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Gedicht der Woche: Paradiesgarten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Paradiesgarten

Verbotener Raum im Bauch der Ruine.

Nur die Türme der Kirche

Überragen den Zaun.

Keine Tür, weder Lücke noch Zugang.

Ein einziger Spalt gönnt den Blick

Auf geborstenes Portal.

Auch dieser Eingang verwehrt

Vom Gitter der Schösslinge:

Kein Engel. Als biegsames Schwert

Stehen Esche und Ahorn.

Gewaltig wächst die Verheißung.

Hilfloses Spiel mit Gänseblümchen.

Dorothea Renckhoff

 

 

Gedicht der Woche: Mutters Küche

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Mutters Küche

Die Zeitung ist aufgeschlagen

Die Informationsmenge erschlägt mich

wie ein reichhaltiges Buffet

Riesige Auswahl, in kleinen Häppchen eingeteilt

Die Qualität ist gering

Auch hier muss gespart werden

und

der Käse schmeckt auch nicht mehr nach Käse

Der Kaffee ist Instand

Aber alles verdaulich für unsere

                       versauten Magen

Ach wie sehnt es mich nach Mutters Küche

einem gutbürgerlichen Mittagsgericht

mit Knödeln, Bratensauce und Vanillepudding

                                                        zum Nachtisch

Nach dem Echten dem Ganzem

Nach der Schwere im Magen

die mich zur Ruhe Zwang

und ich mich gesättigt dem Sonntagnachmittag

                           Reflektionen widmen konnte…

Bilitis Naujoks

 

 

 

 

Gedicht der Woche: Noch einmal

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
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Noch einmal

Wenn die letzten Bäume

längst aus Beton sind

alle Herzen

stahlummantelt

unsere Hirne

vollverglast

und silikonbeschichtet

lass uns noch einmal

tief in die Tasche langen

zwischen Murmeln aus Kindertagen

längst vergessen

das Tütchen Samen suchen

und Hoffnung streuen

gegen den Wind

Gerd Puls

 

 

 

LWL präsentiert Wort des Monats: "Kitzken" ist kein junges Reh sondern ein "bisschen"

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

wortKWWestfalen (lwl). Wenn in Südwestfalen von einem "Kitzken" gesprochen wird, dann ist kein junges Reh gemeint. "Kitzken" wird vor allem im südwestfälischen Platt häufig anstelle von "bittken" verwendet und meint ein bisschen. Woher das Wort des Monats Januar kommt, wissen die Sprachwissenschaft­ler:innen des Landschaftsver­bandes Westfalen-Lippe (LWL).

"'Diu mast en kitzken no rechts goon', sagt man beispielsweise im Platt der Soester Börde. Das heißt: 'Du musst ein bisschen nach rechts gehen'", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. Auch die Form "Kitze" ohne Verkleinerungsendung werde gebraucht: "Ick bläif keine Kitze länger" ("Ich bleibe kein bisschen länger").

Im Rheinland ist dieses Wort ebenfalls verbreitet, zumeist in der Form "kitzchen". "Es geht zurück auf 'Keid / Kied', ein altes Wort, das nur in den Dialekten erhalten ist und 'Setzling' oder 'Korn' bedeutet", so Denkler. "Dass in der weiteren Entwicklung aus 'Kiedken' dann 'Kitzken' geworden ist, verwundert nicht. Denn die Lautfolge 'itz' kommt in vielen Wörtern vor, die mit Kleinigkeiten zu tun haben, wie etwa 'klitzeklein' oder 'Fitzel'".

Gedicht der Woche: Das Herz der Felsen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
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Das Herz der Felsen

In den schwarzen Höhlen, die kein Lichtstrahl 

durchdringt pocht das Herz der Felsen. Unmerklich,

und fast nicht zu hören, pulsiert es unter dem Gluckern

des Wassers, das sich an den Steinhaufen abarbeitet,

die sich seit Jahrtausenden Schicht für Schicht über-

einanderlegen, und hinter der scharfkantigen, wehrhaft schroffen Fassade ein friedliches Auskommen haben.

Verborgen vor den Blicken der vorwitzigen Wellen,

die ohne Unterlass neugierig an die Pforte schlagen,

wohnt das Herz der Felsen in einem Gemach aus

tönenden Steinen, voller Mythen und Sagen, die sich bedeutsam unter ihren pulsierenden Atem mischen.

Manchmal, des nachts, wenn eine Sternschnuppe im

Meer versinkt, bleibt das Herz der Felsen für einen

Moment stehen und lauscht auf dem Atem der Zeit.

(Ewigkeit)

abwehrend

Vera Botterbusch

 

 

Neuer Gedichtband von Heinrich Peuckmann

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

daistdasbildHP0123Heinrich Peuckmann: Da ist das Bild. Kulturmaschinen-Verlag. 12.80 EuroKamen. Einen neuen Gedichtband hat der Kamener Schriftsteller Heinrich Peuckmann in diesen Tagen veröffentlicht. „Da ist das Bild“ ist der Titel des Buches, das im renommierten Kulturmaschinen-Verlag erschienen ist.

Peuckmann erzählt in den über vierzig Gedichten viel von seiner Kindheit, von Freunden, die ihn mal umgeben haben und von solchen, mit denen die Freundschaft bis heute fortbesteht. Immer wieder wirft er dabei einen kritischen Blick auf die Gesellschaft, auf die Umwelt und zeigt in poetischen Formulierungen Probleme, aber auch Hoffnungen auf.

„Meine Gedichte geben dem Leser Anstoß, auf die eigene Umwelt zu achten, sich Gedanken zu machen, was ihn umgibt und was ihn bewegt“, meint Peuckmann.

Die Sprache ist durchrhythmisiert, sie fesselt beim Lesen und macht das Buch so zu einem Lesevergnügen.

Viele seiner lyrischen Bilder entnimmt Peuckmann der Natur und hat dabei einen scharfen Blick auf Details, die im Alltag oft übersehen werden. Auch dadurch wird der Leser bereichert.

Es ist der insgesamt fünfte Lyrikband, den Peuckmann veröffentlicht hat.

„Die Lyrik begleitet in schöner Ergänzung mein Schreiben von Romanen“, erklärt er.

Längst ist verabredet, dass Peuckmann den Lyrikband im April während der Leipziger Buchmesse vorstellen wird. Darauf freut er sich. In Leipzig hat er schon viele seiner Neuerscheinungen vorgestellt. Damit setzt er, meint er, eine gute Tradition fort.

Heinrich Peuckmann: Da ist das Bild. Kulturmaschinen-Verlag. 12.80 Euro