SPD-Vorsitzender Klingbeil zu Gast beim UnternehmerInnen-Frühstück in der Stadthalle
Kamen. (AG) Prominenter Besuch in der Stadthalle: SPD-Bundesvorsitzender Lars Klingbeil nahm teil am UnternehmerInnen-Frühstück, zu dem SPD-Landtagskandidatin Silvia Gosewinkel und der Unterbezirk eingeladen hatten.
Rund 20 Teilnehmer, darunter zahlreiche Kamener Gewerbetreibende frühstückten mit und stellten Fragen zu aktuellen Brennpunkt-Themen. Im Vordergrund standen die Transformationsprozesse im Arbeitsleben, von denen Nordrhein-Westfalen wie kein anderes Bundesland betroffen sei, so Klingbeil. "Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?" - diese Frage stand ebenso auf der Tagesordnung, wie die nach der Vereinbarkeit von Klimaschutz und Wirtschaft oder der Sicherung von Arbeitsplätzen in Krisenzeiten. Sorgen um die Kaufkraft seiner Mitarbeiter macht sich etwa Stefan Hübner, Inhaber des Fahrradfachgeschäfts Rad&Tat: die überbordende Inflation sorge dafür, dass der Mindestlohn praktisch schon wieder überholt sei - "die Menschen können sich das Leben bald nicht mehr leisten", sagt Hübner. Bestattungsunternehmer Klaus Schäfer machte sich Luft über zu viele bürokratische Hürden bei Investitionen und Bauvorhaben. Zwar seien viele Genehmigungsverfahren mittlerweile stark beschleunigt worden, aber auch der durchschnittliche Zeitraum von einem halben Jahr sei ihm noch zu lang - das müsse schneller gehen. Zu lange, erklärte SPD-Vorsitzender Klingbeil zum Thema Inflation, habe sich Deutschland von billiger Energie aus Russland und billiger Produktion in China abhängig gemacht. Um langfristig unabhängig zu werden, werde es auch in nächster Zeit teurer werden, "aber eben nur kurzfristig", so Klingbeil. Auf längere Sicht gesehen seien diese vorübergehenden Opfer die günstigere Lösung. Das Thema stehe auch bei den Ministern in Berlin ganz weit oben auf der Agenda, denn "die Inflation darf nicht zu einer gesellschaftlichen Spaltung führen", so Klingbeil. Mit geeigneten Entlastungen der Bürger und des Mittelstandes müsse dieser Tendenz entgegengewirkt werden, sagte der SPD-Bundesvorsitzende und versprach, die eingebrachten Kritiken und Anregungen seitens der Kamener mit nach Berlin zu nehmen.