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Preise für die besten Stadtradler: Bürgermeisterin zeichnet erfolgreichste Schüler aus

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radeln270619 KWSieger in der Wertung „Fahrradaktivste Schule“ und „Fahrradaktivste Klasse“ wurde wie in den vergangenen beiden Jahren die Astrid-Lindgren-Schule aus Heeren-Werve. Foto: KamenWeb.de

Schüler, Eltern und Lehrer der Astrid-Lindgren-Schule erradeln 13.302 Kilomter

radeln2 270619KWKamen. 74.334 Kilometer in drei Wochen, 574 Teilnehmer in 27 Teams und eine Ersparnis von elf Tonnen Kohlendioxid: Zum dritten Mal in Folge nahm die Stadt Kamen am STADTRADELN, dem deutschlandweiten Wettbewerb des Klimabündnisses, teil – und zum dritten Mal in Folge gibt es auch neue Bestleistungen. Bürgermeisterin Elke Kappen zeichnete jetzt die „Fahrradaktivste Schule“ und die „Fahrradaktivste Klasse“ aus. Die Gesamtauswertung des Wettbewerbs und die Sieger in den übrigen Kategorien werden bei der Preisverleihung am kommenden Mittwoch bekanntgegeben.

radeln3 270619KWErfreulich ist: Immer mehr Schulen beteiligen sich am Wettbewerb. „Sie bringen damit das Thema Fahrradfahren und nachhaltiger Verkehr spielend mit in den Unterricht ein“, freut sich Bürgermeisterin Elke Kappen. Sieger in der Wertung „Fahrradaktivste Schule“ und „Fahrradaktivste Klasse“ wurde wie in den vergangenen beiden Jahren die Astrid-Lindgren-Schule aus Heeren-Werve. Dieses Jahr reichten 13.302 Kilometer für den Sieg in dieser Wertung. Die Gewinnerklasse sind die Schüler der 3a – sie sammelte zusammen mit ihren Eltern und Bekannten 3.005 Kilometer. Der Einsatz hat sich gelohnt: Während sich die Schule über ein Preisgeld von 250 Euro freuen kann, fließen bei den Schülern der 3a zusätzliche 100 Euro in die eigene Klassenkasse. Gestiftet wurden diese Preise von der Sparkasse UnnaKamen.

Insgesamt verbesserten die Teilnehmer aus Kamen erneut die Gesamtkilometerzahl. So trugen die 547 aktiven und angemeldeten Radelnden 74.334 km in ihre Protokolle ein. Das entspricht der 1,85-fachen Länge des Äquators oder umgerechnet auf vermiedene Autofahrten eine CO2-Ersparnis von 10.555 kg. Dies bedeutet ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr. „Leider haben uns die paar Regentage, die wir dieses Jahr im Aktionszeitraum hatten, etwas die Statistik verhagelt“, interpretiert Klimaschutzmanager Tim Scharschuch die Zahlen. Erfreulich hingegen sei das gestiegene Interesse an der Veranstaltung. So verzeichneten die Organisatoren bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung am 25. Mai zum Naturfreibad in Bergkamen Heil mit knapp 75 Radlern einen neuen Teilnehmerrekord. Auch die weiteren kreisweiten Aktion, wie die 3. Unnaer Bike Night und der Vortrag von Dorothe Fleck über ihre Afrika-Rundreise mit dem Fahrrad, erfreuten sich großer Beliebtheit.

Archiv: Stadtradeln: Kamen macht mit

Kamener Stadtpflanzen - Folge 23: Drei Storchschnäbel

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pyrst619glPyrenäen-Storchschnabel. Fotos: Dr. Götz Loos für KamenWeb.devon Dr. Götz Loos

Kamen. "Storchenschnabel" sagen Viele, meinen aber das Gleiche, was im Buch "Storchschnabel" heißt. Nun ist das wieder einmal nicht nur einer, sondern gleich eine Reihe von Arten. Der "Schnabel des Storchs" meint die Griffel, den langen stielartigen Teil des weiblichen Geschlechtes in der Blüte; bei den meisten Blütenpflanzen verkümmern die Griffel nach erfolgter Befruchtung - bei Storchschnabel-Arten sind sie zu fünft verwachsen und stehen bis zur Fruchtreife schnabelartig über den Fruchtknoten, bis sich die Samen bilden und dann ihre Außenseiten aufklappen.

weicherst619glWeicher StorchschnabelEs gibt kleinere und größere Storchschnäbel. Zu den kleineren gehören die heute im Siedlungsbereich recht häufigen bis örtlich sehr zahlreich vorhandenen Arten Kleiner Storchschnabel (Geranium pusillum) und Weicher Storchschnabel (Geranium molle). Vor allem nichtblühend mag ihre Unterscheidung anfangs etwas schwierig erscheinen, wenn auch die Grundblätter (die bodenständigen) des Kleinen meist etwas tiefer eingeschnitten sind. Der Blick auf die Behaarubg der Blattstiele ist gibt dann Klarheit: Lang abstehende und verschiedene kürzere Haare beim Weichen, nur ganz kurze, die beim Betrachten ohne Lupe eher wie Pünktchen aussehen, beim Kleinen Storchschnabel.

Wenn beide blühen, ist ihre Unterscheidung eigentlich kein Thema mehr: Der Kleine ist zwar meist kaum kleiner als der Weiche in der Wuchshöhe, aber die Kronblätter sind kleiner, etwa so lang wie der Kelch und helllila, fast fliederblau. Der Weiche hat größere, meist tiefer rosarote Kronblätter. Beide Arten waren in den 1980er Jahren längst nicht so häufig wie heute. Besonders der Kleine wurde mit Sand und Kies bei Gestaltungen von Grundstücken, Rasen und Straßensäumen sowie beim Auffüllen von Baumscheiben mit Erde eingeschleppt, teilweise auch der Weiche, doch hat letzterer sich auch selbständiger ausgebreitet. Heute stehen sie an diversen, meist ruderalen (offeneren) Standorten, nicht selten Seite an Seite.

Wie ein großer Bruder des Weichen wirkt der Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium pyrenaicum). Er wird oft kniehoch, hat größere Blüten und weniger tief eingeschnittene Grundblätter, oft mit einem auffälligen hellen Mittelfeld. Er war eigentlich immer viel seltener als die anderen beiden Arten, hat sich aber lokal in einigen ländlichen Bereichen (vor allem in Altenmethler und Rottum) stark ausgebreitet und findet sich seit einiger Zeit auch vereinzelt punktuell im Siedlungsbereich Mitte, mit erheblicher örtlicher Ausbreitung an der Breslauer Straße.

kleinerst619glKleiner Storchschnabel

So lebt's in Kamen und rundherum - Organismenwelt im Kreis Unna Folge 2: Der Gefleckte Weidenblattkäfer

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Orgawelt3 619 GLFotos: Dr. Götz Loos für KamenWeb.devon Dr. Götz Loos

Kamen. Nicht alle Insektenarten gehen zurück. Einzelne Arten breiten sich aus, sogar so stark, dass sie als invasiv, also als sich massenhaft ausbreitend, gelten. Der Gefleckte Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata) gehört zu den Ausbreitungssiegern. Waren früher nur wenige Nachweise dieser Art aus Westfalen bekannt, gab es Mitte der 1990er Jahre eine Massenausbreitung im Lennetal im nördlichen Sauerland.  Nach 2000 erfolgte eine schubweise Ausbreitung. Ende der 1990er Jahre stellte ich diesen Käfer schon zweimal in der Bergkamener Lippeaue fest. Nach der Jahrtausendwende gab es in manchen Jahren größere Aufkommen im Ruhrtal und an den Nebengewässern der Ruhr. Bestandsschwankungen auf mittlerem bis höherem Niveau halten seitdem dort an.

Orgawelt2 619 GLAußerdem hat er sich in die Fläche hinein ausgebreitet, kann also heute im Kreis Unna praktisch überall, aber in sehr unterschiedlichen Mengen beobachtet werden. Die Fotos stammen von der Terrasse eines Restaurants in Lünen am Lindenplatz, wo Fahl-Weiden nebenan stark besiedelt sind. Baumweiden sind die Hauptnahrungspflanzen. Blätter anderer Baumarten werden auch genutzt, aber meist erst dann, wenn Weiden in der Nähe schon längst genutzt werden. Wegen seines mitunter zahlreichen Auftretens gilt der Käfer als Schädling - doch dass wirtschaftliche Schäden verursacht werden oder Bäume in Gärten stark abfressen worden wären, kann wenigstens im Kreis Unna nicht bestätigt werden.

Orgawelt1 619 GLEs gibt mehrere Farbvarianten. Die Fotos zeigen einen Typ mit roten Flügeldecken und Brustseitenflecken sowie einen Typ damit in grauer Farbe. Über dieser Deckfarbe liegen je Seite etwa 10 meist langgezogene schwarze Flecken. Auch Kopf und Brust sind bis auf die Seitenflecken schwarz, wie auch die Nahtlinien auf dem Innenrand der Flügeldecken. Besonders rote Individuen werden oft fälschlich für Marienkäfer gehalten; letztere haben aber einen gedrungeren, rundlichen Körper bzw. Hinterleib.

 

Bienenschwarm am Koepeplatz

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bienen619glFoto: Dr. Götz Loos für KamenWeb.devon Dr. Götz Loos

Kamen. Am Montag war am Koepeplatz ein interessantes Ereignis zu beobachten. An einer Hauswand hatte sich eine große Anzahl von Honigbienen niedergelassen, die von tausenden weiterer Bienen umschwärmt wurde. Normalerweise kennt man Honigbienen als Nutztiere, deren Zuhause künstlich angelegte Bienenstöcke sind, gepflegt und genutzt von Imkern. Kommt es im Frühsommer aber dazu, dass die Bienenvölker zu groß werden und die Arbeiterinnen nicht mehr genügend zu fütternde Larven vorfinden (es gibt dann viel mehr Arbeiterinnen als Larven), verlässt die Königin den Stock und nimmt zehntausende Arbeiterinnen mit. Indessen wachsen in speziellen Waben neue Königinnen im alten Stock heran. Die alte Königin aber ist dann im Begriff, zusammen mit den mit ihr ausgeflogenen Arbeiterinnen ein neues Volk zu begründen. Allerdings wird zunächst eine Stelle angeflogen, wo sich einerseits die Bienen erst einmal sammeln und ein Teil von ihnen dann auf Spähmission geht, um einen wirklich geeigneten Ansiedlungsort zu finden. Diese Spurbienen teilen ihre Beobachtungen in Form eines Tanzes mit, dem Schwänzeltanz, mit. Auf den Fotos sieht man die Spurbienen als helle Flecken, von denen permanent zahlreiche die Sammelstelle anfliegen und andere abfliegen. Bei genauer Betrachtung konnte man auch Schwänzeltänze in dem Gewirr der Bienen an der Wand sehen.
Beobachtet man einen freien Bienenschwarm, ist es angezeigt, sofort einen Imker bzw. die entsprechenden Vereine anzurufen, damit das Volk eingefangen und in einem freien Bienenstock angesiedelt werden kann. Allergiker sollten von solchen Schwärmen größtmöglichen Abstand halten. Allerdings sind die Bienen im Allgemeinen wenig aggressiv, auch wenn die Schwärmerei bedrohlich aussieht. Bleibt man außerhalb der Flugbahnen, besteht kaum Stichgefahr.

Aktionsbündnis gegen Plastik: Neuigkeiten und Termine zum "Kampf gegen Einweg-Plastik"

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vzaktion619Foto, Quelle VZ - Wissenschaftler und Interessierte besuchten auf ihrer Plastik-Tour-de-Ruhr am 12. Juni auch die Verbraucherzentrale in Kamen.Ideen und Mitarbeit sind willkommen

Kamen. Das neu gegründete "Aktionsbündnis gegen Plastik" hat bereits erste Aktionen in Planung. Ziel ist  es,  aktiv zu sein, Ideen zu entwickeln, sich auszutauschen und gemeinsam die Einwegplastik-Flut einzudämmen. Die Gruppe besteht u.a. aus drei Fachleuten, Umweltberaterin Jutta Eickelpasch, Klimaschutzmanager Tim Scharschuch, als auch GWA-Abfallberaterin Dorothee Weber.  Dazu gesellen sich zahlreiche interessierte Bürger, wie auch Multiplikatoren (Lehrer, Erzieher, Lokal-Engagierte). Eickelpasch: "Wir freuen uns über jeden, den auch mitmachen will - und sei es nur, dass er in den "Bündnis-Verteiler" aufgenommen werden will."

Als erste gemeinsame Aktion soll es am Samstag, den 13.07. (10.30 - 12.00 Uhr) eine "Happy Hour" in der Innenstadt geben. Hier werden Flyer zur Plastik(vermeidung) verteilt werden, wie auch umweltfreundliche Stofftaschen - so lange der Vorrat reicht. Gleichzeitig wird schon die nächste Aktion beworben: ein Fotowettbewerb für die Sommerferien  "Urlaubsbilder - mal anders", für den Müll in der Landschaft abgelichtet werden soll.

Das Kamener Aktionsbündnis fand auch schon überregional Beachtung: Jüngst machte die Plastik-Tour-de-Ruhr Station in der Verbraucherzentrale Kamen und informierte sich zu aktuellen Anti-Einweg-Aktionen, wie auch zum Aktionsbündnis. Die Plastik-Tour-de-Ruhr führte junge Wissenschaftler auf dem Rad drei Tage lang durchs Ruhrgebiet. Sie wurde vom Kulturwissenschaftlichen-Institut (KWI) in Essen veranstaltet.

Der WDR-Bericht im Lokalfernsehen, u.a. über die Station in Kamen, ist unter folgendem Link zu sehen
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-ruhr/video-lokalzeit-ruhr---152.html

Kompensationsmaßnahmen: Kreis sorgt für blühende Landschaften

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

203632VEine Ausgleichsfläche ist z.B. in Unna Hemmerde entstanden. Sie wird demnächst gemäht und damit gepflegt. Foto: Max Rolke - Kreis UnnaKreis Unna. Der Kreis Unna hat in den letzten zehn Jahren über 50 Hektar artenreiche Grünlandflächen angelegt. Wo vorher intensiv gedüngt, Pestizide verteilt wurden und artenarmen Grünflächen lagen, finden sich heute auf einer Größe von rund 70 Fußballfeldern blühende Landschaften. "Kompensationsmaßnahme" nennt der Fachmann das.

"Wenn beispielsweise durch die Anlage eines Baugebiets oder den Neubau einer Straße Lebensräume für Tiere und Pflanzen wegfallen, ist der Bauherr dafür verantwortlich, neue Flächen anzulegen", sagt Martin Czygan von Fachbereich Natur und Umwelt. "Der Kreis Unna legt diese seit über vierzehn Jahren für mehrere kreisangehörige Städte, Gemeinden und andere Vorhabenträger wie Straßen.NRW an."

Samen von artenreichen Wiesen
Nach Möglichkeit verwendet der Kreis Unna dafür Samen von in der Nähe vorhandenen artenreichen Wiesen. Hierzu werden nach der Samenreife diese Flächen gemäht und anschließend das Mahdgut auf die neuen Wiesenflächen aufgetragen. Gibt es keine geeigneten Spenderflächen in der näheren Umgebung, legt der Kreis Unna artenreiche Wiesen und Weiden an, indem er zertifiziertes Saatgut aus regionaler Herkunft aussät.

Dabei werden Saatgutmischungen aus circa 20 bis 30 ausdauernden Kräutern (z.B. Margerite, Schafgarbe, Flockenblume) und Gräsern (z.B. Glatthafer, Kammgras, Weidelgras) speziell für jeden Standort von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Unna zusammengestellt.

Das Ziel: Ökologische Verbesserung
Damit soll das, was der einen Stelle zerstört wurde, mit einer ökologischen Verbesserung an anderer Stelle kompensiert werden. Die Alternative für Bauherren für solche Kompensationsmaßnahmen ist, als Ausgleich Geld an den Kreis Unna zu überweisen und damit die Verpflichtung an die Kreisverwaltung zu übertragen.

Der Kreis Unna kauft dann mit diesem Geld geeignete Grundstücke und Saatgut und lässt eine an den Standort angepasste Saatgutmischung ausbringen. "So entsteht ein artenreicher Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten (z. B. Schmetterlinge, Wildbienen, Käfer), der bei entsprechender Pflege mit zunehmendem Alter artenreicher und immer wertvoller als Lebensraum wird", erklärt Czygan. Bei der Pflege helfen auch die Landwirte, die die Flächen mähen oder z.B. von Rindern beweiden lassen. Sie tragen damit zur ökologischen Verbesserung bei. PK | PKU