Jazz-Gitarrist Dmitro Fedoruk und sein Trio bringen Galerie "Zeitlos" zum Swingen
von Alex Grün
Kamen. Der Gitarrist Dmitro Fedoruk begeisterte am Freitag in der Galerie "Zeitlos" am Markt mit virtuosen Jazzvariationen. Rund 50 Konzertbesucher bunt gemixten Alters ließen sich den Auftritt des 33-jährigen Ukrainers nicht entgehen, der sich mit Uli Bär am Kontrabass und Ralf Bornowski an den Congas kongeniale Mitstreiter zur Verstärkung mitbrachte - und was man aus insgesamt zehn Saiten und zwei Trommeln herausholen kann, war erstaunlich.
Der Sound, den der Gitarrendozent aus Dortmund aus seiner Strandberg Solidbody - ohne Kopf, dafür mit zwei Humbucker-Pickups - herausholte, erinnert auch ohne den sonst obligatorischen Halbresonanzkörper an die Größen des elektrisch verstärkten Gitarrenjazz, wie etwa John Scofield oder Pat Metheny, mit einem angenehm weichen Timbre und zurückhaltendem Overdrive. Souverän bewegte sich Fedoruk bei seinen Improvisationen durch die Tonartwechsel, die Bär mit seinen eminent zuverlässigen Basslinien stets sicher einleitete. Das Repertoire erstreckte sich über eine vielfältige Auswahl an Jazz-Standards, von Blues- und Swingnummern bis zu einem Bossa Nova-Klassiker von Carlos Jobim. Als Zugabe gab es - passend zum Geburtstag von Gastgeberin und Galeristin Gaby Arnemann - den Titel "Days of wine and roses". Die Reihe "Auf Takt! Gitarre" wird in der Galerie "Zeitlos" schon am Sonntag, 29. Januar, um 17 Uhr, mit einem - zumindest musikalischen - Brückenschlag zwischen Ukraine und Russland fortgesetzt: Dann wird die russische Klassikgitarristin Tatiana Kurenchakova Werke der Komponisten Tansman, Brouwer, Domeniconi und Dyens auf ihrer akustischen Gitarre erklingen lassen - Freunde klassischer Gitarrenmusik sollten diesen Termin dringend im Auge behalten!
Auch in Unna finden zwei Konzerte im Rahmen der Gitarrenreihe statt, die maßgeblich von der Jugendkunstschule Unna getragen wird. Am heutigen Samstag, 21. Januar, um 17 Uhr tritt der Klassikgitarrist Julian Richter auf, und am Freitag, 27. Januar, um 19 Uhr, seine Saitenkollegin Nataliia Aleksandrowa. Beide Konzerte finden im Nikolaihaus an der evangelischen Stadtkirche statt.