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Internationale Westfälische Tennis-Meisterschaften: Alexander Vasilenko (Russland) holt sich den Turniertitel

am . Veröffentlicht in Lokalsport

Hupe HermannVasilenko AlexanderHoang AntoineHampeRobertSiegerehrung der 2. Kamen Open, den Internationalen Westfälischen Tennismeisterschaften der Herren, mit (von links): Bürgermeister Hermann Hupe, Sieger Alexander Vasilenko (Russland), 2. Sieger Antoine Hoang (Frankreich) und Westfalens Tennispräsident Robert Hampe. © Westfälischer Tennis-Verband (Christoph Volkmer)Im vom Regen geprägten Finale unterliegt Vorjahresfinalist Antoine Hoang

Bürgermeister Hermann Hupe für Turnierfortsetzung • Großes Lob an Ehrenamtliche

Kamen. Der Münsteraner Schiedsrichter Michael Thiemann checkte um 16.08 Uhr die Markierung des Ballabdrucks an der Grundlinie und als er den Finger in den regenverhangenen Himmel zeigte, war klar, der Ball war aus. Sekunden danach streckte Alexander Vasilenko beide Arme nach oben und stieß zeitgleich Jubelrufe aus, denn damit war ihm der Titelgewinn bei den 2. Kamen Open sicher. Ein wenig traurig trottete dagegen Antoine Hoang ans Netz zum Shakehand, denn nach 2016 blieb dem sympathischen Franzosen auch diesmal im Finale nichts anderes übrig, als dem Kontrahenten zum Turniersieg zu gratulieren.

Als es dann aber beim mit 15.000 US-Dollar Preisgeld dotierten Internationalen Westfälischen Tennis-Meisterschaften zur Siegerehrung ging, hatte auch der aus Toulouse stammende 21-Jährige Hoang vom TuS Sennelager in Paderborn sein mitnehmendes Lachen wieder gefunden. „Leider hat es wieder nicht geklappt“, so der Franzose, „doch ich komme im nächsten Jahr wieder und dann hole ich mir den Titel.“ Dass es auch eine dritte Turnierauflage beim VfL Kamen geben wird, dafür sprachen sich unisono Kamens Bürgermeister Hermann Hupe und Westfalens Tennispräsident Robert Hampe aus. „Wir sind eine Sportstadt, die viel für den Breitensport tut. Doch ich bin auch der Ansicht, dass wir den Spitzensport fördern müssen und von daher unterstützen wir dieses Tennisturnier“, sagt Hupe, der das auch so noch begründete: „Wenn man sieht, wie viele Ehrenamtliche bei dieser Veranstaltung mitarbeiten, dann ist dies ein Zeichen gelebter Partnerschaft beim VfL Kamen. Hier gehört das Turnier einfach hin.“

Anschließend wurde stellvertretend für die gesamte Organisation ein Dutzend freiwillige Helfer von ihm und Robert Hampe geehrt, wobei die Platzpflege-Crew um Uli Felske den meisten Applaus bekam. Sie hatten auch am Finaltag wieder Schwerstarbeit zu verrichten, denn kräftige Regenschauer verwandelten die Plätze in eine Seenlandschaft. Das Finale musste für rund zwei Stunden unterbrochen werden und als trotz Bearbeitung der Centre Court nicht bespielbar war, wurde auf einen Aschenplatz auf der benachbarten Anlage des Landesleistungszentrums des Westfälischen Tennis-Verbandes ausgewichen.

Regentennis717Die unterstützende und fördernde Aussage des Bürgermeisters nahm auch Robert Hampe freudig zur Kenntnis. Seine Idee, mit diesem Turnier den westfälischen und auch das deutsche Tennis zu fördern, ist man bereits bei der zweiten Auflage ganz dicht an der eigenen Vorgabe: „Auch wenn am Ende keine deutscher Spieler im Finale stand“, sagt Hampe, „habe unsere Teilnehmer überzeigt. Wir hatten immerhin fünf Akteure im Viertelfinale, mit Peter Torebko und George von Massow hat sogar ein deutsches Duo im Doppel gewonnen, so dass die Bilanz sehr erfreulich ist. Zudem stand mit dem 18-jährigen Louis Weßels ein Westfale im Halbfinale und ich hoffe, dass er auch im kommenden Jahr dabei sein wird. Für diese Talente veranstalten wir ein solches ITF-Turnier.“

Auch wenn die beiden Finalisten nur Weltranglistenplätze um die Position 500 inne haben, boten sie allerbestes Tennis. Sowohl der 22-jährige Alexander Vasilenko (ATP 534) als auch der ein Jahr jüngere Antoine Hoang (ATP 456) zeigte nicht nur pfeilschnelles Powertennis von der Grundlinie. Sie boten auch variantenreiches Tennis und mit Stopp- oder Cross gespielten Schlägen wurden die knapp 200 Zuschauer begeistert. Auf der feuchten roten Asche kam zunächst der ungesetzte Russe besser ins Spiel und führte relativ schnell mit 4:1 im ersten Satz. Doch sein Kontrahent machte angesichts dieses Spielstandes dann mehr Druck und kam auf 3:4 heran. Allerdings leistete er sich eine Reihe leichter Vorhandfehler, gab seinen eigenen Aufschlag zum möglichen Gleichstand ab, und Vasilenko holte sich unter den Augen seines beobachtenden Vaters den ersten Satz.

Zwei Spiele absolvierten die beiden Finalisten noch, ehe ein kräftiger Regenschauer für eine fast 120 Minuten andauernde Spielpause sorgte. Als gegen 15.29 Uhr das finale Match wieder aufgenommen wurde, war vom ersten Ballwechsel Alexander Vasilenko der wachere Spieler. Das Duell dauerte nur noch 39 Minuten an und war dann mit 6:3, 6:3 zugunsten des Außenseiters entschieden. Hermann Hupe und Robert Hampe gratulierten gemeinsam mit einem Siegerpokal, einer Flasche Champagner und einem Preisgeldscheck in Höhe von 1.987 Euro. Was der Russe auch seinem Konto gutschreiben kann, sind 12 ATP-Weltranglistenpunkt. Der Zweitplatzierte erhält sieben ATP-Points und 1.170 Euro Preisgeld. Auch für den Runner up gab es einen Pokal, eine etwas kleinere Champagnerflasche, und mit viel Applaus wurden die Beiden von der Clubhaus-Terrasse verabschiedet. So mancher Zuschauer rief ihnen hinterher: „Bis zum nächsten Mal.“