Die Geschichte der Casino-Kultur in Deutschland
Erste überlieferte Glücksspiele gab es bereits im Jahr 1170 in Venedig – natürlich noch deutlich anders, als wir sie heute kennen. Die ersten Spielhäuser tauchten dann im 14. und 15. Jahrhundert auf, vor allem in Holland und Flandern. Doch auch in Deutschland gab es bereits 1396 eines der ersten Spielhäuser, nämlich in Frankfurt am Main. Doch auch dieses kann eher als Vorläufer, denn als echtes Casino betrachtet werden.
Seither hat sich einiges getan. Inzwischen kann die Casino-Kultur auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblicken, auch in Deutschland. Darauf, wann und wie Casinos in Deutschland Fuß fassen und sich weiterentwickeln konnten, was der aktuelle Stand ist und welche Zukunft Experten der Casino-Branche prophezeien, gehen wir im Folgenden näher ein.
Spielbanken im 18. Jahrhundert
Bad Ems gilt bis heute als wichtiger Meilenstein in der deutschen Casino-Geschichte. Der Grund: Dort wurde im Jahre 1720 die erste richtige Spielbank eröffnet – sie existiert dort bis heute und gilt nicht nur als erste, sondern eine der besten deutschen Spielbanken. Seit 2021 zählt sie nun sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Räumlichkeiten des Kurhauses, in dem sich die Spielbank befindet, sind bereits seit mehr als 300 Jahren denkmalgeschützt. Allein das edle Anwesen begeistert bis heute Casinobesucher aus aller Welt. Weitere Standorte der Spielbank Bad Ems kamen deutlich später in Mainz und Trier hinzu.
Die Auswirkungen der Französischen Revolution
Einen weiteren Schub erlebte die deutsche Glücksspielbranche im Rahmen der Französischen Revolution im Jahr 1789. Im Zuge dieser wurden sämtliche Glücksspielhäuser Frankreichs geschlossen. Schlecht für die spielfreudigen Franzosen – gut für den deutschen Markt. Denn fortan kamen immer mehr Besucher aus Frankreich über die Grenze, um alternativ in deutschen Spielhäusern und Casinos spielen zu können. Das führte zu einem weiteren Ausbau des Angebots in Deutschland und sorgte insbesondere in den Grenzregionen für immer mehr Zustrom aus den Nachbarländern.
Weitere Glücksspielhäuser im 19. Jahrhundert
Die steigende Beliebtheit des Glücksspiels unter den Deutschen sowie der Zustrom aus dem Nachbarland Frankreich beflügelten das Casino-Geschäft weiter.
Weitere große Spielhäuser wurden im Jahr 1824 in Aachen und Baden-Baden eröffnet. Baden-Baden galt sogar eine ganze Weile als das „Monaco Deutschlands“. Bis heute erwarten Glücksritter im Casino Baden-Baden jede Menge Prunk. Mit Stuck und opulenten Kronleuchtern wird hier ein typisch elegantes, edles Ambiente geschaffen.
Im Jahr 1841 eröffnete schließlich die Spielbank in Bad Homburg. Auch sie existiert bis heute. Die Zwillingsbrüder Louis und François Blanc, Gründer der Spielbank, schafften das sogenannte Doppelzéro beim Roulette ab und sorgte damit für deutlich bessere Gewinnchancen bei den Spielern. Das sprach sich natürlich herum, wodurch sich die Spielbank Bad Homburg schnell etablieren konnte. Das bis dahin überregional wenig bedeutsame Bad Homburg wurde dadurch rasch zu einem beliebten und wichtigen Kurort in der Region und ist es auch heute noch. Auch die Spielbank Bad Homburg gibt es bis heute.
Das 20. Jahrhundert war auch für Casinos eine Herausforderung
Wirtschaftliche Krisen und zwei Weltkriege erschütterten das Deutschland des 20. Jahrhunderts. Für immer größer werdende Teile der Bevölkerung stand Glücksspiel nicht mehr auf der Tagesordnung – nicht zuletzt, weil hierfür oftmals auch das nötige Kleingeld fehlte. Gesetzliche Verbote und neue Auflagen für den rechtmäßigen Betrieb von Spielbanken taten ihr Übriges, sodass viele Betriebe schließen mussten. Einige schafften es jedoch, sich den Vorgaben anzupassen und weiter ihre Pforten öffnen zu dürfen, etwa das Casino Baden-Baden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Glücksspiel in Deutschland einen zweiten Aufschwung. Man erkannte die wirtschaftlichen Vorteile von Casinos, vor allem in den 1950er und 1960er-Jahren wurden daher wieder vermehrt Casinos eröffnet.
Casinobesuche finden immer mehr online statt
Das 21. Jahrhundert hat nochmals vieles drastisch verändert. Schon in den 90er-Jahren gingen erste Casinos online. Doch diese waren noch rar gesät und kein Massenphänomen. Bisweilen galt diese Nische auch als unseriös und fragwürdig. Sie blieben daher etwas für Nerds und konnten keine weiten Teile der Gesellschaft für sich begeistern.
Doch wenige Jahrzehnte später hat sich das Internet im Allgemeinen etablieren können. Fast jeder nutzt inzwischen das Internet, ob beruflich oder privat, zum Surfen, Chatten oder zum Spielen. Ebenso besitzt fast jeder einen Computer, Smartphone oder Tablet. Dieser Umstand hat sich auch stark auf die Casino-Branche in Deutschland ausgewirkt – denn sie findet immer mehr online statt. Die Zeiten, in denen Onlinecasinos ein Randphänomen waren, sind seit gut zehn Jahren vorüber. Onlinecasinos sind zum Trend geworden, der nicht aufhören will.
Auch die Spielfrequenz hat sich seit den 00er-Jahren gewandelt. Historische Casinos waren meist mit Prunk und Exklusivität verbunden. Das sind sie bis heute. Doch Onlinecasinos sind für viele Spieler kein exklusives Event mehr, welches man sich nur wenige Male im Jahr gönnt, sondern stellen eine Möglichkeit dar, täglichen Spielspaß zu erleben.
Die endgültige Legalisierung deutscher Onlinecasinos
Selbst als sich Onlinecasinos bereits größter Beliebtheit erfreuten, galten sie lange Zeit noch als rechtliche Grauzone. Eine Ausnahme bestand einzig im Bundesland Schleswig-Holstein, in dem das Online-Glücksspiel bereits zuvor schon legal war. In allen anderen Teilen Deutschlands galt der Besuch von Onlinecasinos als rechtliche Grauzone.
Es gab dennoch eine wachsende Anzahl an Spielern, die sich davon nicht abschrecken ließen und ohne Bedenken in Onlinecasinos spielten. Andere hingegen hatten zwar grundsätzliches Interesse daran, fühlten sich aber durch die unsichere Rechtslage abgeschreckt. Das sollte jedoch bald ein Ende haben: Der Glücksspielstaatsvertrag, der das Glücksspiel und entsprechend den Betrieb von Onlinecasinos in Deutschland regelt, wurde geändert.
Nach der Änderung des Glücksspielstaatsvertrages
Nach einigen Verhandlungen konnten sich die Länder schließlich auf eine Novellierung des Glücksspielstaatsvertrages einigen. Im Jahr 2021 trat er dann letztlich in Kraft und sorgte fortan für die lang ersehnte Klarheit. Online-Glücksspiel ist nun endlich legal – sofern sich Spieler in den richtigen Casinos registrieren.
Eine gute Zusammenstellung der aktuell am Markt vertretenen, legalen Casinobetreiber bietet das Vergleichsportal Legale-Online-Casinos.de. Das gesamte Angebot von Legale Onlinecasinos befasst sich ausschließlich mit Casinos, die eine deutsche Lizenz besitzen und wo Spieler ohne Wenn und Aber legal spielen können. Denn alle Casinos eint, dass sie über eine deutsche Glücksspiellizenz verfügen, die von der GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder) ausgestellt wurde. Diese Lizenz bedeutet, dass das Casino von der Behörde überwacht und reguliert wird. Vor der Lizenzierung wurde überprüft, ob alle Anforderungen für einen legalen Casinobetrieb erfüllt werden und auch nach erfolgter Lizenzierung wird der Geschäftsbetrieb weiter überwacht.
Etwa zeitgleich mit der Legalisierung des Online-Glücksspiels erlebte die Casino-Branche auch zu Zeiten der pandemiebedingten Lockdowns einen deutlichen Aufschwung. Läden blieben geschlossen, Veranstaltungen fielen aus und es wurde dazu geraten, möglichst zu Hause zu bleiben – es mussten also geeignete Aktivitäten für den Lockdown her. Im Onlinecasino zu spielen, wurde für viele zur Alternative, um sich die Zeit möglichst angenehm zu vertreiben. Live-Events sorgten dabei in einigen Casinos durch Videoschalten und Tonübertragung zudem nicht nur für ein authentischeres Casino-Feeling, sondern haben ebenfalls dabei geholfen, den Kontakt zu anderen Menschen wenigstens virtuell aufrechtzuerhalten.
Neue Herausforderungen durch eine neue Art von Casinos
Bei traditionellen Casinos vor Ort wussten Kunden vorab recht gut, was sie erwartete. Ein Casino hat in seiner Region in der Regel einen entsprechenden Ruf. Casinos mit besonders gutem Ruf ziehen zudem Besucher aus allen Ecken Deutschlands und sogar aus dem Ausland an. Überraschungen oder Abzocke sind nicht zu erwarten. Doch wie sieht das bei Onlinecasinos aus?
Spätestens mit der Legalisierung von Onlinecasinos sind etliche neue Anbieter auf dem Markt erschienen. Nicht verwunderlich, denn die Anzahl potenzieller Kunden und die Umsatzaussichten sind mehr als rosig. Da ist es nicht verwunderlich, dass ein kleiner Anteil an schwarzen Schafen mit darunter ist. Um sie zu umgehen, sollten als erste Maßnahme nur legale Onlinecasinos mit deutscher Glücksspiellizenz in die engere Auswahl genommen werden.
Weiterhin ist es ratsam, sich die jeweiligen Casino-Bonus-Angebote und die zugehörigen Bonusbedingungen näher anzusehen. Weitere wichtige Entscheidungsfaktoren sind die Online-Bewertungen des Casinos, das Spielangebot, die Zusammenarbeit mit namhaften Spieleentwicklern, die Zahlungsmethoden für die Ein- und Auszahlung, die Gewinnquoten und die Erreichbarkeit des Kundenservices.
Ausblick: Wie wird es mit Casinos in Deutschland weitergehen?
Die meisten Trends gehen irgendwann vorbei – im Bereich der Onlinecasinos ist bislang jedoch noch kein Ende in Sicht. Vielmehr scheint sich diese Art des Glücksspiels fest neben dem Gaming-Bereich, Sportwetten und Lotterien einzureihen.
Der Umsatz in deutschen Onlinecasinos wird im Jahr 2024 voraussichtlich bei geschätzten 1,84 Milliarden Euro liegen. Bis 2028 wird mit einem deutlichen Anstieg des Marktvolumens gerechnet. Prognosen zufolge soll der Jahresumsatz dann etwa 2,33 Milliarden Euro betragen, was einem jährlichen Anstieg von etwas mehr als sechs Prozent entspricht.
Dementsprechend wird auch ein Anstieg der Penetrationsrate von 6,8 auf 7,7 Prozent sowie ein Wachstum auf knapp 6,4 Millionen Nutzer prognostiziert. Es ist damit zu rechnen, dass dadurch noch mehr Betreiber auf den Markt strömen und ihren Teil vom Kuchen abhaben wollen. Aus Spielersicht sorgt das für mehr Auswahl und – bedingt durch den hohen Konkurrenzdruck – für voraussichtlich noch bessere Bonusangebote.
Auch ein Ausbau des Live-Event-Bereichs ist sehr wahrscheinlich, da dies für viele Spieler besonders interessant ist. Casinos, die derartige Innovationen nicht bieten können, dürften es zukünftig schwer haben, am Markt zu überleben. Mit wachsenden KI-Möglichkeiten und Virtual-Reality-Equipment besteht außerdem die Möglichkeit, dass das Casino-Angebot der kommenden Jahre um weitere Highlights ergänzt wird und das Online-Glücksspiel noch realistischer gestaltet werden kann. Es ist unter anderem denkbar, dass die ersten Anbieter VR-Brillen implementieren und damit ein besonders authentisches Casino-Feeling ermöglichen könnten.
Alles in allem bleibt es also spannend – nicht nur im Onlinecasino, sondern ebenfalls, was all die Entwicklungen drumherum anbelangt.