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Kamener Stadtpflanzen - Folge 40: Efeublättrige Ehrenpreise

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

sp422 1Hain-Ehrenpreis (Blüten links und Mitte) und Efeu-Ehrenpreis (Blüte rechts) im Vergleich.von Dr. Götz Loos

Kamen. Wenn die Frühblüher aufgeblüht sind - mit all ihren prächtigen Farbtönen in auffälligen Blüten und Blütenständen - übersieht man leicht, dass es zeitgleich auch kleinere, unscheinbarere Gewächse gibt, deren Blüten entsprechend klein sind, aber bei genauerer Betrachtung kaum minder attraktiv.

Zu diesen Pflanzen, die zudem oft mit dem unangemessenen Attribut "Unkraut" belegt werden, zählt die Gruppe der Efeublättrigen Ehrenpreise, aus welcher in Kamen der (eigentliche) Efeu-Ehrenpreis (Veronica hederifolia) und der Hain-Ehrenpreis (Veronica sublobata) vorkommen.

Die Blattspreite, also die Fläche der Blätter, erinnert bei beiden Arten in der Tat im Umriss an Blätter des Efeus in Miniaturformat. Allerdings sind die Blätter nicht lederig wie beim Efeu und sind am oberen Rand immer rundlich, was beim Efeu sehr veränderlich ist. Und natürlich sind sie bei den Ehrenpreisen sehr viel kleiner.

Die Unterschiede zwischen beiden Arten sind nicht sehr groß und so haben viele Pflanzenfreunde einige Probleme in ihrer Unterscheidung. Hat man beide aber erst einmal richtig kennengelernt, gibt es kaum noch Verwechslungsmöglichkeiten. Der Efeu-Ehrenpreis hat eine viel längere, fast zottige (aber nicht sehr weiche) Behaarung. Die Blütenkronen sind meist kräftig blau, seltener heller und dann fast himmelblau und nur extrem selten reinweiß. Auch sind die Blätter meist dicklicher, derber. Der Hain-Ehrenpreis ist kürzer behaart und damit kombiniert ist ein lila Farbton der Blütenkronen, dieser kann von einem helleren Rosalila bis zu fast einem rötlichen Ton reichen, zeigt jedoch niemals blau. Die Form und Färbung der Blattspreiten ist jedoch variabel und kann sich überschneiden, insbesondere weil der Hain-Ehrenpreis darin eine Vielzahl an Veränderungen aufweist (Größe, Länge, Breite, Zahl der Zähne am Rand der Blattspreiten, grüner Farbton), die jedoch wohl sämtlich durch den jeweiligen Standort hervorgerufen werden, ohne erblich fest zu sein (Modifikationen). Aussaaten unter einheitlichen Bedingungen erbrachten unter sich gleich aussehende Pflanzen.

Earth Hour 2022: Kamen setzt ein Zeichen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

Earth Hour 2022

Kamen. Alles begann 2007 in einer Stadt – Sydney. Mehr als 2,2 Millionen australische Haushalte nahmen am 31. März 2007 an der ersten Earth Hour teil und schalteten bei sich zu Hause für eine Stunde das Licht aus, um ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Ein Jahr später erreichte Earth Hour 370 Städte in 35 Ländern verteilt über 18 Zeitzonen. Earth Hour wurde zur globalen Bewegung. Bereits zum achten Mal wird auch in diesem Jahr in Kamen am 26. März um 20.30 Uhr das Licht ausgehen.

In den vergangenen Jahren schrieb Earth Hour Geschichte und wurde zur größten weltweiten Umweltschutzaktion, die es je gab. So standen 2021 nicht nur das Brandenburger Tor, Schloss Neuschwanstein und die Dresdener Frauenkirche für eine Stunde im Dunkeln. Die Earth Hour in Deutschland erlebte eine Rekordbeteiligung. An der WWF-Klimaschutzaktion nahmen 585 Städte und Gemeinden teil, zusammen mit 448 Unternehmen an 716 Standorten. Sie verdunkelten zwischen 20.30 und 21.30 Uhr Wahrzeichen, Rathäuser, Kirchen, Firmenzentralen und Büros. Dazu kamen all die Menschen, die die „Stunde der Erde“ in den eigenen vier Wänden gefeiert haben.

In Koordination mit den GSW Kamen-Bönen-Bergkamen und der Evangelischen Kirchengemeinde Kamen werden in Kamen der „Tauchsieder“ im Kreisel am Sesekedamm, der „Schiefe Turm“ der Pauluskirche, der „Telgmann-Brunnen“ auf dem Alten Markt und die Stadtbücherei im Dunkeln liegen – als globales Zeichen für den Schutz unseres Planeten.

Earth Hour ist eine globale Gemeinschaftsaktion, die nachwirkt: Die Aktion motiviert weltweit Millionen Menschen dazu, umweltfreundlicher zu leben und zu handeln – weit über die 60 Minuten hinaus.

Der Aufruf zur Teilnahme an der Aktion des WWF richtet sich nicht allein an die Städte und Gemeinden, sondern an alle Bürgerinnen und Bürger. Wer ein Zeichen zum Schutz unseres Planeten setzen will, erhält ausführliche Informationen auf der Earth-Hour-Website des WWF (www.earthhour.de).

"Aktionsbündnis gegen (Einweg)Plastik" vor Ort

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

Klimaschutz-Thema kommt gut an

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Kamen. Am vergangenen Freitag (25.02.2022) wurde die MACHbar, der Pavillon am Willy-Brandt-Platz zum Treffpunkt für das Kamener "Aktionsbündnis gegen Plastik". Dort wurden, trotz des schlechten Wetters, dutzende Stoffbeutel und Ratgeber zum Thema Einweg-Plastikvermeidung verteilt.

"Gleich fünf neue Unterstützer:innen waren zum erstem Mal dabei - das freut uns sehr", so Jutta Eickelpasch (li.), Umweltberaterin der Verbraucherzentrale und Sprecherin des Bündnisses.

Auch Stadtteilmanagerin Stefanie Haake (mitte), das Lastenrad EMIL, beladen mit buntem Infomaterial, und Ingeburg Repenning (re.), langjährige ehrenamtliche Verbraucherschützerin, waren mit vor Ort. Das nächste Treffen in und an der MACHbar findet am 25. März statt, wieder zur Zeit des Wochenmarktes.

Infos zum "Aktionsbündnis gegen Plastik" unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Archiv: Wochenmarkt: "Aktionsbündnis gegen Plastik" - am Freitag an der Machbar

Vortrag: Die Birke - der weise Baum

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

oekostation ralfsaenger0122Foto: Ralf SängerBergkamen. Der Monat der Birke ist der Februar, die Zeit, in der sich die Natur auf das Wachsen vorbereitet. Gerade deshalb gab es bei unseren Vorfahren sehr viele Geschichten und Anwendungen über und mit der Birke. Am Donnerstag den 3. Februar berichtet die Wildkräuter Expertin Claudia Backenecker in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil von solchen Zusammenhängen und über alles Weitere um diesen Birkenkult. Warum sind die Birken in Norwegen kleiner und was kann man aus der Birkenrinde gewinnen? Warum sind die Blätter so interessant? Dieses und vieles mehr, wird geklärt. Zusätzlich gibt es eine Birken-Leckerei. Die zweistündige Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr und kostet 5,- € je Teilnehmer. Erwachsene Teilnehmende müssen geimpft oder genesen sein. Bitte eine Mund-Nasen-Bedeckungen mitbringen.

Online-Vortrag: „Heimische Gartenvögel“

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

nistkastenKWBergkamen. Die Geologin, Dr. Janine Teuppenhayn, beobachtet mit Begeisterung heimische Gartenvögel sowie andere Vögel auf ihren Exkursionen im In- und Ausland. Ganz besonders erfreut ist sie darüber, dass im eigenen, kleinen Hausgarten in Bönen bisher insgesamt 42 unterschiedliche Vogelarten gezählt werden konnten  – darunter allein sechs verschiedene Meisen- und acht Finkenarten. Da beim Ehepaar Teuppenhayn die Fotokamera praktisch immer griffbereit liegt, sind in den vergangenen Jahren so viele Vogelbilder entstanden, dass sie mittlerweile sechs Fotobücher füllen. Die Referentin zeigt am 10. Februar um 19 Uhr in einem Onlinevortrag ihre Aufnahmen und erklärt typische Verhaltensweisen wie Balzverhalten, Nestbau, Konkurrenz an der Futterstelle, Baden im Teich, Gefiederpflege oder das Füttern der Jungen anhand ihrer Fotografien. Aufgrund der Pandemiesituation bieten wir den Vortrag über Zoom als Videovortrag an. Eine Anmeldung beim Umweltzentrum Westfalen per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter 0 23 89 – 98 09 11 ist bis zum 1. Februar mit Angabe der E-Mail-Adresse erforderlich. Die Kosten betragen 5,00 Euro je Teilnehmenden und sind bis zum Anmeldeschluss an das angegebene Konto zu überweisen:

Sparkasse Bergkamen-Bönen

IBAN: DE19 4105 1845 0004 0153 35

BIC: WELADED1BGK

Verwendungszweck: Onlinevortrag Heimische Gartenvögel

Den Link zum Vortrag bekommen die Teilnehmenden nachdem die Anmeldegebühr eingegangen ist.

Vogelkonzert und Nussliebhaber: Der milde Jahresanfang und die wilden Siedlungstiere in Kamen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

von Dr. Götz Loos

vogelwinterKWFoto: Archiv KamenWeb.deKamen. "Für die Jahreszeit zu warm", hört man von Meteorologen. Und es ist nicht das erste Mal, dass ein Jahreswechsel so ausfällt. Man kann jetzt lange über den Klimawandel diskutieren, dass Beobachtungszeiträume zu kurz sind etc., aber es ist doch deutlich, dass sich seit Ende der 1980er Jahre wärmere Herbst- und Wintermonate häufen. Und so empfängt uns an diesem Neujahrsmorgen in den Kamener Siedlungen ein fast frühjahrshaftes Vogelkonzert bei Temperaturen, die man zumindest ein Zeitlang ohne Jacke draußen ertragen kann. Ja, der Bestand an Vögeln ist zurückgegangen, daran kann aufgrund von einschlägigen Studienergebnissen leider kein Zweifel bestehen. Und manche Arten sind weithin verschwunden. War der Girlitz noch vor vier Jahren zur Brutzeit in der Gartenstadt vorhanden, fehlt seither jede Spur von ihm. In den 1990er Jahren rief hier, wie vielfach anderswo, die Turteltaube, jedoch schon seit Längerem - einfach weg. Gleiches gilt für die Haubenlerche. Andere Vögel haben scheinbar nur ein Gastspiel gegeben, so am Gartenplatz der Birkenzeisig, auch schon zwei Jahre nicht mehr hier gesehen und gehört.

Was singt und ruft denn also noch da? Ein schallendes Lachen am frühen Morgen - der Grünspecht ist unterwegs. Der Buntspecht ist ebenfalls da, aber viel unsteter zumindest am Gartenplatz. Und wenn wir bei Baumkletterern sind, dann müssen zudem Kleiber und Gartenbaumläufer erwähnt werden. Letzterer ist in den nördlichen Kamener Siedlungen verbreiteter, singt aber im Winter auch bei wärmeren Temperaturen nur sporadisch. Der Kleiber zieht innerhalb der Siedlungsbereiche mehr umher, aber selbst im Winter ist ab und zu sein "Wiehern" zu vernehmen.

Fast das ganze Jahr hört man Gesänge von Rotkehlchen, Zaunkönig, Kohl- und Blaumeise, daneben auch viel leiser die Schwanzmeise und vereinzelter Wintergoldhähnchen. Sie werden wohl weniger von Wärme als von Sonnenschein zum Singen animiert. Aber bei diesen Temperaturen singen wenigstens die teilweise sehr zutraulichen Rotkehlchen auch bei bedecktem Himmel. Ihre Verwandten, die Amseln, hingegen sieht man zwar überall, die Männchen führen sogar Revierkämpfe aus und manches Pärchen ist gemeinsam unterwegs, allerdings zum Singen sind sie in dieser Zeit nur ganz ausnahmsweise zu bewegen.

eichhoernchenKWFoto: Archiv KamenWeb.deWährend Buchfinken jetzt erstaunlicherweise in der Gartenstadt kaum zu sehen und zu hören sind, zieht es vereinzelte Bergfinken als Wintergäste aus Norden und Osten seit Monaten in die Gärten von Kamen-Mitte. Größere Schwärme fielen mir bislang nur im Stadtpark auf. Die sonst häufigen Heckenbraunellen scheinen mindestens zu einem großen Teil weggezogen zu sein. Relativ still verhalten sich nun Ringeltaube und Türkentaube, unsere beiden häufigen Siedlungs-Wildtauben, die aber noch da sind. Die weiter üppig grünen Rasenwiesen werden von Dohlen bevölkert, die stimmlich auf sich aufmerksam machen, genauso wie die in geringerer Zahl anwesenden Rabenkrähen. Eichelhäher und Elstern streichen herum, nicht selten verjagen Dohlen aber die Elstern.

Die starke Ausbreitung des Eichhörnchens in den Siedlungen sorgt dafür, dass man viele von ihnen ständig sieht - unvermindert jetzt; bei dem Wetter intensiv auf Nahrungssuche - da wird noch manche Nuss und mancher Kirschkern gegriffen. Sie sind oft wenig scheu, knurren und zetern, wenn man ihnen dennoch zu Nahe tritt. Andere Säuger halten Ruhe oder leben heimlicher. Frische Maulwurfshügel zeigen allerdings, dass Maulwürfe weiterhin tätig sind. Wildkaninchen sind ganz unterschiedlich verteilt, jedoch wo sie sind: aktiv. Der Feldhase, der in den Sommermonaten den Gartenplatz besucht, kommt nicht, weil ihm die Rasenwiese des zentralen Angers wohl zu niedrig ist. Die ungeliebte, aber niemals vollständig zurückdrängbare Wanderratte ist fortwährend derzeit zu sehen, geht an Vogelfutterstellen, wird dann mitunter selbst von Rotkehlchen vertrieben. Ob Waschbären, inzwischen fast überall in den Siedlungen, jetzt nachts zu beobachten sind? Es ist also selbst derzeit einiges tierisch los in den Siedlungen. Wird es frostig, wird es weniger - aber dennoch: Rotkehlchen und Blaumeise schmettern selbst dann kräftig vor meinem Fenster an sonnigen Frosttagen.

Natürlich ist das tierische Leben in der Stadt abhängig davon, wie die Gärten aussehen. Geordnete Standardgrten und Schotterwüsten sind unnütz, eben von ökologisch geringem Wert. Das dahinter stehende "Schönheits"- und "Ordnungs"-Ideal ist psychologisch fragwürdig und zeugt von einer fehlgeleiteten Ästhetik. Es ist von großer Bedeutung, hier auf die Empfehlungen der Naturschutzverbände zu hören, um einen Beitrag zum Arten- und Naturschutz zu leisten - wenn man sich weiterhin und noch mehr einer größeren Vielfalt an Tieren, an Gesang und Aktivität, erfreuen möchte.