-Anzeige-

Anzeige

Guter Fußball und eine emotionale Atmossphäre beim Nils Wyborny-Cup

am . Veröffentlicht in Lokalsport

nwcup sus618von Lucas Sklorz

Kamen-Methler. „Niemals alleine immer zusammen“ lautet das Motto der ersten Mannschaft des SuS Kaiserau. Dass dieses Motto des frischen Landesligaaufsteigers ein Leitspruch für den ganzen Verein ist, stellten die Schwarz-Gelben am Samstag unter Beweis. Allerdings war es nach den erfolgsverwöhnten letzten Wochen ein trauriger Anlass, der den Verein dazu brachte, noch enger zusammenzurücken. Für den ehemaligen Mitspieler Nils Wyborny, der im März nach schwerer Krankheit mit nur 20 Jahren gestorben ist, organisierte der SuS Kaiserau den Nils-Wyborny-Cup.

Dabei war Cheforganisator Kai Knut positiv überrascht von der Hilfsbereitschaft der Vereinsmitglieder. Von der Jugendabteilung, über den Hauptverein bis aus den Reihen der Alten Herren unterstützten quer durch alle Abteilungen Mitglieder das Benefiz-Turnier. Beispielsweise war noch nach Ende des Turniers die Kuchentheke aufgrund der hohen Anzahl an Spenden noch prall gefüllt. Auch die Hilfsbereitschaft der Methleraner Unternehmer sei laut Knut bemerkenswert. Getränke und weitere Sachspenden seien den Schwarz-Gelben gestiftet worden, so dass das Turnier nahezu ohne eigenen finanziellen Aufwand organisiert werden konnte.

Die warmherzige und emotionale Atmosphäre ließ dabei das Sportliche fast schon in den Hintergrund rücken. Dabei konnte sich das fußballerische Rahmenprogramm durchaus sehen lassen. Ab 11 Uhr duellierten sich sechs Alte Herren Mannschaften um den Turniersieg. Darunter auch die Mannschaft des DSC Arminia Bielefeld. Am Ende blieb der Pokal allerdings im Kreis Unna. Die „Oldies“ des Lüner SV gewannen vier Spiele und mussten sich nur dem Gast aus Bielefeld die Punkte teilen. Diese Turnierausbeute reichte für den ersten Platz. Vizemeister wurde die Mannschaft von Arminia Bielefeld, die das Turnier als Vorbereitung für die Deutsche Meisterschaft in Berlin nutzte. Ebenfalls aufs Treppchen schafften es die Alten Herren des FC Overberge.

Nach dem Turnierschluss wartete der Nils-Wyborny-Cup noch mit einem ganz besonderen Highlight auf. Unter der Regie des ehemaligen Trainers Reinhard Behlert kickten die Kaiserauer Landesligaaufsteiger von 2002 gegen ein Mix-Team aus der ersten und zweiten Mannschaft des SuS. Für einige überraschend aber nach dem Spielverlauf auch nicht unverdient setzte sich die ehemalige Meistertruppe am Ende mit 3:2 durch. Für das Mixteam war danach jedoch noch nicht Schluss. In einem weiteren Spiel forderte die Mannschaft „Nils & Friends“, die an der Seitenlinie vom ehemaligen Jugendtrainer Heinrich Wolff gecoacht wurde, die Auswahl aus erster und zweiter Mannschaft.

Auf Wunsch der Familie Wyborny wurden die Einnahmen des Benefiz-Turniers dem Kinderhospiz in Unna gespendet.

Abschlusstabelle
1. Lüner SV Ü40 13
2. DSC Arminia Bielefeld Ü40 11
3. FC Overberge Ü40 9
4. SC Husen-Kurl Ü40 7
5. FC Herdecke – Ende Ü40 3
6. SuS Kaiserau Ü40 0

Stimmen zum Turnier:
Kai Knut, Organisator: „Das Turnier war ein voller Erfolg. Alle Mannschaften, die sich angekündigt haben, sind auch gekommen. Die Eröffnung lief super und alle Spiele liefen fair ab. Wir haben im Vorfeld sehr viele Spenden erhalten. Insbesondere möchte ich mich für die Sachspenden der ortsansässigen Firmen bedanken. Aufgrund der Unterstützung konnten wir das Turnier ohne eigenen Aufwand finanzieren. Die Organisation hat super geklappt. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine angemessene Spende an das Kinderhospiz in Unna ausstellen können. Das war der Wunsch der Familie Wyborny. Besonders stolz macht uns, dass das Einlagespiel gegen die ehemalige Aufstiegsmannschaft durch Reinhard Behlert innerhalb einer Viertelstunde organisiert gewesen ist. Die Bereitschaft der Ehrenamtlichen quer durch den ganzen Verein ist wirklich herausragend.“

Ralf Wyborny: „Das Turnier ist super gelaufen. Da muss ich Kai Knut ein ganz großes Kompliment machen. Auch das Turnier der Alten Herren war wirklich nett. Das, was für mich wirklich zählt, ist was danach auf dem Platz passiert ist. Da kommen ehemalige Mitspieler von Nils aus Magdeburg oder Köln, um hier mitzuspielen. Es ist unheimlich schön, was hier auf die Beine gestellt worden ist.“

Timo Milcarek, Kapitän der ersten Mannschaft: „Die Veranstaltung zeigt, dass Kaiserau ein ganz besonderer Verein ist. Hier stehen alle zusammen. Der Platz war voll. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist etwas ganz Besonderes. Dass die Aufstiegsmannschaft von 2002 gekommen ist, zeigt auch, Kaiserau ist man ein Leben lang. In den Spielen stand natürlich der Spaß im Vordergrund, auch wenn wir den alten Aufsteigern gerne gezeigt hätten, dass wir der bessere Aufsteiger sind.“

Gustav-Adolf „Adi“ Kersten, Ehrenvorsitzender: „Es ist toll, dass, obwohl diese Sache aus einem traurigen Anlass entstanden ist, sich alle auch die alten Spieler hier in Kaiserau treffen. Das zeugt von einer Gemeinschaft, für die es sich wirklich lohnt ehrenamtlich zu arbeiten. Das schweißt zusammen.“

Reinhard Behlert, Aufstiegstrainer von 2002: „Ich war selbst erstaunt, wie schnell sich die Mannschaft gefunden hat. Eigentlich sollte ich mit einer Mannschaft des SC Capelle antreten, die sich allerdings gerade auf der Mannschaftsfahrt befindet. Dann kam die Idee mit der Aufstiegsmannschaft von 2002 anzutreten. Innerhalb einer Viertelstunde habe ich alle Zusagen bekommen. Manche hatten auch was anderes vor, aber haben dieses Spiel auch aufgrund der Umstände priorisiert. Das Spiel hat gezeigt, dass die Jungs noch sehr gut Fußball spielen können. Wir alle haben uns gefreut, dass wir uns wiedergesehen haben. Das zeigt auch, dass wir das in der Vergangenheit etwas schleifen gelassen haben. Das wollen wir in Zukunft nachholen.“

Stefan Braunschweig, Mannschaftsverantwortlicher Arminia Bielefeld: „Zu so einem Anlass waren wir gerne bereit, nach Kaiserau zu kommen. Das war für uns selbstverständlich. Auch für meine Ü40 war das ganz gut. Wir haben uns für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert und sind daher sehr gerne angetreten. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber wir sind nicht unverdient zweiter geworden.“