Liebe Kamenerinnen und Kamener,
Sie haben hoffentlich besinnliche und geruhsame Weihnachtsfeiertage verlebt.
Vor uns liegt nun der Jahreswechsel. Viele von Ihnen werden die letzten Tage des Jahres nutzen, um inne zu halten. Losgelöst vom Alltagsgeschehen mit seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen bieten diese Tage die Möglichkeit, Erlebtes bewusst zu machen und erste Gedanken auf das neue Jahr zu richten.
Zu Beginn des neuen Jahres werden zwei Projekte umgesetzt, die in dem zu Ende gehenden Jahr einen hohen Stellenwert besaßen und die Arbeit in wesentlichen Bereichen der Verwaltung stark geprägt haben. In beiden Fällen geht es um eine Fusion größeren Ausmaßes.
Eine betrifft unser Krankenhaus mit dem Klinikum Westfalen. Am Anfang des Jahres soll die Verschmelzung perfekt sein. Der Zusammenschluss wird die medizinische Versorgung in unserer Stadt nachhaltig verbessern und eine Qualitätssteigerung mit sich bringen. Außerdem soll der Kamener Standort in den nächsten Jahren mit einem Aufwand von mehreren Millionen Euro umgebaut werden.
Fusionieren werden auch die Sparkassen Kamen und Unna. Der öffentlich rechtliche Vertrag wurde vor wenigen Wochen unterschrieben. Mit Wirkung vom 01.01.2013 wird Kamen dem Sparkassenzweckverband des Kreises Unna, der Stadt Unna und der Gemeinde Holzwickede beitreten. Vorrangiges Ziel des Zusammenschlusses ist es, ein noch stärkeres Finanzinstitut zu schaffen, dessen Leistungsfähigkeit sich für die Bürgerinnen und Bürger sowie die regionale Wirtschaft auszahlt.
Nicht alle Projekte konnten zum Abschluss gebracht werden. Die Sorge um die Entwicklung der ehemaligen „Hertie-Immobilie“ besteht weiter. Der Fortschritt dieser „Hängepartie“ wird durch internationales Insolvenzrecht, unklare Besitzverhältnisse und daraus sich ergebende Zuständigkeiten blockiert. Unzählige Gespräche sind in den vergangenen zwei Jahren ohne vorzeigbare Ergebnisse verpufft. Für die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wäre eine zeitnahe Lösung von großer Bedeutung. Wir haben nunmehr einen Investor, der sich mit dem Vermarkter einig ist. Zudem besteht die Möglichkeit des Verkaufs in den kommenden Monaten. Hoffen wir, dass es gelingt!
Zwei größere Bauprojekte werden im neuen Jahr die Stadtentwicklung begleiten. So wird beispielsweise im neuen Jahr der Kanal- und Straßenbau größerer Teilflächen der Derner- und Germaniastraße beginnen.
Daneben wird es auch Hochbauprojekte privater Investoren geben, die das Stadtbild nachhaltig verändern werden. Ich denke dabei an den Bau einer neuen Pflegeeinrichtung auf dem ehemaligen Gelände der Glückaufschule oder auch an den Neubau des JobCenters in unmittelbarer Nähe des Rathauses.
Zu dem Aufgaben- und Maßnahmenkatalog des zu Ende gehenden Jahres gehörte vorrangig, die Stadt aus den zweieinhalbjährigen Fesseln des Nothaushalts herauszuführen. Dieses Ziel wurde erreicht. Damit hat die Finanzwirtschaft den Weg der Perspektivlosigkeit verlassen.
Unabhängig von realisierten oder auf den Weg gebrachten öffentlichen Investitionen gibt es einen Katalog von Maßnahmen, die es zu bearbeiten gilt. Dies wird und muss mit Augenmaß und Disziplin geschehen. Die von mir seit Jahren skizzierte, schwierige Haushaltssituation macht weitere Spar- und Kraftanstrengungen zwingend erforderlich. Insofern wird auch im kommenden Jahr jede Ausgabe, jede Investition zunächst auf den Prüfstand stehen. Keine leicht zu bewältigende Aufgabe, sondern eine Herausforderung, die mit den Entscheidungsträgern der Verwaltung und der Politik bewältigt werden muss. Insofern wünsche ich mir parteiübergreifende Entscheidungen zum Wohl der Stadt.
Um den vielfältigen Anforderungen und Aufgaben gerecht zu werden, ist ein Miteinander zwingend erforderlich. Nicht nur die Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung sind gefordert. Jeder Einzelne kann dazu beitragen eine Basis zu schaffen, die von Verständnis und Respekt geprägt wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn unpopuläre Entscheidungen zu treffen sind.
Lassen Sie uns nun das Jahr 2013 herzlich willkommen heißen. Lassen Sie uns anknüpfen an das Erreichte und – das ist mein Wunsch – im guten Gespräch miteinander bleiben. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen einen gelungenen Start, Glück, Zufriedenheit und vor allem Gesundheit.
Ihr
Hermann Hupe