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Hitze in der Stadt

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

duerre818KWvon Dr. Götz Loos

Kamen. Die Stadtbäume bekommen das heiße, trockene Wetter derzeit besonders zu spüren. Aber auch private wie öffentliche Zierrasen bieten ein Bild des Jammers. Deshalb ist es dringend angeraten, darüber nachzudenken, welche Baumarten und -sorten sowie überhaupt welches Stadtgrün zukunftsfähig sind und ist.

Grundsätzlich sollte darauf gesetzt werden, einheimische, angepflanzte nichtheimische und sich selbst ansiedelnde nichtheimische Gewächse zu kombinieren. Kurz gehaltene Rasenflächen neigen grundsätzlich zur Austrocknung und ihre weitere Mahd unter den derzeitigen Witterungsbedingungen führt zur Katastrophe, insbesondere dann, wenn man einen krautfreien "englischen" Rasen erziehen möchte. Zumindest mit dem verbreitet dafür verwendeten Deutschen Weidelgras ist nur bei starker Bewässerung der Erhalt einer geschlossenen Grasdecke möglich. In weniger "gepflegten" Rasen sieht man aber Kräuter, die mit der Hitze besser zurechtkommen. Sie haben meist dickere Gewebe und können besser die Verdunstung reduzieren. Typisches Beispiel ist der Spitz-Wegerich. Andere Arten entfalten sich wieder besser, wenn in der Bilanz geringe Niederschläge zwischendurch auftreten: die Rasengräser bleiben braun, aber z.B. die Schafgarbe entfaltet sich wieder. Prinzipiell sind deshalb auch Wiesen besser als Rasen, also Grünflächen, die nur zwei bis drei Mal im Jahr gemäht werden. Dort können sich die Kräuter besser entfalten. Welche Bäume mit der Trockenheit besser zurandekommen, lässt sich zur Zeit gut lernen. Ein wichtiger Faktor ist aber auch das Lernen von den Stadtpflanzen, die sich meist als Neubürger (Neophyten) von selbst ansiedeln oder aus der Kultur verwildern. Sie sind an die "Wärmeinsel" Stadt angepasst und grundsätzlich wärmeresistent. Ihre Vorkommen sollten erhalten und gefördert werden. Ein neuer Umgang mit den als "Unkraut" herabgewürdigten Gewächsen wird zur Notwendigkeit werden müssen.

Archiv: Umwelttipp: Anhaltende Hitze und zu geringe Niederschlagsmengen lassen Bäume dursten

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