Gefeiertes Heimspiel für Radio Ruhrpott in der Konzertaula
Erwin Machulke alias Bernd Böhne heizte dem Konzertaulapublikum gekonnt ein.
Kamen. (wol) Das Ruhrical „Radio Ruhrpott“ hat endlich nach Hause gefunden. Nach 5 Jahren und 130 Aufführungen erklang die mit viel Musik erzählte Geschichte von Ritchie und Petra erstmals in Kamen – obwohl von zwei Kamenern auf den Weg gebracht und obwohl zwei Kamener Musik-Entertainer zu den zentralen Akteuren des Ensembles gehören. Die Wartezeit nimmt Kamen nicht übel. Bei der ersten von drei fast ausverkauften Aufführungen in der Konzertaula feierten die Kamener von den ersten Tönen an die bunte Show um eine Ruhrpott-Liebe mit „dem Sound von hier“ und Hits aus Jahrzehnten.
Fußballerisch schwankt Radio Ruhrpott zwischen BVB, Schalke und VfL.
Bernd Böhne und Michael Kloßek sind die Macher und Geschäftsführer hinter Radio Ruhrpott, Bernd Böhne ist zugleich musikalischer Kopf und glänzt als Sänger und Schauspieler in diversen Rollen auf der Bühne. In seiner Paraderolle als Hausmeister Machulke empfing er auch diesmal die Besucher zwischen den Sitzreihen und auf der Bühne und stimmte ein auf eine turbulente Zeitreise durch Musik- und Ruhrgebietsgeschichte. Michael Kloßek begründete zum Auftakt nach der Pause, warum Radio Ruhrpott in Castrop Rauxel startete und nicht in Kamen: Man habe mitten ins Ruhrgebiet gewollt, nicht an dessen Rand.
Der Kamener Robin Lindemann begeistert als Radiomoderator Sam Maldock.
Also arbeitet Ritchie auf der Zeche Erin, nicht auf Monopol. Selbst fußballerisch legt sich das Ruhrical nicht fest zwischen BVB, Schalke und VfL. Zu den Heimspielen zum fünften Geburtstag schlich sich dennoch Kamen ins Bühnenbild und in den Plot der Geschichte und bekam auch eine kleine Liebeserklärung ab. Die große musikalische Liebeserklärung des Ruhricals aber gilt weiter dem Ruhrpott. Der wird hier begeisternd gesungen und das Kamener Publikum sang begeistert mit.
Neben Bernd Böhne, der wieder in typischer Manier aber auch als grantelnder Vater und Reviersteiger begeistert, hat ein weiterer Kamener Musikentertainer einen starken Part bei Radio Ruhrpott. Robin Lindemann – vor kurzem noch Macher von Weihnachtsmusik auf dem Heerener Wasserschloss - ist im Ruhrical Sam Maldock, der vom Namen her an einen ehemaligen Radiomoderator erinnert. Hier führt er durch eine dichte Folge von Hits, Bühnenhandlung und ein wenig Ruhrgebietsgeschichte und zugleich musisiert und singt er. Das Duo Böhne und Lindemann wurde am Ende mindestens ebenso gefeiert, wie das Happy End für Ritchie und Petra.
Die Liebesgeschichte von Ritchie und Petra erzählt das Ruhrical, auch mal stimmungsvoll untermalt von Robin Lindemann.
Mit Lokalkolorit und Tophits fängt Radio Ruhrpott seine Fans ein. Ein wenig Schlager und viel Neue Deutsche Welle lässt das Publikum mitsingen. Ideal, Trio, Helge Schneider und Hape Kerkeling geben sich die Ehre. Eine rockige „Glück Auf“-Version sang das textsichere Publikum gleich stehend mit. In fünf Jahren hat sich das Ruhrical entwickelt und bietet auch Stammbesuchern immer wieder neues. Das Nenas 99 Luftballons mit einem blau-gelben Bühnenlicht in den Farben der Ukraine endet ist bestimmt kein Zufall.
In Kamen störte die Besucher der lokalen Premiere am Freitag offenkundig lediglich, dass irgendwann die Radioshow trotz Hitmarathons enden musste. Für Folgeaufführungen am Samstag und Sonntag waren die Karten ebenfalls schon im Vorfeld stark gefragt. Wer nicht nach Castrop Rauxel fahren will, für den gibt es aber bereits ein Versprechen der Ruhrical-Macher. In genau einem Jahr soll Radio Ruhrpott erneut nach Kamen kommen.
Radio Ruhrpott unter Tage: Auch da bleibt es musikalisch.
Auch Rio Reisers großer Hit gehört zum Programm und macht Bernd Böhne zu König Machulke.
Das Ruhrical-Ensemble begeisterte in Kamen und will nach drei Tagen Geburtstagsfeier wiederkommen.
Archiv: Ruhrical feiert 5. Geburtstag und beschenkt Kamener
"Ruhrical" kommt endlich auch nach Kamen: Drei Aufführungen im Januar in der Konzertaula