Arvato stellt neues Logistikzentrum vor
von Alex Grün
Kamen. Mit einer öffentlichen Begehung feierte der Online- und Logistikdienstleister Arvato am Donnerstag die Inbetriebnahme seiner Hallen im neuen Logistikzentrum an der Henry-Everling-Straße. Eingeladen waren neben Vertretern aus Rat und Verwaltung auch die beteiligten Führungskräfte der Investorengesellschaft P3 Logistic Parks und der ausführenden Baufirma Goldbeck aus Bochum.
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Wenn die Logistikbranche weiter so rasant wächst, wie zurzeit in Kamen, kann sich der Einzelhandel noch wärmer anziehen. Das neue Logistikzentrum an der Everling-Straße ist das beste Beispiel: Im Januar wurden die Leasingverträge abgeschlossen, am 3. Mai wurde der erste Pfeiler auf dem Grundstück des ehemaligen Kettler-Lagers gesetzt und am 10. Oktober wurden bereits die ersten Waren in drei der fünf Hallen im Bauabschnitt 1 befördert, etwas später auch in die vierte. Bis auf eine Halle ist also der komplette Bauabschnitt vermietet - an welchen Kunden, darf aus vertraglichen Grünen zurzeit nicht verraten werden. Die fünfte Halle, in den Plänen eigentlich als Halle 16 vorgesehen, ist noch unvermietet und wurde der Öffentlichkeit jetzt stellvertretend für den gesamten Bauabschnitt vorgestellt. Gleich beim Eintritt durch den Wareneingang in die fast 9000 Quadratmeter große Halle mit den mehr als zwölf Meter hohen Wänden kommt man sich fast ein wenig verloren vor, umso beeindruckender die Vorstellung, dass dies gerade einmal ein Fünftel des Gesamtkomplexes sein soll. Jetzt, wo noch keine Stapler durch die Halle kreuzen und Paletten vom Wareneingang ins Lager karren und auch noch keine Fördertechnik installiert ist, ist die räumliche Wirkung geradezu gigantisch. Und: "Wir sind noch nicht am Ende", sagte Bürgermeisterin Elke Kappen im Rahmen der Begehung, gerichtet an die Vertreter der Investorengesellschaft P3. Gemeint ist die künftige Baustelle nur ein paar Meter weiter südlich. Im ersten Quartal nächsten Jahres soll bereits der Abriss des ehemaligen Metro-Lagers erfolgen, bevor auch hier Logistikfläche entsteht, und zwar in elf Hallen auf einer Fläche von 84.049 Quadratmetern, was, so Goldbeck-Niederlassungsleiter Ulrich Luh mit Blick auf die Zukunft, etwa elf Fußballfeldern entspreche. Der Abrissantrag liegt der Stadtverwaltung bereits vor. Welcher Kunde dort demnächst einzieht, stehe noch "in den Sternen", man beginne gerade mit der Akquise, erklärt P3-Managing-Director Sönke Kewitz. Dass so kurzfristig geeignete Flächen für die Online-Logistiker beziehbar waren, war ebenso ein Argument für die Ansiedlung am Standort Kamen wie die hohe Verfügbarkeit von Personal in der Region, erklärt Arvato-Regionalchef Christian Balzer, der auch abends als Referent den Wirtschaftsausschuss des Stadtrates über das Projekt informierte. Arvato arbeite gut mit Arbeitsamt, Jobcenter und privaten Arbeitsvermittlern zusammen, "alleine können wir solch ein großes Personalkontingent gar nicht rekrutieren", erklärt Balzer. Dennoch werden im Bauabschnitt 1, der jetzt in Betrieb genommen wurde, immer noch dringend Mitarbeiter gesucht. Seit Oktober arbeiten in den vier Arvato-Hallen 310 Vollzeitmitarbeiter sozusagen im Probebetrieb, bis Ende März nächsten Jahres soll deren Zahl auf regulär 1000 aufgestockt werden, in Saisonphasen auf bis zu 1300. Und die, so Arvato-Sprecher Lars Grundmeier, seien noch längst nicht am Start. So suche das Unternehmen für den Kamener Standort noch händeringend rund 700 Mitarbeiter in praktisch allen Bereichen: Im Warenein- und Ausgang, der Kommissionierung, bei den Retouren, im haus- und betriebstechnischen Bereich sowie gewerbliche Führungskräfte. Die Mitarbeiter sollen vorerst befristet angestellt und nach Betriebsvereinbarung bezahlt werden. Auch ausgebildet werden soll hier. Wer also im Logistikbereich auf Stellensuche ist, ist bei Arvato immer gern gesehen. Bewerbungen werden per e-mail an