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Kamener Stadtpflanzen - Folge 6: Ein Weihnachtsbaum

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

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weihnachtsbaumGL1218von Dr. Götz Loos

Nanu... gibt es tatsächlich einen Weihnachtsbaum, der auch botanisch so heißt? Und der tritt auch spontan in Kamens Siedlungen auf? Des Rätsels Lösung ist freilich etwas komplizierter: Es gibt mehrere Nadelhölzer, die bevorzugt als weihnachtsbaumGL31218Weihnachtsbäume verwendet werden. Der beliebteste ist die Nordmann-Tanne; auf Rang zwei folgt die Stech-Fichte (Picea pungens), von der hier die Rede sein soll. Leider macht dieser Baum seinem Namen alle Ehre, die Nadelblätter sind stechend spitz. Wie bei allen Fichten, stehen diese rundum am Zweig. Ursprünglich ein Baum der Bergwälder der Rocky Mountains in den USA, finden sich bei uns angepflanzt vorwiegend Sorten mit grau- bis blaugrauen Nadeln, die man Blau-Fichten (Picea pungens convar. glauca) nennt. Ältere Exemplare sind auf den Friedhöfen und u.a. am Gartenplatz zu sehen. Aber erst im Zuge des Nutzungswandels des Gartens kamen Blau-Fichten seit etwa 40 Jahren vermehrt in Mode. Uns interessieren freilich Verwilderungen und solche sind trotz der Häufigkeit der Anpflanzungen nur extrem selten zu sehen. Und daran sind sicher nicht nur die Eichhörnchen Schuld, zumal diese erst innerhalb der letzten 20 Jahre verstärkt in die Siedlungen gekommen sind - aber am Gartenplatz konnte beobachtet werden, dass die Zapfen, die Fruchtstände, komplett von Eichhörnchen geplündert wurden. Nichtsdestotrotz müssen noch andere Gründe ein häufigeres Verwildern verhindern. Nachweise junger Blau-Fichten existieren vor allem im Gleisbereich nahe des Bahnhofs, auf dem Friedhof Mitte und in der Nähe der Kirche Heilige Familie.