Wenig Wasser in kleinen Bächen

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fischeKWFür Fische wird es stellenweise eng

Kreis Unna. Ist der Sommer heiß und trocken, führen kleinere Bäche im Kreis Unna nur noch wenig bis gar kein Wasser mehr. So auch in diesem Sommer. Für die Fische wird es daher stellenweise eng. Die Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde beobachten die Situation – viel tun können sie aber nicht.

"Soweit es geht, ziehen sich die Fische in die Hauptströme zurück", sagt Michael Prill, Fischereiberater des Kreises Unna. In kleineren Bächen kann es passieren, dass den Fischen nur noch lokale Vertiefungen als Rückzugsort dienen. Nur Regen kann helfen, die Bäche im Kreis Unna wieder mit frischem Wasser zu versorgen.

Fische gerettet
"Fische umzusiedeln ist nur eine sehr aufwendige Notlösung", sagt Prill. So war der Kreis-Fischereiberater im Juli in Kamen aktiv und half dem Lippeverband dabei, rund 3.000 Fische aus einem Regenrückhaltebecken umzusiedeln. Das Gewässer hatte sich stark aufgeheizt und der Sauerstoffgehalt war gesunken.

"Lokal könnten vielleicht noch die Feuerwehren Frischwasser in kleine Teiche einleiten, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen", so Prill. "Den Bächen hilft letztendlich aber nur Wasser von oben." Zwar können in Einzelfällen einige Fische aus den Vertiefungen gerettet werden, regelmäßig alle Gewässer zu kontrollieren und Tiere umzusiedeln ist allerdings praktisch unmöglich.

Trockene Bäche nicht ungewöhnlich
Viele Bäche im Kreis Unna trocknen im Sommer regelmäßig aus. Besonders im Gebiet südlich der B1 im Bereich des Haarstrangs versickert das Wasser durch den steinhaltigen Boden schneller.

Größere Nebenflüsse wie etwa die Horne, Funne, Seseke oder der Lüner Bach haben derzeit genug Wasser. Dorthin ziehen sich die Fische aus den Zuläufen und Nebengewässern zurück, wenn das Wasser knapp wird. PK | PKU

Hitze in der Stadt

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duerre818KWvon Dr. Götz Loos

Kamen. Die Stadtbäume bekommen das heiße, trockene Wetter derzeit besonders zu spüren. Aber auch private wie öffentliche Zierrasen bieten ein Bild des Jammers. Deshalb ist es dringend angeraten, darüber nachzudenken, welche Baumarten und -sorten sowie überhaupt welches Stadtgrün zukunftsfähig sind und ist.

Grundsätzlich sollte darauf gesetzt werden, einheimische, angepflanzte nichtheimische und sich selbst ansiedelnde nichtheimische Gewächse zu kombinieren. Kurz gehaltene Rasenflächen neigen grundsätzlich zur Austrocknung und ihre weitere Mahd unter den derzeitigen Witterungsbedingungen führt zur Katastrophe, insbesondere dann, wenn man einen krautfreien "englischen" Rasen erziehen möchte. Zumindest mit dem verbreitet dafür verwendeten Deutschen Weidelgras ist nur bei starker Bewässerung der Erhalt einer geschlossenen Grasdecke möglich. In weniger "gepflegten" Rasen sieht man aber Kräuter, die mit der Hitze besser zurechtkommen. Sie haben meist dickere Gewebe und können besser die Verdunstung reduzieren. Typisches Beispiel ist der Spitz-Wegerich. Andere Arten entfalten sich wieder besser, wenn in der Bilanz geringe Niederschläge zwischendurch auftreten: die Rasengräser bleiben braun, aber z.B. die Schafgarbe entfaltet sich wieder. Prinzipiell sind deshalb auch Wiesen besser als Rasen, also Grünflächen, die nur zwei bis drei Mal im Jahr gemäht werden. Dort können sich die Kräuter besser entfalten. Welche Bäume mit der Trockenheit besser zurandekommen, lässt sich zur Zeit gut lernen. Ein wichtiger Faktor ist aber auch das Lernen von den Stadtpflanzen, die sich meist als Neubürger (Neophyten) von selbst ansiedeln oder aus der Kultur verwildern. Sie sind an die "Wärmeinsel" Stadt angepasst und grundsätzlich wärmeresistent. Ihre Vorkommen sollten erhalten und gefördert werden. Ein neuer Umgang mit den als "Unkraut" herabgewürdigten Gewächsen wird zur Notwendigkeit werden müssen.

Archiv: Umwelttipp: Anhaltende Hitze und zu geringe Niederschlagsmengen lassen Bäume dursten

Grün in den Städten retten! Gelsenwasser unterstützt Partnerkommunen mit 180.000 Kubikmetern H2O

Fairtrade auch in Minikamen: Am Donnerstag geht's um die faire Banane

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Faire Bananen218JEKamen. Minikamen ist "Mini-Fairtrade-Town". Bereits im letzten Sommer wurde am Umweltbüro der Verbraucherzentrale "Faires" angeboten und für Minimoos verkauft. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gingen mit Bauchläden herum und boten faire Bananenstücke und Orangensaft an. Auch die Werbeagentur und die Minikamener Medien, Zeitung und Radio, arbeiteten mit dem Umweltbüro zusammen. Sie erstellten Flyer und Plakate, machten Werbung für faire Produkte.

"Toll, die Kids für den Fairen Handel zu begeistern!" findet Umweltberaterin Jutta Eickelpasch, die bereits zum 10 Mal in Minikamen dabei ist. "Sie tragen das Thema auch mit in ihre Familien, bemalen faire Biobaumwoll-Taschen und bringen faire Tees in recycelten Papiertütchen mit nach Hause."

Am Donnerstag, den 2. August, ist in Minikamen am Umweltbüro der Banana-Fairday, da gibt es Fairtrade-Bananen zum Probieren und lustig illustrierte Bananenrezepte.

Der "echte" Banana-Fairday findet übrigens am 28. September zum Ende der bundesweiten 'Fairen Woche' in der Verbraucherzentrale statt. "In Minikamen haben wir quasi die Generalprobe dafür. Hier verschwimmen Spiel und Wirklichkeit - es ist einfach auch ganz viel Echtes dabei", schwärmt Eickelpasch.

Exkurs: Fair ist besser! Was ist noch mal fair? Oder: Eine faire Banane?
Fair heißt: fair den Arbeitern und Kleinbauern in den Entwicklungsländern (in Afrika, Asien, Südamerika) gegenüber. Das Transfair-Siegel und das gepa-Zeichen stehen für besseren Lohn und weniger Ausbeutung. Kinderarbeit ist verboten. Fairtrade steht auch Verbesserung der Lebensumstände, den Bau einer Schule oder eines Trinkwasserbrunnens. Faire Lebensmittel sind: Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Bananen.... Ein Großteil der fairen Sachen sind zudem hochwertig und in Bio-Qualität.

Eigener Solarstrom – für wen kommt das in Frage?

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neuer Energieberater718vzVolker Abdinghoff, Energieberater, Elvira Roth, Leiterin Beratungsstelle Kamen und Jutta Eickelpasch, Umweltberaterin. Foto: VZAntworten zur Photovoltaik auf dem Eigenheim

Kamen. Eine Solarstromanlage auf dem Eigenheim ist nicht nur etwas für Top-Verdiener mit besonders großem Umweltbewusstsein. Das betont die Verbraucherzentrale NRW. „Photovoltaikanlagen kommen auch für kühle Rechner in Frage, denen etwa ein Förderkredit die Investition ermöglicht“, betont Volker Abdinghoff, Energieberater in der Verbraucherzentrale NRW in Kamen. „Der eigene Solarstrom kann sich langfristig auch finanziell lohnen – das Klima profitiert sowieso.“ Antworten auf häufige erste Fragen zum Thema Strom vom eigenen Dach hat er zusammengestellt:

  • Norden, Süden, Osten, Westen? Optimal sind Süddächer, aber auch auf Ost- und Westdächern können Anlagen wirtschaftlich sein. Wichtig ist, dass möglichst kein Schatten auf die Module fällt und das für die Laufzeit der Anlage auch so bleibt.
  • Wie muss das Dach beschaffen sein? Flachdächer sind ebenso geeignet wie Dächer mit Neigung. An Fläche benötigt eine Photovoltaikanlage rund acht Quadratmeter pro Kilowatt Nennleistung. Wichtig ist, dass eine eventuell nötige Dachsanierung vorab erledigt wird. Ist die Anlage einmal montiert, werden solche Arbeiten aufwändiger und teurer.
  • Wie groß, wie teuer? Für je 1.000 Kilowattstunden Strom, die ein Haushalt pro Jahr verbraucht, sollte mindestens ein Kilowatt Nennleistung (1 kWp, ausgesprochen: Kilowatt Peak) eingeplant werden. Das kostet inklusive Installation jeweils etwa 1.200 bis 1.600 Euro netto. Mehr als 10 kWp sollten Privatleute nicht einplanen. Jenseits dieser Grenze gelten andere Vorgaben, die den Betrieb komplizierter und weniger wirtschaftlich machen. Für die Anlage können staatliche Förderkredite der KfW genutzt werden.
  • Wie viel Strom wird erzeugt? Wie viel Strom vom Dach fließt, hängt unter anderem von Standort, Neigung und Ausrichtung der Anlage ab. Für erste Abschätzungen sind in Nordrhein-Westfalen auf einem optimalen Süddach jährlich 850 bis 950 Kilowattstunden pro Kilowatt Nennleistung zu veranschlagen.
  • Wie wird die Energie zu Geld? Finanzielle Erträge entstehen auf zwei Wegen: Durch den Verbrauch des Solarstroms im eigenen Haushalt und durch die Einspeisung in das Netz. Die Einspeisung einer Kilowattstunde bringt bei Neuanlagen derzeit etwas mehr als 12 Cent, garantiert für 20 Jahre. Eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz kostet mindestens 25 Cent. Der Direktverbrauch spart also deutlich mehr ein, als der Verkauf einbringt.
  • Viel Solarstrom selbst verbrauchen? Hochschrauben lässt sich der Eigenverbrauch durch einen Batteriespeicher, der Solarstrom auch nach Sonnenuntergang vorhält. Eine attraktive Förderung bietet hierfür vor allem das Land Nordrhein-Westfalen mit einem Zuschuss aus dem progres.nrw-Programm. Dieser ist auch mit Förderkrediten kombinierbar.
  • Stromtankstelle für das E-Auto? Auch ein Elektroauto kann den Direktverbrauch erhöhen, wenn die Photovoltaikanlage eine Ladestation speist. Dafür gibt es Fördermittel vom Land NRW.
  • Jede Menge Papierkram? Eine Solarstromanlage muss beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet werden und online bei der Bundesnetzagentur. Für ersteres ist der Installationsbetrieb zuständig. In der Folgezeit müssen Anlagenbetreiber ihre Werte zur Erzeugung und Eispeisung regelmäßig an den Netzbetreiber melden, sofern dieser nicht ohnehin die Zähler betreibt und die Abrechnung übernimmt. Weil es steuerlich einige Möglichkeiten gibt, ist vor der Investition eine Steuerberatung zu empfehlen.

Energieberatung findet jeden 2. Dienstag im Monat in der Beratungsstelle Kamen statt, Terminvereinbarung unter Tel.: 02307- 4320101.

Trockenheit! Juli 2018 liegt ganz nah am Rekordwert von 1983

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Lippe-Region. Im Gebiet des Lippeverbandes war der Juli 2018 einer der trockensten Juli-Monate seit Beginn der Niederschlagsaufzeichnung im Jahr 1891. Der diesjährige Monat steht bei den durchschnittlichen Regenmengen an viertletzter Stelle.

Aufgezeichnet wurde ein Gebietsniederschlag von 24,5 mm, das sind 24,5 Liter Regen pro Quadratmeter und entspricht rund 30 Prozent des langjährigen Juli-Mittelwertes von 82 mm. Ein geringerer Jul-Niederschlag wurde das letzte Mal im Jahr 1983 erfasst. Damals fielen lediglich 22 mm. Dies entspricht gleichzeitig dem geringsten Niederschlag in einem Juli seit Beginn der Aufzeichnungen.

Trotz der großen Trockenheit traten im Lippeverbands-Gebiet punktuell bemerkenswerte Niederschlagssummen auf. So wurden am 28. Juli an unserer Station Bönen in einer Stunde rund 31 mm gemessen. Dies entspricht einem Starkregenindex (SRI) von 7 und kommt statistisch seltener als einmal in 50 Jahren vor. Ebenfalls am 28. Juli wurde an unserer Station Hamm-Pählenweg in 90 Minuten ein Niederschlag von rund 29 mm aufgezeichnet – auch das gibt es im Durchschnitt nur alle 20 Jahre einmal.

Schlagzeilen machte ein Ereignis im Raum Coesfeld. Dort wurden am 25. Juli in einer Stunde rund 77 mm Niederschlag gemessen – allerdings nicht an einer Station des Lippeverbandes. Am 21. Juli wurde an unserer Station Selm-Cappenberg in 60 Minuten ein Niederschlag von rund 29 mm erfasst, ein Regen, der statistisch nur alle zehn Jahre einmal vorkommt.

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Umweltschutz wird auch bei MiniKamen gross geschrieben

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minikamenJECK718 2Zwei Wochen sommerlicher Ausnahmezustand - oben an der Ludwig-Schröder-Straße: MiniKamen

minikamenJECK718Faire Stofftaschen, liebe voll bemalt - ein Renner im Umweltbüro. Da zahlen die Bürger auch schon mal 20 selbstverdiente Minimoos pro Stück.

Kamen. Jutta Eickelpach von der Verbraucherzentrale hat hier wieder ihr Umweltbüro eröffnet. Sie ist bereits im 10. Jahr dabei. In ihrem Umweltbüro wird von Minikamenern Papier recycelt und zu Tüten verarbeitet, die direkt wieder an vorbeikommende Interessenten verkauft werden. Gefüllt mit Fairtrade-Tee für nur 4 Minimoos - und somit ein begehrtes Mitbringsel für Freunde und Eltern. Vom Umweltbüro aus werden auch die Arbeiter der Stadtreinigung koordiniert. Engagierte Helfer und Helferinnen ziehen mit gelben Westen, Handschuhen und Greifern der GWA los, um das Umfeld vom Freizeitzentrum sauber zu halten. Jutta Eickelpach kooperiert auch eng mit den Minikamenern Medien, der Zeitung 'Minikamener Anzeiger' und dem Radio. In beiden wird immer wieder berichtet und zu mehr Umweltschutz aufgerufen. Der Job als Stadtreinigung ist in MiniKamen äußert wichtig und auch gut gezahlt. Neue Mitarbeiter werden ständig gebraucht. Erfolgreich und zufrieden ging heute die erste Minikamener Woche zu Ende.

minikamenJECK718 3Josch (12) investierte sein Minimoos  in einen "Johannnisbeer-Tomatenbaum" aus der beliebten Gärtnerei von Sigrid  im Minikamener Aussengelände.In Minikamen gibt es für Minimoos, was man sich an verschiedenen Stellen, verdient, echte Waren: Blumen, Pflanzen, bemalte Stofftaschen, Brotdosen, Perlenketten (handmade, Pudding, frisches Poppkorn, Kuchen und Getränke. Besonders beliebt sind in diesen Tagen Waffeln und Eis aus der Minikamener Eisdiele. Wasser gibt's im Mini- Stadtcafé umsonst - bei den Temperaturen über 30 Grad wichtig und heiss begehrt.