Kamener Stadtpflanzen - Folge 2: Der Rote Lein

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rotelein918GLvon Dr. Götz Loos

Kamen. Als vor einigen Jahren damit begonnen wurde, auf Verkehrsinseln in Kamen-Mitte kleine Beete mit farbenfrohen Sommerblumen anzulegen, war dabei eine Pflanzenart mit einer eigentümlich roten Farbe, wie man sie bei uns sonst kaum kennt. Es handelt sich dabei um den Großblütigen oder Roten Lein (Linum grandiflorum). Ursprünglich kommt diese einjährige Sommerblume aus Algerien. In Gartenkultur wurden daraus mehrere Sorten (Kultivare) ausgelesen und vermehrt, darunter unsere stark purpurrot leuchtende, die man als Linum grandiflorum 'Rubrum' bezeichnet. In den handelsüblichen Sommerblumen-Saatmischungen scheint es sich immer um diese besonders prächtige Sorte zu handeln. Wie die meisten Leine, so ist auch der Rote Lein eine straff aufrecht wachsende Pflanze, die die Blüten geradezu Richtung Sonne zu strecken vermag. Die Blätter sitzen zunächst ziemlich dicht, wie Dachziegel übereinander und sind später dann deutlicher voneinander entfernt. Sie sind relativ schmal, lanzettlich bis eiförmig, graugrün und ganzrandig. Fünf Kronblätter in der sagenhaft roten Farbe entwickeln sich und stehen am Ende so, dass die Blüten flach ausgebreitet oder leicht trichterartig wirken. Unter den Leinen hat der Rote schon große Blüten, trotzdem sind sie, insgesamt gesehen, doch ziemlich klein und die Wirkung geht davon aus, dass die Pflanzen einerseits eine ganze Reihe an Blüten entwickeln können oder andererseits kaum einzeln, sondern meist bestandsweise angesät werden.

In den Ansaatflächen entwickelten die Leinpflanzen Fruchtkapseln mit zahlreichen Samen, so dass eine örtliche selbständige Ausbreitung wahrscheinlich erschien. Und nach einem Jahr kamen aus Pflasterritzen neben den Beeten erste verwilderte Exemplare heraus - nicht viele, aber immerhin. Dabei ist es bis jetzt geblieben. Scheinbar hält sich der Rote Lein nicht dauerhaft an den Verwilderungsstellen. Das bleibt allerdings weiter zu beobachten. Im Moment ist er als sehr selten verwilderte, mutmaßlich unbeständige Kamener Stadtpflanze einzustufen.

Der Herbst ist da - oder...?

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herbst18KWvon Dr. Götz Loos

Kamen. Mit dem 1. September bekommt man in den Nachrichten immer gesagt, dass nun der Herbst anfängt. Wenn man aber sieht, dass wir noch ständig Tage mit Sonne und Temperaturen über 25 Grad Celsius haben, dann stellt sich die Frage: Woran erkenne ich überhaupt, dass es Herbst ist? Tatsächlich müssen quasi mindestens drei Herbstanfänge unterschieden werden. Der 1. September ist der Beginn des meteorologischen, also des wetterkundlichen oder wetterbedingten Herbstes. Dabei handelt es sich um ein festgelegtes Datum, ab dem man davon ausgeht, dass mit gewissen Schwankungen eine grundlegende Änderung des Wetters in der nächsten Zeit einsetzen wird. Dagegen ist der 23. September das Datum, das für den Beginn des kalendarischen Herbstes steht. An diesem Tag herrscht Tag- und Nachtgleiche, das Äquinoktium. Ziemlich genau sind es 12 Stunden zwischen dem Aufgang und dem Untergang der Sonne. Die Tage werden ab da kürzer. Grundsätzlich muss sich am Wetter zunächst noch nicht viel ändern. Allerdings merkt man, dass die Sonne tiefer steht und das Licht auch an sonnigen Tagen ändert sich. Das lässt sich jetzt schon bemerken. Längere Tiefdruckgebiete mit bewölktem Himmel treten jetzt auf und der Himmel an sonnigen Tagen zeigt, wie im Frühling, oft die Merkmale von Zwischenhochs: Die Cumulus-Wolken, die "Himmelsblumenkohle", werden von oben nach unten immer schmaler - das nächste Tief wird somit schon erwartet. Abends und nachts wird es auch bei hohen Temperaturen tagsüber schon regelmäßig empfindlich kühl. Aber was geschieht sonst in der Natur?

Da greift nämlich der dritte Herbstanfang, der phänologische. Was später bei den Laubbäumen passiert, ist klar: Bunte Blätter bei den meisten und bald fällt das ganze Laub herunter. Aber jetzt? Die wenigsten Bäume haben bunte Blätter. Nach der Hitzeperiode haben sich doch sehr viele erholt und grünen weiter bestens. Bei denen mit Dauerschäden sieht man ein bisschen Verfärbung, sonst aber braune Blattrandbereiche. Einige sind auch komplett braun verwelkt, ohne dass eine Verfärbung eingetreten ist. Dies ist erstaunlich, weil in anderen warmen Sommern für einzelne Bäume an trockenen Standorten der Herbst schon deutlich früher begonnen hatte und z.B. bei Feld-Ahorn und Hainbuche mehrfach schon komplett gelbblättrige Exemplare zu sehen waren. Der phänologische Herbst setzt also offensichtlich sehr individuell bei Lebewesen-Arten und eben einzelnen Individuen unterschiedlich ein. Ein wichtiger Faktor, der wieder für gleiche Verhältnisse sorgt, ist der Frost. Viele Pflanzen haben in den letzten Jahren ihre Blühzeiträume verlängern können, weil erst spät knackigerer Frost aufkam. Prinzipiell ist dann aber für viele Lebewesen Schluss oder Pause. Aber die warmen sonnigen Tage, die uns zunächst am Wochenende erwarten, lassen sich auch anders nennen. Seit langer Zeit spricht man vom Altweibersommer, der sich eine Zeitlang innerhalb des Septembers, manchmal in den Oktober hinein, erstreckt. Kennzeichnend für diese bisweilen noch sehr warmen Tage sind die besonderen, oben erwähnten Lichtverhältnisse und Spinnweben... bei Spaziergängen hat man ständig das Gefühl, in und durch Spinnweben zu laufen. Selbst durch die Luft fliegen viele Spinnweben, manchmal als Transportmittel für kleine Spinnen.

Aber auch die großen sind da: Insbesondere die Garten-Kreuzspinne hat jetzt ihre Hochzeit und überall sind die imposanten Weibchen in ihren großen Radnetzen zu sehen.

Einführung in das naturverträgliche Pilzesammeln

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pilzsaison14Praxisseminar in der Ökologiestation

Bergkamen. Beim Sammeln von Pilzen sollte man nicht nur an die gesundheitlichen Gefahren durch Verwechslung sondern auch an die Auswirkungen auf die Umwelt denken. Jochen Beier aus Dortmund führt am Sonntag, den 16. September in das naturverträgliche Sammeln von Speisepilzen ein. Nach einem einleitenden Vortrag in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil, der kurz auf die Bedeutung von Pilzen für das Ökosystem eingeht und die unterschiedlichen bei uns zu findenden Waldpilze vorstellt, geht es in die Praxis: im Wald wird die Bestimmung eingeübt. Die Veranstaltung dauert von 10.00 bis 15.00 Uhr und kostet 15,- Euro je Teilnehmer. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 - 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

 

Einführung in das naturverträgliche Pilzesammeln

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pilzsaison14Praxisseminar in der Ökologiestation

Bergkamen. Beim Sammeln von Pilzen sollte man nicht nur an die gesundheitlichen Gefahren durch Verwechslung sondern auch an die Auswirkungen auf die Umwelt denken. Jochen Beier aus Dortmund führt am Sonntag, den 16. September in das naturverträgliche Sammeln von Speisepilzen ein. Nach einem einleitenden Vortrag in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil, der kurz auf die Bedeutung von Pilzen für das Ökosystem eingeht und die unterschiedlichen bei uns zu findenden Waldpilze vorstellt, geht es in die Praxis: im Wald wird die Bestimmung eingeübt. Die Veranstaltung dauert von 10.00 bis 15.00 Uhr und kostet 15,- Euro je Teilnehmer. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 - 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

 

Mehr Fahrrad - weniger Auto: "Klimatest" und eine handfeste Volksinitiative

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fahrradwege818KWvon Andreas Milk

Kamen. Mehr Kilometer mit dem Fahrrad - weniger Kilometer mit dem Auto: Das ist letztlich gemeinsames Ziel von zwei Aktionen, an denen sich Kamenerinnen und Kamener ab sofort mit wenig Aufwand beteiligen können. Die eine funktioniert per Mausklick, die andere per Unterschrift.

Nummer eins: der deutschlandweite Fahrradklimatest des ADFC. Seit dem 1. September ist ein Fragebogen online. 32 Punkte sind zu klären. Es geht darum, wie fahrradfreundlich diese Stadt ist, wie es um Sicherheit und Streckenführung steht, wie der Übergang zum ÖPNV klappt. Neu diesmal: Zusatzfragen zum Schwerpunkt Radfahren mit Kindern und der Familie. Gefördert wird der Fahrradklimatest vom Bundesverkehrsministerium. Die Auswertung soll Hinweise auf "Baustellen" liefern.

Nummer zwei: "Aufbruch Fahrrad". Das ist eine handfeste Volksinitiative. Sie läuft seit dem Frühsommer. Ein Aktionsbündnis - auch hieran ist der ADFC beteiligt - will erreichen, dass der nordrhein-westfälische Landtag ein Fahrradgesetz macht. Bis 2025 soll sich der Radverkehrsanteil auf 25 Prozent erhöhen; damit das klappt, plädiert das Bündnis etwa für 1.000 Kilometer Radschnellwege für den täglichen Pendelverkehr, kostenlose Mitnahme des Rades im Nahverkehr, mehr Sicherheit, bessere Radinfrastruktur in Kommunen. Dahinter steht die Überzeugung: Wächst der Autoverkehr weiter, kollabiert das Verkehrssystem und die Natur gleich mit. Binnen eines Jahres müssen rund 66.000 Unterschriften zusammenkommen - dann ist der Landtag in der Pflicht, das Thema zu behandeln. Kommt kein Gesetz dabei raus, wäre der nächste Schritt ein Volksentscheid.

Während der Fahrradklimatest eine eher formlose Sache ist, gibt es für die Volksinitiative ein paar Dinge zu beachten. Zum Beispiel gelten nur Unterschriften von Leuten, die auch den Landtag mit wählen dürfen. Und: Pro Unterschriften-Bogen sollten nur Leute unterschreiben, die in ein und derselben Stadt gemeldet sind. Denn die jeweiligen Meldeämter überprüfen später die Wahlberechtigung. Derzeit ist in Kamen allein die Radstation am Bahnhof als Sammelstelle auf der Homepage des "Aufbruchs Fahrrad" (siehe unten) registriert. Läden, Kneipen, Vereine und andere können sich beteiligen. Oder: den Bogen einfach selbst runterladen, ausdrucken, lossammeln und die Unterschriften an die Initiative zurückschicken.

www.fahrradklima-test.de | www.aufbruch-fahrrad.de

Kamen: Die Sieger des Stadtradelns 2018

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stadtradeln818SKBürgermeisterin lobt alle Aktiven und zeichnet die Preisträger aus

Kamen. Am gestrigen Donnerstagnachmittag (30.08.) wurden die letzten Gewinner der Veranstaltung STADTRADELN 2018 für Kamen geehrt. Bürgermeisterin Elke Kappen, die selbst an der Aktion teilnahm und rd. 200 km erradelte überreichte die ausgelobten Preise. „Ich bin beeindruckt über die erzielten Resultate. Nicht nur die Preisträger haben ein Lob für ihre aktive Teilnahme verdient, sondern alle, die ihrer Gesundheit und der Umwelt einen guten Dienst erwiesen haben,“ so Kappen.

In der Kategorie „beste Einzelleistung“ konnte in diesem Jahr Franz-Josef Pütz den Sieg sichern. Er schaffte in den drei Wochen 1.369km und erhielt dafür einen Wertscheck in Höhe von 250€ vom Fahrrad und E-Bike Center Rad + Tat. In der Kategorie „fahrradaktivstes Teams“ konnte sich, wie im letzten Jahr, die Gruppe „Klimaschützer unterwegs!“ angeführt von Jutta Eickelpasch den Sieg sichern. Für ihre 7.641km erhalten sie von den Gemeinschaftsstadtwerken zwei 100€ Gutscheinkarten. „Bis zum Schluss lieferten sich die Klimaschützer wieder ein spannendes Kopf an Kopf Rennen mit dem Team der Sportschützen aus Heeren. Erneut mit dem besseren Ausgang für die Klimaschützer.“ erinnert sich der ebenfalls anwesende Klimaschutzmanager der Stadt Kamen, Tim Scharschuch. „Um aber auch das große Engagement der Schützen zu ehren, erhält dieses Jahr auch das Team um Günther Kunert einen Preis“ erklärt Herr Scharschuch weiter, der als städtischer Koordinator für diese Aktion verantwortlich war. Das beste Ergebnis in der Kategorie „fahrradaktivste Familie“ sicherte sich Familie Schellenberger. Sie erhielten von der AOK Unna einen Wertscheck in Höhe von 100€. Bereits vor den Sommerferien wurden die teilnehmenden Schulen geehrt. Sehr der Schüler kamen zu diesem Anlass Mitarbeiter der Stadt Kamen in die Schulen und verteilten dort Eis. Als beste Schule setzte sich wie im Vorjahr die Astrid Lindgren Schule durch. Diese stellte auch die Gewinner in der Kategorie „Fahrradaktivste Schulklasse“. Hier gewann die ehemalige 4c. Mit der Veranstaltung Radkult(o)ur steht bereits das nächste größere Ereignis für Radfahrer in Kamen an. Am Sonntag den 16.09. werden in den Städten Lünen, Bergkamen, Kamen, Unna sowie in der Gemeinde Bönen zahlreiche Straßen gesperrt, um eine freie und sichere Rundfahrt zu ermöglichen. Zusätzlich gibt es an der Strecke ein vielfältiges Aktionsprogramm für die ganze Familie. Weitere Informationen finden Sie unter www.radkultour-kreis-unna.de

Archiv: Aktion Stadtradeln: 603 Radler aus Kamen sammeln 73.272 km in drei Wochen