Ein Gala-Abend voller Gänsehaut, geistreichem Humor und feuriger Klänge
Dirigent Maik Morgner leitete Chöre und Orchester des Gala-Abends „Teufelstanz“ mit Präzision und dramaturgischem Feingefühl.
Kostümierte Klangdämonen und höllisch gute Musik: Der ‚Teufelstanz‘ trotzt jeder Verzögerung mit Charme und Klasse.Kamen. Der Gala-Abend „Teufelstanz“ versprach eine musikalische Reise in die düsteren Gefilde der Unterwelt – und lieferte weit mehr: nämlich ein Gesamtkunstwerk aus großartiger Musik, fantasievollen Kostümen und einer Prise augenzwinkerndem Improvisationstalent.
Schon bevor sich der erste Ton in der Konzertaula erhob, kündigte sich an, dass an diesem Abend nicht alles ganz nach Plan verlaufen würde: Eine technische Panne und die verspätete Ankunft der Brandsicherheitswache sorgten für einen 30-minütigen Verzug. Doch anstatt nervös zu werden, nutzten die Veranstalter und Mitwirkenden die Gelegenheit für einen humorvollen Einstieg – frei nach dem Motto: Wenn selbst die Hölle noch nicht freigegeben ist, muss eben weiter auf Erden gewartet werden.
Die charmante Moderation nahm die Verzögerung auf die Schippe und band sie mit schelmischem Grinsen in den roten Faden des Abends ein – was dem Publikum nicht nur ein Schmunzeln, sondern auch erste Applausmomente bescherte.
Als sich der Vorhang dann endlich hob, wurde schnell klar: Das Warten hatte sich gelohnt. In teuflisch kreativen Kostümen – von gespenstisch eleganten Vampiren bis zu trollartigen Fantasiegestalten – boten der Konzertchor der Stadt Kamen, der Chor der Konzertgesellschaft Schwerte und das Orchester der Neuen Philharmonie Westfalen ein mitreißendes Programm rund um Hexen, Geister und dunkle Mächte.
Geleitet wurde das chorsinfonische Spektakel von Maik Morgner, der nicht nur als Dirigent, sondern auch als künstlerischer Gesamtverantwortlicher dem Abend seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückte. Mit sicherer Hand führte er Chöre und Orchester durch das anspruchsvolle Programm und sorgte dabei für eine fesselnde Dramaturgie, die Musik und Inszenierung auf eindrucksvolle Weise vereinte.
Ob Strawinskys wilder „Danse infernale“, der Hexenchor aus Verdis Macbeth, der Trollenaufmarsch aus Griegs „In der Halle des Bergkönigs“ oder Nobuo Uematsus epischer „One-Winged Angel“ aus Final Fantasy VII – die musikalischen Welten, die an diesem Abend beschworen wurden, reichten von klassisch bis kultig.
Zum Finale wurde es mit Robert Schumanns Faust-Szenen noch einmal dämonisch dicht – und mit Meike Leluschko (Sopran) und Markus Volpert (Bass) als Solisten klang der Abend schließlich ebenso stimmungsvoll aus, wie er begonnen hatte: mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Gänsehaut.
Archiv: „Teufelstanz“ – Gala-Abend mit Gänsehautgarantie am 17. Mai 2025 in der Konzertaula