Gedicht der Woche: Der Frieden in ihrem Lächeln!
Der Frieden in ihrem Lächeln!
Ich höre Gelächter.
Ich sehe Leid,
Ich kämpfe jeden Tag um mein Gewissen,
das meinen vergoldeten proletarischen Arsch antriggert.
Konsum,
Komfort
sind meine täglichen Begleiter
Ein, zwei gute Taten die Woche
und ich lache.
Kurz ist es still,
mein Gewissen.
Es hört sie lachen
Es will sie alle glücklich wissen
Und ich beruhige mich
- Du kannst Sie nicht alle retten.
In der Maxime, vielleicht noch mich selbst.
Und ich höre mich lachen
und sehe das Leid.
Bedanke mich bei Ying und Yang.
Das muss wohl alles so.
Und wenn Du ihn Dir vorstellen kannst,
den Weltkrieg,
ja, es sie tatsächlich geben kann
die Apokalypse,
ja wenn, ja wenn,
dann…
Dann musst Du doch auch glauben, dass es ihn geben kann!
Den Weltfrieden!
Und ich höre sie lachen,
während ich bitterlich weine (um die Welt, um mein Gewissen)
In meiner Brust schlägt es laut.
Und noch lauter will ich schreien.
Ich sehe das Leid.
Und noch lauter will ich schreien:
Stop!
Und immer noch Gelächter,
überall!
Und dann
steht Sie vor mir,
in Ihrer wunderschönen, vollkommen Art.
Kurzzeitig gebrochen von Ihrem Leid
nur kurz,
nicht zerbrochen.
Und sie sagt:
„ich weiß, dass es andere noch viel schlimmer getroffen hat und ich bin dankbar…!“
Ich sehe sie
in Ihrem Kampf gegen Schuld und Angst,
in Ihrer Trauer
und in Ihrer Dankbarkeit.
Und das Gelächter verstummt
Und ich sehe sie,
nur sie,
leise lächeln.
Und ich kann ihn glauben!
Ich kann!
Bilitis Naujoks