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Gedicht der Woche: Ewigkeit

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregionale Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Ewigkeit

Mein blaues Leben

Dreißig Narzissen

und ein Planet

Meine Hände haben mich verlassen

nun suchen sie nach mir in Wäldern voller Blumen

immer, wenn ich an eine Tenne komme

fang ich die Sonne ein, um sie zu verstreuen

Ich pflüge die Wünsch um

und suche nach einem Bienenstock, der auf die Milchstraße steigt

meine Fantasie hat mich verlassen

und läuft nun über die Weiten der Erde

So knabbere ich am Rest des Lebens allein

Meine Mutter…

Weiblicher Regen

duftendes Brot

und Ruhe

Mein Vater…

Fünfzig Geschichten von Weinblättern

und tausende Schmerzen, Nacht

für Nacht

Hamsa, meine Schwester…

Eine weiße Halskette in einem Frühling voller Mandelblüten

Mahyar, mein Sohn…

Drei Jahre von meiner Schönheit für seine Kindheit

und Götter voller Zorn auf mich

Warum ist der Weg zur Gasse der Erinnerung versperrt?

Soll ich in meiner Erinnerung leben

als wäre ich schon tot

oder in der Wirklichkeit

wo ich langsam sterbe wie die Kälte, die in meinen Körper kriecht

Vom Feld

auf die Straße

ins Cafe`

zum Roman

ziehe ich

um mich zu finden…

in der hintersten , verstaubten Ecke meiner Erinnerung

entdecke ich mich

ich bereite mein blaues Bett

und strecke mich darauf aus…

Der Himmel atmet ein

und die Sünder kehren zurück

auf die Bühne

Die Enge des Körpers

sucht nach Stille, um mit einem Schrei

ihr erstes Kind zu gebären =

Stütz dich auf mich

Ich bin der Krückstock, den du auf der Treppe vergaßt

Als ich nach oben stieg, beschloß er zu fallen

Doch ich werde mich weiter auf mich selber stützen

und meine Hände umarmen

damit sie mich finden

Seit mein Name mich als Gott begleitet

vernachlässigte ich ihn

Er floh

doch ich hatte die Schlüssel

Denn ich bin Kholoud die Ewigkeit

 

Kholoud Charaf