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MusicFeelings verabschieden sich mit Deutschpop und gewaltigen Stimmen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

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von Katja Burgemeister

Kamen. Ein Pop-Konzert in der Schule ist ohnehin nicht alltäglich. Mit Hund unter dem Arm am Ton-Tablet, ausgewähltem 3G-Publikum, Kerzenschein und pfeifender Unterstützung vom Schulhof umso mehr. Da durfte die Fassade des Gymnasiums bei den dritten „MUSICFeelings“ im Takt von Deutschpop in Lichterfarben eintauchen und das Publikum mit Currywurst in der Hand mitwippen.

MusicFeelings08 6 821KBDabei war „Papa’z Finest“ schon zwei Mal in diesem Sommer an verschiedenen Kamener Orten zu Gast. Stets in anderer Besetzung, stets mit neuem Repertoire. Wie vielseitig die Gruppe ist, zeigte sie als Quartett auch am Freitag im Atrium des Gymnasiums. Da steckte vor allem viel Leidenschaft drin, wenn die beeindruckende Stimme von Sänger Faiz lediglich ein paar gezupfte Gitarrennoten brauchte, um sich mutterseelenallein in ungeahnte Sphären zu schrauben.

Gut gelaunt war die Truppe ohnehin. Nach der Begrüßung wurde kurzerhand noch einmal einmarschiert, diesmal mit gebührendem Applaus. Dass nicht alles deutsches Liedgut war, was dort auf dem Programm stand, lag einfach in der Natur der Sache. Mit Stevie Wonder wird der Tag eben „um 50 Prozent besser“. Und das Keyboard wie Freddie Mercury mit dem Gesäß zu traktieren, gehört irgendwie auch zum guten Ton.

Schließlich ist Frontmann Faiz schon von klein auf mit den ganz Großen des Musikgeschäfts vertraut gemacht worden. Zusammen mit der Mutter gab es tagtäglich Gesang mit Liedern von Lionel Ritchie und Whitney Houston. Dem deutschen Pop verfiel er rettungslos mit dem „Kribbeln im Bauch“ von Pe Werner. Ein bisschen Hip Hop darf es jetzt auch mal sein. Und Xavier Naidoo steht immer noch hoch im Kurs, ungeachtet seiner aktuellen Ausrutscher.

Egal ob neu interpretiert mit nachhaltiger Fingerfertigkeit am Cajon, voller Leidenschaft für die Rettung der Welt an der Gitarre, gefühlvoll vorgetragenen Eigenkompositionen mit der brillanten Stimme von Gast Anna Grillmeier oder vor lauter Keyboard-Eifer zerlegtem Stuhl: Der Abend hatte es in sich. Die fast 150 Zuhörer störten sich auch den Pfosten der Überdachung nicht, die gelegentlich die Sicht störte: Irgendwann standen sie ohnehin alle auf, um mitzuklatschen, mitzusingen, vergeblich eine Helene-Fischer-Einlage herbeizurufen oder ein wenig wenigstens auf der Stelle zu tanzen.

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