-Anzeige-

Anzeige

Von der Tiefe hoch zu den Sternen – Texte und Lieder der Hildegard von Bingen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

stadtbuecherei19KWKamen. Am Freitag, 29.April, um 19:30 Uhr, findet in der Stadtbücherei ein musikalisch-literarischer Abend mit Jessica Burri statt. Auf dem Programm stehen Lieder und Texte der Hildegard von Bingen.

Hildegard von Bingen ist eine der faszinierendsten Frauen des Mittelalters. Sie war Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin und eine bedeutende natur- und heilkundige Universalgelehrte. Hildegard von Bingen gilt als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Ihre Werke befassen sich unter anderem mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Ihrem Schaffen widmet sich das Programm der in den USA geborenen Künstlerin Jessica Burri.

Jessica Burri studierte nach dem Besuch der Eastman School of Music an der Musikhochschule Köln. Seit vielen Jahren tritt sie als Sopranistin in Deutschland und anderen Ländern Europas mit einem äußerst vielseitigen Opern- und Konzertrepertoire sowie mit eigenen Kompositionen auf. Ihre besondere Liebe gilt dem Spiel des Hammered Dulcimer, einem historischen Saiteninstrument aus England. Ähnlich wie eine Zither gezupft oder mit feinen Hämmerchen geschlagen, entfaltet sich ein Klangspektrum, das seine Hörer durch den besonderen Obertonreichtum fasziniert und verzaubert.

Jessica Burri hat sich auf eine besondere Kunst des Erzählens spezialisiert: Sie entwickelt musikalische Programme, in denen sie Geschichten, Märchen und auch biblische Texte erzählt, musikalisch arrangiert, mit Gesang und Klängen gestaltet und untermalt und sich selbst mit dem Dulcimer begleitet. In ihren Auftritten entführt sie Hörer und Zuschauer auf eine Reise in einzigartige Klang-, Erlebnis- und Bilderwelten.

Karten zum Preis von EUR 7,00 sind in der Stadtbücherei und an der Abendkasse erhältlich.

Nachholtermin: Gedichte von Menschen - Kamener Lyriker lesen in der Stadtbücherei

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

kultursk322Am Dienstag, 26.April um 19.30 Uhr sind Bilitis Naujoks, Kholoud Charaf und Bernhard Büscher in der Bücherei im Alten Rathaus zu Gast. Kamen. Am Dienstag, 26.April um 19.30 Uhr sind Bilitis Naujoks, Kholoud Charaf und Bernhard Büscher in der Bücherei im Alten Rathaus zu Gast.

Nachgeholt wird die eigentlich schon für März geplante Lesung mit Lyrik von Kamener Autoren. Die Veranstaltung findet im Rahmen von lila lettern – literatur aus Westfalen des netzwerks literaturland westfalen, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe, statt.

Bilitis Naujoks ist vielen Kamenern bekannt durch ihr Engagement für ‚Pro Mensch‘. Auch als Autorin feiert sie in den letzten Jahren Erfolge und war zu Lesungen u.a. in Leipzig zu Gast.

Kholoud Charaf lebt seit einiger Zeit als Writer in exile auf Einladung des PEN in Kamen. Die syrische Journalistin und Autorin ist vielseitig aktiv und engagiert sich u.a. in einem mehrsprachigen Vorleseprojekt der Stadtbücherei. Nun liegen ihre Gedichte auch in deutscher Übersetzung vor.

Bernhard Büscher wurde 1948 geboren und viele Jahre lang Polizist in seiner Heimatstadt Kamen. Schon als Jugendlicher hatte er großes Interesse an Literatur. Diese Leidenschaft war danach viele Jahre lang zwar nicht vergessen, aber vernachlässigt. Mittlerweile ist mit ‚Das sind die Wege‘ sein dritter Gedichtband erschienen.

Für die musikalische Begleitung sorgen Ina Herkenhoff und Tobias Diener.

Der Eintritt ist frei. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass nach aktuellem Stand im Eingangsbereich eine 3-G-Kontrolle erfolgt und im Haus der Bücherei Maskenpflicht herrscht.

Gedicht der Woche: Der Traum

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 
Der Traum

Der Traum
gehalten zu werden
gemeinsam 
und nicht allein zu sterben
 
So ist noch ein bisschen Zeit
auf der Suche 
nach erfüllter Zweisamkeit
 
und sitz ich dann 
bei den grauen Panthern, 
irgendwann
 
wird mein zahnloses Lächeln faszinieren
 
und im schneeweißem Kleid
mit schneeweißem haar
 
wird er mich zum Traualtar führen

 

Bilitis Naujoks

 

LWL präsentiert Wort des Monats: Eggerkippen - Ein Spiel mit Ostereiern

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

Westfalen-Lippe (lwl). Gelb, blau, grün, kunterbunt oder mit Muster - Ostereier sind ein fester Bestandteil vieler Traditionen rund um das Osterfest. So auch bei dem Spiel "Eggerkippen": zwei Ostereier werden mit der Spitze aneinandergeschlagen. Die Person, deren Ei heil bleibt, gewinnt das zerbrochene Ei. Woher das Wort des Monats April stammt, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

"Zwar handelt es sich um einen weit verbreiteten Osterbrauch, doch das Wort Eggerkippen findet sich so nur im Sauerland", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. Dort und in großen Teilen Ostwestfalens sei Egger das plattdeutsche Wort für die Eier. Das Tätigkeitswort "kippen" sei zwischen Soest und Iserlohn auch für das Aufpicken der Eierschalen von innen gebräuchlich, wenn die Küken schlüpfen: "Sin dai Egger unner de Klucke all kippet?" ("Sind die Eier unter der Glucke schon aufgepickt?")

Das "Eggerkippen" ist in ganz Westfalen-Lippe verbreitet, nur die Bezeichnungen unterscheiden sich je nach Region: Während das Spiel mit den Ostereiern im westlichen Teil Südwestfalens beispielsweise als "Eierkippen" bekannt ist, kennen es die Münsterländer als "Eierticken". Weitere im Plattdeutschen geläufige Wörter sind "Eierkloppen, Eierköppen, Eierpicken und Eierstoten". "In der Umgangssprache ist der Brauch aber vor allem unter den Bezeichnungen Eiertitschen und Eierkitschen bekannt", so Denkler.

Gedicht der Woche: An diesem Junimorgen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

An diesem Junimorgen

 Als mir
die unbekannte Nachbarin
hinter den Gardinen
bei halbdunklem Licht
ihren bizarren Busen
verriet oder offenbarte
drohten ihre Schatten
voluminös und verlebt
fast auf die
Straße zu fallen
Dabei hinterließ ich
gestern Abend noch
zwischen ungelebten Gedichten
auf dem Schreibtisch
für einige Stunden
einige gelebte Notizen

Nun hocke ich
der salzigen Haut
der letzten Nacht
entschlüpft am Frühstückstisch
und entdecke erneut
übernächtigt im Kopf
Schweißbilder schief hängen
… In der letzten
Runde unterlag ich
einem Oberchauvie im
Wortwechsel am Tresen:
flüssig entglitt ich in Nebensätzen
trocken konterte er in Hauptsätzen
Und seine Rothaarige
entsprungen einem Reklamespot
aus unserem Provinzprogramm
verteilte gefärbte Blicke
gelangweilt neben uns
auch ihre Freundin
angelehnt am Tresen
– an einen Body
der ab und
zu das Küssen
mit Biertrinken

 Es klingelt – während
hektische Stimmen gewohnt
von der Einkaufsstraße
unaufhörlich über das
Brot stolpern und
im Kaffee verweilen
fließt die Morgenluft
frisch durch den
Spalt der Küchentür
Und es klingelt
– der Postbote oder
die bekannte Nachbarin
oder an diesem Junimorgen bleibt mir
wieder nichts erspart.

Aus dem Buch „Unterm Arm die Odyssee“, Gedichte, Dagyeli Verlag, Berlin, Juni 2021

Levent Aktoprak

Gedicht der Woche: Die Macht

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Die Macht

Er hatte die Macht
sie reichte ihm nicht
er wollte mehr
überfiel den Nachbarn
Er wollte das Land

Die Menschen die darin wohnten
waren ihm gleich
Er zerstörte die Häuser
Menschen konnten dort nicht mehr leben

Doch konnte er die Macht genießen
Er hatte Angst
Angst vor den Worten
die stärker sind als jede Waffe
Die Worte in den Köpfen der Menschen

sie waren die größte Gefahr
die kann man nicht erschießen
nicht zerbomben
nicht verurteilen und wegsperren

sie kann man nicht tot schreien
er wird sie nicht hören
aber er wird sie in den Augen
und den Gesichtern sehen

sie werden ihn auf Dauer zerstören

Bernhard Büscher