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Gymnasium Kamen: Lesung der Schriftstellerin Krahe

am . Veröffentlicht in Wort & Buch

von Carolin Kuna

Kamen. Schon seit 2012 bekommen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe unseres Gymnasiums Besuch von Frau Susanne Krahe, so wie auch am 7. Februar diesen Jahres. Frau Krahe ist Schriftstellerin, doch was sie so besonders macht, klingt für viele zuerst eher wie eine Tatsache, die ihren Beruf unmöglich macht: Sie ist blind. Aufgrund ihrer stark fortgeschrittenen Diabetes Typ 1 Erkrankung verlor die Theologin an ihrem 30. Geburtstag ihr Augenlicht für immer. Als sie nach dieser Wende in ihrem Leben die Arbeit mit der wissenschaftlichen Bibelauslegung ablegen musste, widmete sie sich voll und ganz dem Schreiben, was sie sowieso ihr ganzes Leben lang schon gerne gemacht hat.

Die von Frau Aschendorf geleitete Lesung für die Schülerinnen und Schüler der Q1 begann mit einem kurzen Interview, in welchem zwei Schüler Fragen an Frau Krahe stellten. Sie erklärte, auf welche Art und Weise sie mithilfe der modernen Technik ihre Bücher verfasst und sprach von ihrem erfüllten ‟zweiten Leben”. Danach las Frau Aschendorf kurze Ausschnitte aus der Autobiografie der Schriftstellerin, woraufhin diese viele Aspekte wie beispielsweise den komplizierten Verlauf ihrer Krankheit oder die Schwierigkeiten, die ihr neuer Lebensstil mit sich gebracht hat, genauer erklärte. Die Schülerinnen und Schüler hatten jedes Mal die Gelegenheit viele Fragen zu stellen und obwohl sie am Anfang eher zurückhaltend waren, gingen ihre Fragen im Verlauf der Lesung immer weiter in die Tiefe, sodass man sowohl die sehr negativen als auch positiven Erlebnisse und Eigenschaften von Frau Krahes Leben erfahren konnte. Sie erzählte, dass man als blinde Person viele Dinge von seiner Umwelt und seinen Mitmenschen mitbekommt, die den sehenden Menschen vorenthalten bleiben.

Die Schülerinnen und Schüler waren sehr interessiert und haben viele Eindrücke sammeln können. Sie waren erstaunt über die Offenheit der Schriftstellerin, welche mehr als einmal über ihr Handycap scherzte und sich selbst in ihrer Situation nicht immer ganz ernst nahm. Nichts desto trotz konnte sie den Schülerinnen und Schülern näher bringen, dass sie viele Dinge nicht mehr machen oder unternehmen kann und ihr Leben jetzt komplizierter ist. Zur selben Zeit vermittelte sie aber, dass auch große Hürden im Leben nicht immer gleich einen Untergang bedeuten und man nach vorne schauen muss. Denn Frau Krahe ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein scheinbar schlimmer Schicksalsschlag auch viel Gutes mit sich bringen kann