Gedicht der Woche: Ewigkeit
Ewigkeit
Mein blaues Leben
Dreißig Narzissen
und ein Planet
Meine Hände haben mich verlassen
nun suchen sie nach mir in Wäldern voller Blumen
immer, wenn ich an eine Tenne komme
fang ich die Sonne ein, um sie zu verstreuen
Ich pflüge die Wünsch um
und suche nach einem Bienenstock, der auf die Milchstraße steigt
meine Fantasie hat mich verlassen
und läuft nun über die Weiten der Erde
So knabbere ich am Rest des Lebens allein
Meine Mutter…
Weiblicher Regen
duftendes Brot
und Ruhe
Mein Vater…
Fünfzig Geschichten von Weinblättern
und tausende Schmerzen, Nacht
für Nacht
Hamsa, meine Schwester…
Eine weiße Halskette in einem Frühling voller Mandelblüten
Mahyar, mein Sohn…
Drei Jahre von meiner Schönheit für seine Kindheit
und Götter voller Zorn auf mich
Warum ist der Weg zur Gasse der Erinnerung versperrt?
Soll ich in meiner Erinnerung leben
als wäre ich schon tot
oder in der Wirklichkeit
wo ich langsam sterbe wie die Kälte, die in meinen Körper kriecht
Vom Feld
auf die Straße
ins Cafe`
zum Roman
ziehe ich
um mich zu finden…
in der hintersten , verstaubten Ecke meiner Erinnerung
entdecke ich mich
ich bereite mein blaues Bett
und strecke mich darauf aus…
Der Himmel atmet ein
und die Sünder kehren zurück
auf die Bühne
Die Enge des Körpers
sucht nach Stille, um mit einem Schrei
ihr erstes Kind zu gebären =
Stütz dich auf mich
Ich bin der Krückstock, den du auf der Treppe vergaßt
Als ich nach oben stieg, beschloß er zu fallen
Doch ich werde mich weiter auf mich selber stützen
und meine Hände umarmen
damit sie mich finden
Seit mein Name mich als Gott begleitet
vernachlässigte ich ihn
Er floh
doch ich hatte die Schlüssel
Denn ich bin Kholoud die Ewigkeit
Kholoud Charaf