Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
von Alex Grün
Kamen. Mit zwei Zustimmungen und zwei Enthaltungen ist im Planungs- und Verkehrsausschuss am Mittwoch der Antrag der CDU-Fraktion abgelehnt worden, jetzt schon die baurechtlichen Grundlagen für den Verkauf des Sportplatzes an der Methleraner Heimstraße zu schaffen.
Der Wert des Grundstücks betrage nach derzeitigen Schätzungen 1,6 Mio. Euro, eine Summe, die unter Umständen noch dringend benötigt wird, wenn es darum geht, im Konsolidierungsjahr 2022 das Haushaltssicherungskonzept aufrecht zu erhalten. Wenn also spätestens '22 der mögliche Verkauf anstehe, so CDU-Mann Karsten Diederichs-Späh, sei "noch nicht einmal geklärt, was da eigentlich hin soll". Man habe mit dem Antrag "endlich die Diskussion lostreten" wollen, um potentiellen Käufern - einige Discounter haben bekanntlich schon Interesse bekundet - zeitnah antworten zu können. In die gleiche Bresche springt FW/FDP-Ratsfrau Heike Schaumann, die für die Schaffung baurechtlicher Grundlagen vor dem angepeilten Ablauf der Haushaltssicherung auch die Uhr ticken hört. Grünen-Ratsfrau Anke Dörlemann ist von vornherein dagegen, den Platz überhaupt zu verkaufen. Er sei in Methler das letzte Refugium für Hobbysportler, die nicht im Verein organisiert sind. SPD-Fraktionschef Daniel Heidler sieht indessen keinen Zeitdruck für die Maßnahme, sei aber stets zur interfraktionellen Diskussion bereit. Wichtig sei, so Heidler, die Methleraner Bürger und Vereine mit einzubeziehen. Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke wies darauf hin, dass, wenn der Zeitdruck da wäre, die Verwaltung schon von sich aus eine entsprechende Beschlussvorlage eingereicht hätte. Ohnehin stehe vor einer entsprechenden Entscheidung erst noch die Änderung des Flächennutzungsplans an, davor mache eine weitere Planung keinen Sinn, so Liedtke. Einstimmig hingegen sprach sich der Ausschuss trotz teilweiser Kritik seitens der Ratsopposition für die lokale Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes Nahmobilität der Landes-Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AFGS) aus. Damit soll weiter das Ziel verfolgt werden, auch Kamen durch optimale Bedingungen für Nahmobilität, Nahversorgung und Naherholung attraktiver zu gestalten. Vorgestellt zu werden brauchte das Konzept nicht mehr, bereits seit Monaten beschäftigt es Fachausschüsse, Rat und Öffentlichkeit. Auch von den sachkundigen Bürgern aus den Reihen des ADFC erntete das Konzept im Großen und Ganzen Zustimmung. Bis auf eine Enthaltung wurde des Weiteren für die Stellungnahme der Stadt Kamen zur Aufstellung des Regionalplans Ruhr gestimmt, die, ebenso wie der Entwurf des Handlungsprogramms zur räumlichen Entwicklung, eng mit dem Kreis Unna abgestimmt worden sei, so Fachbereichsleiter Matthias Breuer - auch dafür wurde die entsprechende Stellungnahme vom Ausschuss einstimmig geteilt und wird demnächst an den RVR übermittelt. "Keine konkreten Überlegungen, auch aufgrund der Eigentumsverhältnisse", so Erster Beigeordneter Liedtke, gebe es indessen für den von der CDU verlangten Radwege-Lückenschluss am Heerener Mühlbach zwischen Märkischer Straße und Bergstraße - und somit auch keine Antwort für die zahlreichen Heerener Bürger in den Zuschauerreihen, für die eigens die Tagesordnung geändert wurde, um ihnen einen unnötig langen Aufenthalt im Ratssaal zu ersparen.