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Kamener überzeugt Casting-Jury und spielt vor Millionen im TV

am . Veröffentlicht in Musik

LucasR919AGIhm könnte eine große Karriere als Blues-Künstler bevorstehen: Lucas Rieger (19) aus Kamen hat bei "The Voice of Germany" die Jury überzeugt. Foto: Alex Grün für KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen. Jake und Elwood waren für ihn die Initialzündung: Die beiden Anti-Helden aus Chicago, auch bekannt als "Blues Brothers", inspirierten den damals elfjährigen Lucas Rieger dermaßen, dass er jetzt, acht Jahre später, vor einem Millionenpublikum sozusagen ihr Erbe antritt.

Der mittlerweile 19-Jährige hat in der Pro7-Show "The Voice of Germany" schon die erste Hürde zum großen Erfolg genommen: Mit dem Muddy Waters-Klassiker "Got My Mojo Workin'" nahm er das Publikum mit auf eine Zeitreise in die Ära des Chicago-Blues und überzeugte gleichzeitig die Jury - zumindest die Hälfte davon. Die Stühle von Songwriter Marc Forster und Rapper Sido drehten sich in der ersten "Blind Audition" in Richtung Bühne - und damit auch an der Karriereleiter des Kameners. Neben den "Blues Brothers" war seine Oma für ihn die größte Inspiration, erinnert sich Lucas. Diese habe im Heerener Mandolinenorchester gespielt und auch ansonsten einen starken Hang zur Musik gehabt. Er selbst hat mit neun Jahren an der Kamener Musikschule mit Klavierunterricht angefangen, mittlerweile beherrscht er auch Gitarre, Bass, Blues-Harp, Schlagzeug, Ukulele, Trompete und Oud, ein orientalisches Zupfinstrument - alles autodidaktisch gelernt. Als er letztes Jahr zu Weihnachten ein Spezial-Mikrophon der Marke Blue für Blues-Harp und Gesang geschenkt bekam, entschied sich Lucas, den Schritt zu wagen und seinen Hut, beziehungsweise eine Demo-Aufnahme, zusammen mit 20.000 anderen Bewerbern bei "The Voice of Germany" in den Ring zu werfen. Von diesen landeten gerade einmal 250 in der Show, berichtet der Kamener. 150 davon bringen es bis zur zweiten Runde, 39 in die dritte, bevor acht Kandidaten das Halbfinale und schließlich vier das Finale erreichen. "Ausgesiebt" wurden die ersten Kandidaten in Köln, danach ging es in Berlin weiter. Der Unterschied zu anderen Casting-Shows sei der faire Umgang mit den Bewerbern: "Von der Gehässigkeit, durch die sich manch andere Shows auszeichnen - keine Spur", sagt Lucas. "Die legen eben Wert auf ihr qualitatives Image", so das Nachwuchstalent - und das Catering sei auch ganz hervorragend, was ja nicht unwichtig ist. Als Mentor hat er sich für Rapper Sido entschieden - der ist zwar musikalisch in einer ganz anderen Richtung unterwegs, aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an - und schaffen im besten Fall kreative Synergieeffekte. Mindestens 24 Stunden, sagt er, habe er in den letzten Wochen in der Bahn gesessen, immer zwischen Kamen und Berlin, wo das Coaching und natürlich auch die  Blindauditions stattfinden. Sein Filmsound-Design-Studium an der Fachhochschule Dortmund muss, ebenso wie sein Nebenjob als Reporter bei Antenne Unna, angesichts des gegenwärtigen Erwartungsdrucks etwas hinten angestellt werden. Das zweite Semester werde er wohl mehr oder weniger wiederholen müssen. Aber damit könne man mit 19 Jahren gerade noch leben, sagt er, und eine solche Chance biete sich schließlich nicht jedem. "Es gibt viele gute Blues-Künstler, auch in Deutschland", sagt Lucas. Sein bewusst antiquierter Stil, insbesondere durch die 50er- und 60er Jahre geprägt, setzt sich akustisch und auch optisch von den aktuellen Blues-Heroes wie Joe Bonamassa und Konsorten deutlich ab. Der Sound viel älterer Blues-Künstler wie Sonny Boy Williamson oder Robert Johnson verleiht seiner Show einen einzigartigen Charakter. "Ich hoffe, dass diese wunderbaren Musikarten, Blues, Rock'n'Roll und Rhythm&Blues, demnächst wieder einen Trend nach oben erleben", sagt der bekennende Kamener Lokalpatriot, und freut sich schon auf die nächste Casting-Runde in Berlin. Das Finale ist Mitte November, am Sonntag folgt die nächste Ausstrahlung bei Pro7 - man darf gespannt sein.

Archiv: Kamener bei "Voice of Germany" jetzt schon weit vorne