt und die Chance, sich für die eigentliche Show in der Konzerthalle noch vor dem Einlass der anderen Besucher einen guten Platz zu suchen. Unter dem Strich hat sich der VIP-Aufpreis für Visions Of Atlantis also zweifellos gelohnt. Zur Bestätigung genügt ein Blick auf die glücklichen Gesichter der Fans - und der Musiker.