Severinsvesper unterstützt Kamener Verein „Pro Mensch“
Kamen. Eigentlich äußert sich Hermann Hupe bei der Severinsvesper nie politisch. „Aufgrund der Ergebnisse der Bundestagswahl muss ich das ausnahmsweise einmal ändern“, so der Bürgermeister gestern Abend im Evangelischen Gemeindehaus.
„Wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen“ - diese populistische Kampfansage von Alexander Gauland (AfD) verurteilte Hupe vor den über 70 Gästen scharf. „Das ist ein Vokabular aus ganz dunklen Zeiten“, sagte das Stadtoberhaupt.
Um so mehr freute sich Hupe, als er verkünden konnte, dass der Erlös der Severinsvesper für den Kamener Verein „Pro Mensch“ bestimmt ist. „Damit setzen wir ein gemeinsames Zeichen für Menschlichkeit und Offenheit und gleichzeitig ein Signal gegen dumpfe geistige Enge“, so Hupe weiter.
Der Verein kümmert sich um die Integration von Flüchtlingen in Kamen und unterhält gemeinsam mit EntrA (Engagierten-Treff Asyl) das Beratungsbüro O-Punkt. „Wir bieten Anlaufstellen in fast jeder Lebenssituation, denn wir wollen helfen, das Ankommen der Menschen in der Gesellschaft zu beschleunigen“, sagte Maximilian Engels über das gewachsene Angebot des Vereins.
Die Vesper, zu der wie immer auch Schausteller des Severinsmarktes erschienen, stellt den inoffiziellen Auftakt der Herbstkirmes dar. Die Severinskirmes wird am heutigen Freitag, 13. Oktober 2017, um 15 Uhr in der Innenstadt offiziell eröffnet.