„Das Wetter hat die Kunden bei uns nicht abgehalten“, resümiert das Team zufrieden. Dafür hatte die Buchhandlung sogar eine halbe Stunde früher als sonst geöffnet. Fotos: Katja Burgemeister für KamenWeb.de

von Katja Burgemeister

Kamen. Sonnenbrillen waren nicht unbedingt das, was im trüben Licht unter den dicken Wolken die Menschen in ihren Regenjacken anlockte. Auch kurzärmlige T-Shirts und luftige Shorts ließen eher eine Gänsehaut beim immer mal wieder niederprasselnden Regenschauer aufkommen. Da waren es schon eher reduzierte Heizlüfter, die bei der Schnäppchenjagd am Samstag das Interesse auf sich zogen.

Auch wenn das Wetter nicht wirklich mitspielte: Die Kunden kamen und stöberten in dem, was die Kamener Händler als Schnäppchen in der Fußgängerzone aufgebaut hatten. Die meisten Teilnehmer waren zufrieden. „Es ist zwar etwas ruhiger als sonst“, resümiert Sabine Bracke von „Nova“, „das liegt aber eindeutig am Wetter. Außerdem können wir leider wenige Kleidungsangebote draußen aufbauen.“ Hier waren alle zufrieden mit der Kauflust. Die Stammkunden zeigen ohnehin große Treue, auch während der Corona-Lockdowns beim Türverkauf und im Online-Shop.

„Es ist zwar etwas ruhiger als sonst“, resümiert Sabine Bracke von „Nova“, „das liegt aber eindeutig am Wetter.

Gut beschäftigt war auch das Team von Optik Schulte. Am mit Schirmen geschützten Brillenstand standen Brillenmodelle mit und ohne Stärken zur Auswahl. Auch die Sonnenbrillen fanden optimistische Abnehmer, die noch mit der Rückkehr des Sommers rechnen. „Wir sind zwar morgens und jetzt gerade kurz nasse geworden, haben aber viel verkauft“, ist man hier zufrieden. Ein paar Meter weiter im Modegeschäft „Cruse“ hat das Team um Filialleiterin Henrichs das Ergebnis vom Vorjahr noch getoppt. „Das zeigt, dass unsere Kunden uns sehr treu sind“, sind sich hier alle einig.

Alle hatten besondere Angebote mit attraktiven Preisen herausgesucht. Auch bei Expert Brumberg. „Bei uns war viel los heute, allerdings nicht nur an den Sonderstapeln, die wir hier aufgebaut haben“, zeigt Andreas Brumberg auf reduzierte Saugroboter und Bügeleisen. Ballons weisen hier auf die Aktion hin. Hinzu kommt, dass zum Monatsende das Konto der meisten wieder frisch aufgefüllt ist. Betrieb herrschte auch in der Mayerschen Buchhandlung. Kamen-Artikel gab es hier ebenso für 1 Euro wie Bücherrestposten. Vor allem aber Schulartikel jeglicher Art waren begehrt. „Das Wetter hat die Kunden bei uns nicht abgehalten“, resümiert das Team zufrieden. Dafür hatte die Buchhandlung sogar eine halbe Stunde früher als sonst geöffnet.

Einziges Manko: Viele Geschäfte folgten ihren regulären Öffnungszeiten und schlossen deutlich früher als es für den Aktionszeitraum angekündigt war.

Auch bei Expert Brumberg. „Bei uns war viel los heute, allerdings nicht nur an den Sonderstapeln, die wir hier aufgebaut haben“

Rück- und Ausblick auf vergangene und künftige Herausforderungen

Landrat und WFG-Aufsichtsratsvorsitzender Mario Löhr (links) und WFG-Geschäftsführer Dr. Michael Dannebom gratulieren der WFG zum Geburtstag. Foto: Lisa Rubbert, WFG

Kreis Unna. 1961 wurde die WFG Kreis Unna als eine der ersten Wirtschaftsförderungsgesellschaften in Deutschland gegründet. Am Dienstag, 24. August, – dem offiziellen Gründungsdatum – feierte die Gesellschaft ihren 60. Geburtstag. Grund genug, um auf vergangene Erfolge zurückzublicken und einen Ausblick auf die Herausforderungen der Zukunft zu wagen.

Mit dem durch die beginnende Bergbaukrise einhergehenden Strukturwandel mussten bereits kurz nach der Gründung neue Strategien entwickelt werden, um die Region zu stärken, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.

So entstanden in vielen Teilen des Kreises Unna durch die Arbeit der WFG neue, voll erschlossene Gewerbegebiete. Der Indu-Park im Unnaer Süden war nicht nur einer der ersten Gewerbeparks in Deutschland überhaupt, sondern auch beispielgebend für weitere Projekte im Kreis Unna. Mit der Bereitstellung von Industrie- und Gewerbeflächen, bis heute eines der Kernthemen der WFG, wurden die Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Expansion bestehender Betriebe geschaffen. So sind in den vergangenen sechs Jahrzenten zehntausende sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in den zehn kreisangehörigen Kommunen entstanden.

Mit der beruflichen Weiterbildung und der Gründungsberatung kamen im Laufe der Jahre weitere Aufgaben für die WFG hinzu. Zudem erweiterte die Gesellschaft nach und nach ihr Dienstleistungsspektrum im Bereich der präventiven Fachkräftesicherung. Sowohl die Sensibilisierung der Betriebe für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Gewinnung weiblicher Nachwuchs- und Führungskräfte als auch die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik durch die Gründung des zdi-Netzwerk Perspektive Technik sind hier ebenso zu nennen wie regionale Hochschulkooperationen.

Die Innovationsförderung der WFG bietet Betrieben aus den zehn Städten und Gemeinden des Kreises Unna seit 2018 Unterstützung bei der Teilhabe am Wissens- und Technologietransfer und bei der Bewältigung des digitalen Wandels Jüngst, zu Beginn der Corona-Pandemie, etablierte die WFG ein interdisziplinäres Krisenteam. Es steht den Unternehmen aus dem Kreis Unna auch weiterhin beratend zur Seite.

„In sechs Jahrzenten hat die WFG gemeinsam mit den regionalen Unternehmen, den Kommunen und dem Kreis viel geschafft, um die Region zu einem prosperierenden Wirtschaftsstandort zu entwickeln“, zieht WFG Geschäftsführer Dr. Michael Dannebom Bilanz. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass auch in der Zukunft noch viele Herausforderungen warten.

„Die Ausweisung von neuen, großen Gewerbegebieten stößt an ihre Grenzen. Künftig muss es vermehrt darum gehen, Altstandorte zu revitalisieren. Der Ausstieg aus der Steinkohleverstromung, von der der Kreis mit vier Kraftwerksstandorten massiv betroffen ist, stellt uns wie so oft in der Vergangenheit vor die Herausforderung, aus einem Strukturwandel einen Wandel des Wirtschaftens zu machen. Natur- und Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften, die erforderliche flächendeckende Möglichkeit zur Anbindung an ein Glasfaser- und 5G-Netz und die Positionierung des Kreises Unna als attraktiver Lebensmittelpunkt für Fach- und Führungskräfte sind Aufgaben, die das WFG-Team künftig weiter vorantreiben wird“, so Dannebom.

Gratuliert haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WFG bereits in einem Videogruß, der bei Facebook abrufbar ist. Auch die Jubiläumsbroschüre „60 Jahre WFG: Ein gutes Stück Wirtschaftsgeschichte für den Kreis Unna“ ist digital unter www.wfg-kreis-unna.de verfügbar.